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Die fiese Meerjungfrau

Die fiese Meerjungfrau

Titel: Die fiese Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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alles, was mir von meiner Mutter geblieben ist.«
    »Es ist wunderschön«, sagte Lannadae. »Ich habe dich kämpfen sehen. Würde es dir -« Sie tauchte unter und versuchte es dann noch einmal, wobei sie offensichtlich ihre Schüchternheit überwinden musste. »Hättest du etwas dagegen, wenn ich eine Geschichte darüber verfassen würde?«
    Danielle lächelte. »Lass nur Armand nicht davon erfahren, dass ich um ein Haar von irgendeinem Hiladi-Seemann getötet worden wäre.«
    »Hiladi-Kapitän, genau genommen«, korrigierte Schnee und schwamm neben sie. »Die rote Schärpe ist ein Rangabzeichen. Er ist zwar jung für den Dienstgrad, aber die Goldmünzen kennzeichnen ihn auch als Edelmann.«
    Talia spritzte sie beide im Vorbeischwimmen nass. »Könnten wir später plaudern? Ihr seid immer noch in Reichweite ihrer Armbrüste.«
    Danielle steckte ihr Schwert in die Scheide, nahm Lannadaes Hand und ließ sich von der Meerjungfrau zum Beiboot schleppen. »Sind alle in Ordnung?«
    Das Wasser schluckte Talias Antwort, aber sie schien unversehrt zu sein. Was Schnee betraf, so grinste diese bloß und meinte: »Das hat Spaß gemacht!«

Kapitel 7
    Trotz der Wurmwachsstöpsel zuckte Danielle beim Donnern der Kanonen zusammen, als sie über die Reling auf die Phillipa kletterte. Unterstützt von einem starken Wind entfernte sich das Hiladi-Schiff von ihnen. Kapitän Hephyra stand bei den Kanonen und schrie die Matrosen an, sie sollten schneller laden.
    Hephyra stieß einen der Kanoniere zur Seite, schnappte sich mit nur einer Hand eine Kanonenkugel und rammte sie ins Rohr. Hätte sie es gekonnt, daran hatte Danielle keinen Zweifel, Hephyra hätte die Kanonenkugeln mit bloßen Händen nach dem anderen Schiff geworfen.
    »Ich glaube, sie ist sauer«, bemerkte Schnee.
    Die Phillipa war in einem viel schlechteren Zustand als das Hiladi-Schiff. Überall auf dem Deck lagen Sand und Splitter herum. Eine der Kanonen war zerstört, der Holzrahmen gerissen und unter dem Rohr durchgebrochen. Das Dingi, in dem Lannadae geschlafen hatte, war ein Trümmerhaufen. Mehrere Matrosen lagen stöhnend auf dem Deck, und Blutlachen färbten den Sand dunkel.
    Danielle stocherte mit einem Finger im Ohr herum und versuchte, die ärgste Wurmpampe herauszukratzen. »Wo kommt der Sand her? Auf dem Hiladi-Schiff lag auch überall welcher.«
    »Die Mannschaft streut ihn auf dem Deck aus«, antwortete Talia. »Um zu vermeiden, dass die Matrosen im Blut ausrutschen.«
    Danielle schluckte und ging auf das nächste verwundete Besatzungsmitglied zu, einen Mann, dessen Beine zerquetscht worden waren, als die Kanone sich losgerissen hatte. »Schnee?«
    »Ich habe ihn«, sagte Schnee und trat an ihr vorbei.
    »Sie bewegen sich außer Schussweite!«, rief einer der Kanoniere.
    Hephyra riss ihm den Luntenstock aus der Hand und feuerte eine weitere Kanone ab. Der Schuss ging zu kurz und klatschte hinter der sich zurückziehenden Galeone ins Wasser. »Kommt gefälligst zurück, ihr elenden Feiglinge! Ich bin noch nicht fertig mit euch!« Hephyras Atemzüge kamen stoßweise, als sie hinkend auf Danielle zukam. »Die samenlosen Dreckskerle kamen ohne Warnung über uns. Ich hoffe, Ihr habt gefunden, wonach Ihr gesucht habt.«
    »Morveren ist bei Lannadae unten im Boot«, berichtete Danielle. »Geht es Euch gut?«
    »Sie haben mein Schiff verletzt.« Hephyra fiel auf die Knie und presste die Hände aufs Deck; die Berührung schien ihr Kraft zu spenden. »Eisengeschoss reißt mitten durchs Holz, aber wir kommen wieder in Ordnung.« Sie blickte auf und rief: »Bringt das Beiboot an Bord, und macht das Schiff hier segelfertig! Jeder, der nichts Besseres zu tun hat, geht nach unten an die Lenzpumpen!«
    Danielle kehrte an die Reling zurück und bemühte sich, niemandem im Weg zu sein, als die Matrosen sich darauf vorbereiteten, das Beiboot an Bord zu holen.
    »Wo wollt Ihr die Meerjungfrauen unterbringen?«, erkundigte sich Hephyra, die sich zu ihr gesellt hatte.
    Morveren lag ausgestreckt im Beiboot, den Kopf in Lannadaes Schoß. Sie rang immer noch keuchend nach Atem, und ihre Haut war rot. James und Douglas blieben im Boot und machten die Taue fest, damit es wieder an Bord gehievt werden konnte.
    »Morveren muss sich erholen«, sagte Danielle. Nachdem sie so lange allein gelebt hatte, würde die Meerjungfrau wahrscheinlich Zeit brauchen, um sich an so viele Leute zu gewöhnen. »Irgendwo, wo es ruhig und nass ist.«
    Hephyra schüttelte den Kopf. »Falls sie nicht

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