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Die fiese Meerjungfrau

Die fiese Meerjungfrau

Titel: Die fiese Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Verwundeten ein: Wenigstens acht Männer waren den Undinenspeeren zum Opfer gefallen.
    Es schnürte Danielle die Kehle zusammen, als sie James entdeckte. Er lag bewegungslos da, von einem Speer aufs Deck genagelt. In den Händen hielt er noch immer die Armbrust.
    »Nein«, flüsterte sie, während sie ihn anstarrte. »Ich meine, ja, sie hat versucht, Lirea zu beschützen. Und ich glaube nicht, dass sie noch einmal versuchen wird, uns etwas zu tun. Aber ich werde auch nicht riskieren, mich zu irren.«
    Lachend hinkte Hephyra auf sie zu. »Ihr redet, als wäre es Eure Entscheidung. Prinzessin oder nicht, dies ist mein Schiff, und hättet Ihr befohlen, dass diese Meerjungfrau weiter frei darauf herumkriecht, dann hätte ich Euren ganzen Haufen über Bord werfen lassen.« Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht und rief: »Sperrt die Hexe im Frachtraum ein und sorgt dafür, dass sie geknebelt bleibt! Jeder, der nicht in den Laken ist oder sich um Verwundete kümmert, sollte am besten runter an die Pumpen gehen.«
    »Wie schlimm ist es?«, erkundigte sich Danielle. »Werden wir es zurück nach Lorindar schaffen?«
    Hephyras Grinsen war mehr als nur ein bisschen wild. »Fragt mich das in ein oder zwei Tagen noch mal!«

Kapitel 11
    Lirea sang einen Befehl, der die Kelpies zum Halten bewegte. Sie lockerte den Griff am Geschirr und ließ sich ins Wasser fallen. Ihre überlebenden Krieger und Kriegerinnen verteilten sich und bildeten einen Kreis um sie.
    Du hast wieder versagt.
    Sie schrie, um das Flüstern in ihrem Kopf zu übertönen, und kehrte an die Oberfläche zurück. »Wie viele haben sie getötet?«
    Nilliar schwamm zu ihr hin. »Mindestens zwanzig, und doppelt so viele sind verwundet.«
    Du hast sie unterschätzt. Du hättest alle Undinen bis auf die Letzte nehmen und über dieses Schiff herfallen müssen, bis nur noch Splitter und Blut davon übrig gewesen wären.
    »Sie können ersetzt werden«, sagte Lirea. »Haben unsere Kundschafter die Laichgründe der anderen Stämme gefunden?«
    »Zwei weitere Stämme wurden gefunden«, sagte Nilliar. »Wir haben genug Gold gesammelt, um einen davon zu vernichten. Sobald die Menschen ihre Gewässer vergiftet und ihre Königin getötet haben, wird es allen Überlebenden freistehen, sich den Ilowkira anzuschließen.«
    Mörderin! Sich mit Menschen gegen die eigene Art zu verschwören! Lirea hielt die Luft an und versuchte, sich dem Tadel zu verschließen. Es war der einzige Weg, die Stämme zu vereinen und ihr Reich wiederherzustellen, denn die anderen Königinnen würden sich Lirea niemals freiwillig unterwerfen. Sie musste sie töten.
    Sie würde nicht vergessen, auch die Alchemisten der Menschen zu töten. Wenn sie einen Stamm vergiften konnten, dann konnten sie auch die Ilowkira vergiften.
    »Vergib mir«, sagte Nilliar. »Ich habe dir keinen Glauben geschenkt, als du uns von Morverens Rückkehr erzählt hast.«
    »Lannadae hat die Menschen zu Morveren geführt, und Morveren hat die Menschen zu mir geführt.« Tränen strömten über Lireas Gesicht. Sie fühlte sich so müde, und ihr Arm pochte heftig. Die Wunde hatte wieder angefangen zu bluten, und mit jedem Herzschlag strömte der Schmerz bis ganz herunter in ihre Hand. »Sie werden nie aufhören zu kommen, bis ich tot bin.«
    »Morverens Lied hat ihren Angriff aufgehalten«, sagte Nilliar. »Vielleicht ist sie -«
    »Sie hat uns nur herangelockt, indem sie uns glauben machte, die Menschen wären hilflos.« Lirea hatte das Geräusch der Explosionen noch im Ohr. »Sie wollen meinen Tod. Sie wollen mich dafür bestrafen, dass ich Gustan getötet habe.«
    Lirea kratzte sich mit den Nägeln über die Brust, als sie sich an Gustans Tod erinnerte und daran, wie die Stimmen sie gedrängt hatten, sich die Klinge in den eigenen Körper zu stoßen. Blut quoll über ihre Rippen, dünn und schwach, weder menschlich noch undinisch. Morverens Zauber hatte aus ihr eine gebrochene, verbogene, jämmerliche Kreatur gemacht. Kein Wunder, dass Morveren diesen Fehlschlag zu tilgen und Lirea durch ihre Schwester zu ersetzen versuchte. Durch eine ›reine‹ Undine.
    Erneutes Flüstern. Noch ist Zeit, Verbesserungen vorzunehmen. Noch Zeit, das zu beenden, was du in Gustans Bett begonnen hast. Nimm deinen Speer, versenke die Spitze in deinem Herzen und bereite dem Schmerz ein Ende! Ein einziger Stoß, und du wirst endlich Frieden finden.
    »Gibt es etwas Neues von Kapitän Varisto?«, fragte sie.
    Nilliar schüttelte den Kopf.
    Das

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