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Die fiese Meerjungfrau

Die fiese Meerjungfrau

Titel: Die fiese Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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hin zu summen. »Ich kann besser schlafen, wenn ich allein bin.«
    »Seit wann?«
    Gegen ihren Willen musste Schnee grinsen. Sie nahm ihre Magie so behutsam zusammen, wie sie konnte, und stupste Talias Verstand an. »Geh schon! Kapitän Hephyra könnte dich wahrscheinlich im Krähennest gebrauchen, um nach Undinen Ausschau zu halten. Du willst doch bestimmt nicht, dass sie uns noch einmal überrumpeln, oder?«
    »Das ist wohl wahr«, räumte Talia zögernd ein.
    »Das Messer solltest du wahrscheinlich hier lassen.« Schnee verstärkte den Druck. »Es ist besser, wenn es nicht jeder sieht.«
    Der Druck in ihrem Schädel trieb ihr die Tränen in die Augen, und das Pochen wurde schlimmer; trotzdem hielt Schnee die Konzentration aufrecht, bis sie Talia aufstehen hörte. Die geölten Scharniere des Koffers machten kaum ein Geräusch, als Talia das Messer darin verstaute.
    Talia schickte sich an zu gehen, dann zögerte sie. Schnee hielt den Atem an; sie war nicht sicher, wie viel stärker sie noch drücken konnte, ohne dass Talia merkte, was vor sich ging. Sie öffnete die Augen und kniff sie beim Anblick von zwei Talias, die sich über sie beugten, sofort wieder zusammen. Talias Lippen berührten flüchtig ihre Stirn, und dann war sie fort.
*
    Weniger Mühe bereitete es Schnee, Danielle von sich fernzuhalten. Sie musste nicht einmal Zauberei einsetzen - zum Glück. Nach Talia kam sie sich vor, als würde die geringste weitere magische Anstrengung ihren Kopf wie eine überreife Traube platzen lassen. Sie nahm die Tasse Tee von Danielle entgegen, nippte ein paar Mal daran und legte sich dann mit einer Müdigkeit zurück, die sie nicht eigens vorzutäuschen brauchte. »Ich bin bald wieder auf dem Damm. Du solltest gehen und sehen, wie es deinem eigenen Sohn geht.«
    »Wie denn?«, fragte Danielle. »Er ist im Augenblick bestimmt nicht im Kinderzimmer.«
    Schnee lächelte. »Hast du eine Vorstellung davon, wie viele Spiegel ich im ganzen Palast versteckt habe? Dein Armband wird ihn schon finden.«
    Danielle schob den Ärmel zurück und drückte den Spiegel an die Lippen.
    »Entschuldige bitte, aber würde es dir etwas ausmachen, woanders hinzugehen?«, fragte Schnee. »Die Magie ... Sie bereitet mir Kopfweh.«
    Das war nicht einmal gelogen. Schnee fühlte sich, als hätte sie den übelsten Kater und dabei vorher nicht einmal die Möglichkeit gehabt, sich zu amüsieren. Nachdem Danielle gegangen war, ruhte sie sich noch eine Weile aus, bis der Schmerz nachzulassen begann. Vorher war es ihr vorgekommen, als versuchten sechs Oger, sich aus ihrem Schädel den Weg ins Freie zu graben. Jetzt waren es nur noch fünf.
    Behutsam zog sie einen der Spiegel aus ihrem Halsband und betrachtete sich in dem winzigen Spiegelbild. Eine Bandage aus weißem Stoff lag um ihre Stirn, und ihr Haar war eine einzige Katastrophe. Wie hatten ihre Freundinnen sie nur in einem solchen Zustand zurücklassen können?
    Sie nahm einen Kamm mit perlenbesetztem Griff und ging an die Arbeit, indem sie ihn vorsichtig durch das ärgste Blut und Erbrochene zog. Mit einer Grimasse begutachtete sie das Ergebnis und kletterte dann aus dem Bett, um ihren Hut zu holen. Ganz behutsam setzte sie ihn auf den Verband, sodass der Stoff zum größten Teil nicht mehr zu sehen war.
    Schon viel besser; zumindest nach dem, was sie in ihrem Spiegel sehen konnte. Eigenartig, dass ihre Sicht durch die Spiegel so klar war, während der Rest der Welt verschwommen und verdoppelt blieb - ein weiterer Beweis dafür, dass die Spiegel über Sinne funktionierten, die über das bloße Sehen hinausgingen. Sie würde sie genauer studieren müssen, wenn sie wieder heimkam.
    Aber jetzt war es Zeit, mit den Ausflüchten aufzuhören. Schnee schloss die Kajütentür ab und strengte sich anschließend an, einen kleinen Zauber zuwege zu bringen, der Talia daran hinderte, das Schloss zu knacken. Sie lehnte sich an die Tür, bis der Schmerz nachließ, dann ging sie zum Schrankkoffer und kramte in Talias Sachen herum, bis sie das Messer in der Scheide fand.
    Aus ihrem eigenen Schrankkoffer nahm sie ein kleines Bündel, das in weißes Leder eingeschlagen war. Sie ging zum Bett zurück, wobei sie das Messer vorsichtig in beiden Händen trug, und wartete dort mit schweißüberströmtem Gesicht, bis es nicht mehr ganz so wehtat.
    Als sie sich wieder bewegen konnte, ohne dass ihr dabei schlecht wurde, entrollte sie das Bündel auf der Matratze: Zum Vorschein kam ein Satz schlanker Silberwerkzeuge. Messer

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