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Die fiese Meerjungfrau

Die fiese Meerjungfrau

Titel: Die fiese Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Essen und Trinken, wenngleich die Königin wenig von beidem zu sich nahm. Beatrice lächelte über Danielles Besorgnis und scheuchte sie zurück ins Bett.
    Es war noch dunkel, als Danielle erneut wach wurde. Matrosen riefen, und Schritte hallten dumpf quer über das Schiff. Knarrend öffnete sich die Tür, und Talia schaute herein.
    »Gut, du bist wach! Komm raus!«
    Danielle warf einen flüchtigen Blick auf Schnee, die ihre Decken auf den Boden gestrampelt hatte und, ein Arm aus dem Bett hängend, ausgestreckt dalag. »Was ist los?«
    »Die Wache hat Trümmer voraus entdeckt; sieht nach einem Schiffbruch aus.«
    Danielle schnappte sich einen Umhang und hastete Talia hinterher. »Wo sind wir?«
    »Wir befinden uns seit kurzer Zeit in Hiladi-Gewässern. Den Seekarten nach müssten wir gegen Mitte des Vormittags in der Position sein, Morveren abfangen zu können.«
    Die Mannschaft hatte Öllampen entlang den Schiffsseiten aufgehängt. Danielle eilte an die Reling und spähte angestrengt ins Wasser. Planken, Fässer und andere Wrackteile tanzten auf den Wellen. »Was kann ich tun?«
    Talia deutete mit dem Zeigefinger aufs Wasser. »Diese Haie, die du gerufen hast, sind immer noch bei uns, und da draußen könnte es Überlebende geben. Vielleicht möchtest du den Haien sagen, sie sollen sie nicht fressen.«
    Danielle lehnte sich hinaus. Es sind Leute im Wasser. Sie sind meine Freunde. Zeigt uns, wo sie sind, aber bitte tut ihnen nichts!
    Ein Schrei ließ sie zusammenfahren. Zwei Haie umkreisten einen Mann, der sich verzweifelt an eine zerbrochene Tür klammerte. Weitere Schreie folgten, als die Haie andere Überlebende ausfindig machten.
    »Jemand soll sie füttern«, sagte Danielle. »Die Haie, meine ich. Ich weiß nicht, wie hungrig sie vielleicht sind.«
    »Dieses Schiff war ein hiladisches.« Talia zeigte auf eine abgebrochene Rahnock. »Man kann es an den Knoten in den Tauen erkennen. Sie schlagen ihre kleinen Segel straffer an als wir.«
    »Wir sollten Varisto wecken.« Als die kalte Nachtluft die letzte Müdigkeit aus ihrem Kopf vertrieben hatte, wurde ihr klar, dass diejenigen Matrosen, die nicht dabei halfen, die Schiffbrüchigen zu retten, ihre Waffen zusammensuchten. »Das ist das Werk von Lireas Stamm, nicht wahr? Sie haben sich gegen Hilad gewendet.«
    »Sie werden Schlimmeres tun, wenn sie uns finden«, sagte Talia.
    Eine Brise bauschte Danielles Umhang auf; mit hämmerndem Herzen wirbelte sie herum. Nach ihren Zusammentreffen mit den Luftgeistern genügte der leiseste Hauch, um sie nervös zu machen. Talia schien nichts zu merken. Ihre Jacke schien vom Wind unberührt. Stirnrunzelnd musterte Danielle sie genauer. »Wie viele Waffen trägst du bei dir, um dieses Ding zu beschweren?«
    »Das kommt darauf an, wie du ›Waffe‹ definierst.«
    Bevor Danielle eine Antwort darauf einfiel, rief ein Matrose, der dicht am Bug stand: »Kapitän Hephyra! Kelpies an Backbord gesichtet!«
    Wenige Augenblicke darauf sprangen sechs Kelpies aus dem Wasser. An ihre Geschirre klammerten sich Undinen, Dutzende auf jedem Reittier.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass sie uns so schnell finden.« Talia zerrte Danielle von der Reling zurück. »Sie müssen gesehen haben, wie wir hereingekommen sind; vielleicht solltest du noch mal mit den Haien sprechen.«
    Die Mannschaft verdoppelte ihre Anstrengungen, die Überlebenden aus dem Wasser zu ziehen. Kapitän Hephyra überquerte das Deck, in den Armen ein kleines Pulverfass. Sie zwinkerte Danielle zu, als sie das Fass hochstemmte. »Wir haben nicht viel, aber wir sollten dennoch in der Lage sein, ihnen einen anständigen Kampf zu liefern.«
    »Talia, hol Varisto her! Die Undinen könnten noch auf ihn hören.« Als Danielle sich umblickte, stellte sie fest, dass Beatrice immer noch am Ruder stand. »Anschließend gehst du zu Beatrice und passt auf, dass ihr nichts passiert!«
    Kapitän Varisto kam schon von unten aufs Deck gewankt. Er war barfuß, das Hemd aufgeknöpft, hatte sich aber die Zeit genommen, sowohl seinen Streithammer als auch ein Messer mit dicker Klinge, das so lang wie Danielles Unterarm war, anzulegen. Er stolperte und fluchte und blieb kurz stehen, um sich einen Splitter aus dem Fuß zu ziehen.
    »Hephyra, hört auf, ihn zu quälen!«, fuhr Danielle die Dryade an. »Wir brauchen seine Hilfe!«
    Varisto stieß eine Verwünschung aus, als er die Überlebenden sah, die an Bord gebracht wurden. »Das war eines von unseren Schiffen!«
    »Wir werden ihm bald Gesellschaft

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