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Die fiese Meerjungfrau

Die fiese Meerjungfrau

Titel: Die fiese Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Morverens in den Bann geschlagen. Talia stieß ihn aus dem Weg und schlug ihm die Nase blutig, bevor sie ihn ohnmächtig aufs Deck fallen ließ.
    Talia war noch nie eine fröhliche Frau gewesen, aber so hatte Danielle sie noch nie erlebt. Sie litt, das konnte jeder sehen. Sie bestrafte sich immer noch für das, was Beatrice zugestoßen war. Aber jedes Mal, wenn Danielle versucht hatte, mit ihr zu reden, hatte Talia sie abgewimmelt. Beatrice war die Einzige, die zu Talia durchdringen konnte, wenn sie so außer Fassung war.
    Was würde aus ihnen werden, falls Beatrice nicht wieder gesund wurde? Offiziell waren sowohl Talia als auch Schnee Dienerinnen der Königin. Danielle hätte sie sich selbst zuweisen können, aber Beatrices Stelle würde sie nie einnehmen können.
    Danielle schob diese Gedanken beiseite, eilte zum hinteren Teil des Schiffes und durchtrennte die Taue, die das Steuerrad mit dem Ruder verbanden. Obendrein hackte sie noch das Steuerrad selbst in Stücke und folgte dann Talia nach unten.
    Die Hiladi bewahrten ihre Kanonen auf einem der unteren Decks auf. Staub schimmerte in den Sonnenstrahlen, die durch die geöffneten Geschützpforten ins Innere drangen; neben jeder davon waren in dreieckigen Messinggestellen Kanonenkugeln zu kleinen Pyramiden aufgeschichtet. Danielle musste den Kopf einziehen, um ihn sich nicht an tief hängenden Balken zu stoßen.
    Talia war bereits mit einem großen Hammer über eine der Kanonen auf der Backbord-Seite hergefallen und schlug einen Eisennagel ins Zündloch. Neben ihr standen zwei Matrosen, die sich aus der Geschützpforte gelehnt hatten, um Morverens Lied besser hören zu können.
    Danielle ging nach Steuerbord. Falls das Schiff wendete, sollten sie nicht noch eine Breitseite abfeuern können. Niedrige Scheidewände trennten jede Kanone von denen daneben. Sie schnappte sich einen der Ladestöcke und warf ihn durch die Geschützpforte nach draußen: Wenn sie ihre Kanonen nicht laden konnten, konnten sie den Angriff schwerlich fortsetzen. Die Luntenstöcke warf sie auch hinaus. Die Eisenstäbe mit ihren langsam glimmenden Lunten hinterließen dünne Rauchfahnen, als sie im Bogen ins Wasser fielen.
    Als sie dem Matrosen an der letzten Kanone den Ladestock aus den Händen ziehen wollte, blickte der Mann erstaunt drein und zog zurück. Mit einer Hand packte er sie am Handgelenk. Langsam richteten sich seine Augen auf die ihren.
    Danielle stampfte ihm auf den Fuß, er schrie auf und schlug ihr mit dem Ladestock auf den Arm, sodass sie zu Boden ging. Er wirkte desorientiert und schien immer noch darum zu kämpfen, sich dem Bann von Morverens Lied zu entziehen, aber es war offensichtlich, dass der Zauber schwächer wurde.
    Danielle zog ihr Schwert, holte beidhändig aus und schlug ihm den Ladestock aus der Hand. Auf der anderen Seite des Schiffes wankten zwei Matrosen auf Talia zu, als diese gerade eine weitere Kanone vernageln wollte. Der eine hob einen Knüppel über den Kopf.
    Talia rammte ihm den Nagel in den Bauch, packte ihn am Hemd und stopfte ihn mit dem Kopf in die Kanone. Der zweite Matrose schlang von hinten die Arme um sie, aber Talia ließ den Kopf nach hinten schnellen und erwischte ihn voll im Gesicht. Mit blutenden Lippen ließ er von ihr ab.
    »Zeit zu gehen!«, rief Talia. Sie schlug mit ihrem Hammer gegen den nächsten Kanonenkugelstapel, sodass die Kugeln übers ganze Deck rollten.
    Danielles Schwert war eine zu lange Waffe für das beengte Batteriedeck, aber die meisten Besatzungsmitglieder waren noch zu verwirrt, um sich einen echten Kampf zu liefern. Sie schlug einige Männer mit der flachen Klinge beiseite, während Talia zwei weitere mit gut gezielten Tritten aus dem Weg räumte.
    An Deck stand Schnee mit Lannadae und versuchte, sich mit dem Messer in der Hand zur Reling durchzukämpfen. Talia sprang ins Sonnenlicht und schleuderte ihren Hammer; er wirbelte an Schnees Schulter vorbei und streckte einen ihrer Angreifer zu Boden. Schnee brachte einem zweiten eine Stichwunde bei, während dieser sich noch von der Überraschung über Talias Attacke erholte.
    Danielle war sich nicht sicher, wann genau Morveren zu singen aufgehört hatte, aber die Luft war sonderbar still. Die Stöpsel in ihren Ohren dämpften die Rufe der Matrosen, die versuchten, sich sowohl gegen die Eindringlinge als auch gegen die Phillipa neu zu ordnen.
    Licht blitzte aus Schnees Spiegeln und trieb die Übrigen lange genug zurück, dass sie und Lannadae sich lösen konnten. Lannadae

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