Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen
Nacht lang. Mit positivem Ergebnis.
Maram fühlte sich wie im Paradies.
Sie hatten sich überall und bei jeder Gelegenheit geliebt: beim Kochen und Essen, unter der Dusche, beim Musikhören und sogar beim Videospielen.
Jede Berührung, jeder Atemzug, jedes Wort – alles machte sie immer abhängiger von Amjad. Auf all die wundervollen Gefühle zwischen ihnen wollte sie nie wieder verzichten. Sie war am Ziel ihrer Wünsche angelangt. Am unglaublichsten war, wie sein Spiel aus Kontrolle, Rückzug und Hingabe sie einander näher brachte.
Sie kniete über ihm und genoss es, ihn mit dem Mund zu verwöhnen, als ihr plötzlich etwas auffiel. „Hörst du das auch?“, fragte sie.
Behaglich streckte sich Amjad unter ihr. „Ich höre nur das Blut in meinen Adern rauschen. Sonst nichts.“
„Eben.“ Und als hätte sie Angst, es laut auszusprechen, flüsterte sie: „Der Sturm ist vorbei.“
Wie aus einer Trance erwacht, blinzelte er. „Stimmt.“
Plötzlich erschrak sie. Damit fiel der Grund für ihr Hiersein, für ihr Zusammensein weg. Was nun? Wie würde es weitergehen?
Als wollte er ihre Befürchtungen zerstreuen, hob er sie hoch und wirbelte sie herum. Dann legte er sie wieder aufs Bett, beugte sich über sie und küsste sie zärtlich. „Endlich haben die Naturgewalten ein Einsehen mit uns. Jetzt kann ich dir zeigen, was sonst noch zu meinem Schlupfwinkel gehört. Und überall dort mit dir zusammen sein, genau wie ich es mir immer gewünscht habe.“
Sie sah ihm in die Augen. Und plötzlich wusste sie, dass sich nichts geändert hatte. So wie jetzt würde es immer zwischen ihnen bleiben.
Erleichtert und glücklich lachte sie auf. „Stets zu Diensten. Jederzeit und überall“, zitierte sie ihn.
Amjad sah Maram zu, die in einem seiner T-Shirts, das nass an ihr klebte, im Regen tanzte. Schön wie eine Göttin, dachte er und seufzte. Und plötzlich begriff er, dass all das, woran er nie geglaubt hatte, existierte. Sie passte zu ihm, war wie für ihn gemacht. Feminin, intelligent und witzig, großzügig, ehrlich und furchtlos, so war sie. Und sie begehrte ihn mit jeder Faser ihres Herzens.
Genau wie er sie.
Er umkreiste sie und betrachtete sie aus jedem Blickwinkel. Der Sturm war sintflutartigem Regen gewichen, der die Quellen mit frischem Wasser speiste. Ebendiese Bedeutung hatte Maram für ihn – und noch viel mehr als das.
Sie bedeutete ihm alles. Anmutig und geschmeidig bewegte sie sich, ein unbezähmbares Wesen. Und unwiderstehlich.
Fünf Tage waren vergangen, seit sie zusammengefunden hatten. Und neun, seit er sie hierher in die völlige Abgeschiedenheit gebracht hatte. An die Zeit davor dachte er kaum noch. Das hier war seine Welt geworden – eine andere schien es nicht mehr zu geben.
Auf keinen Fall wollte er, dass äußere Einflüsse womöglich alles kaputtmachten. Erst musste er sich ganz sicher sein, dass das, was sie verband, stark genug war, um allen Anfeindungen zu trotzen.
Maram hatte bisher mit keinem Wort von Rückkehr gesprochen. Auch er hatte das Thema vermieden.
Er hatte immer geglaubt, er kenne die Umgebung seines Zufluchtsortes gut, aber mit Maram erlebte er vieles völlig neu, wie zum ersten Mal. Indem er alles mit ihren Augen sah, übertrugen sich ihre Begeisterungsfähigkeit und ihre positive Einstellung auf ihn.
Inzwischen genoss er es in vollen Zügen, dass er sie in so vielerlei Hinsicht glücklich machen konnte. Er vertraute ihr völlig. Sie konnte alles von ihm haben. Ihre Hingabe berührte ihn tief im Herzen und gab ihm das Gefühl, unbesiegbar zu sein.
Ja, es stimmte. Sie passten in jeder Hinsicht wundervoll zusammen.
Durch einen kleinen flachen See, der sich am Fuß der Düne gebildet hatte, kam sie auf ihn zugelaufen. Während sie näher kam, schimmerten ihre hellbraunen Augen wie dunkler Honig.
Auf Zehenspitzen umarmte sie ihn und küsste ihm die Regentropfen vom Gesicht. Er fühlte sich unglaublich lebendig und empfand aufs Neue tiefe Sehnsucht nach ihr.
Als sie an seinem nackten Oberkörper herunterglitt, wurde das T-Shirt etwas hochgeschoben, und er spürte ihre Haut auf seiner.
„Danke“, flüsterte er und küsste sie.
Sie erwiderte seinen Kuss mit einer Ernsthaftigkeit, die ihm die Gewissheit gab, dass sie ihn ebenso begehrte wie er sie. Es war ein Gefühl … schöner als fliegen.
So ein Vergleich wäre ihm noch vor Kurzem abgedroschen und banal erschienen. Hatte etwa das Beispiel seiner Brüder auf ihn abgefärbt?
Aber er konnte nichts Schlechtes
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