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Die fiese Meerjungfrau

Die fiese Meerjungfrau

Titel: Die fiese Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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»Willkommen! Ihr tut klug daran, euch uns anzuschließen, solange ihr noch könnt.«
    Danielle warf Schnee einen fragenden Blick zu; sie hatte keine Ahnung, was er meinte. Schnee antwortete ihr mit einem fast unmerklichen Schulterzucken.
    »Lirea wohnt zu ihrem eigenen Schutz vom übrigen Stamm getrennt«, fuhr der Nix fort. »Ich werde euch zu Nilliar führen, der Speerträgerin der Königin. Sie kann -«
    Schnee sah ihn einschmeichelnd an. »Ich möchte wirklich gerne Lirea kennenlernen.«
    »Selbst wenn Lirea gewillt wäre, Neuankömmlinge zu empfangen, fürchte ich, dass das unmöglich ist. Ihr Zuhause ist für Undinen unerreichbar.« Er nahm Schnees Hand und zog sie dicht zu sich heran. »Es besteht kein Grund zur Eile, falls also du und deine Freundinnen lieber -«
    »Nein!«, sagte Talia.
    Danielle zuckte zusammen, aber der Nix war nicht beleidigt. »Hat Lirea wirklich vor, Krieg gegen die Menschen zu führen? In unserem Stamm waren Menschen und Undinen Verbündete.«
    Der Nix zögerte. »Und welcher Stamm ist das?«
    »Spielt das eine Rolle?«, fragte Schnee. Ihre Stimme klang verspielt, aber ein Lichtstrahl aus ihrem Halsband war ein Hinweis auf die Magie, die sie einsetzte, um den Nix zu manipulieren.
    »Die Ilowkira waren auch mit den Menschen befreundet«, räumte er ein. »Aber Lirea hat vor, die frühere Herrlichkeit der Undinen wieder aufleben zu lassen - uns alle zu vereinen und uns unseren rechtmäßigen Platz als Herrscher des Meeres zurückzugeben. Diejenigen, die sich weigern, werden ihren Zorn zu spüren bekommen, Menschen wie Undinen gleichermaßen.« Seine Augen strahlten förmlich; wäre er ein Mensch gewesen, Danielle hätte vermutet, er sei in seine Königin verliebt. Wie viel davon war dem sonderbaren Geschmack zuzuschreiben, den Lirea ins Wasser einspeiste?
    »Und das Gold?«, forschte Danielle. »Was sollen wir mit Menschenschätzen anfangen?«
    »Das ist Lireas Sache, nicht unsere. Kommt, lasst mich euch zu Nilliar bringen!«
    Schnee runzelte die Stirn und rieb mit dem Daumen über ihr Halsband. »Nein danke. Ich glaube, wir finden den Weg allein.« Ein erneutes Aufblitzen von Magie, und der Nix schwamm von dannen.
    »Er hinterfragt nicht einmal, weshalb sie sich gegen ihre Freunde gewandt haben«, wunderte sich Danielle.
    Schnee wandte das Gesicht den Ruinen zu. »Menschen folgen ständig schlechten Führern. Für Undinen ist es sogar noch schwieriger, ihr Königshaus in Frage zu stellen. Es gibt einen Grund dafür, wieso mit dem Blut einer Meerjungfrau königlicher Abstammung Tränke zur Gedankenkontrolle hergestellt werden können. Allerdings wirkte er auf mich ... fanatischer, als ich gedacht hätte.«
    »Kommt!«, forderte Talia sie auf. »Schnappen wir uns Lirea, bevor noch jemand vorbeikommt und versucht, uns zu helfen.«
    »Wie nahe musst du an Lirea heran, damit dein Zauber funktioniert?«, wollte Danielle wissen.
    Schnee schürzte die Lippen. »Die Chancen stehen besser, wenn ich sie sehen kann. Ich müsste ihr Vertrauen eigentlich lange genug gewinnen können, um sie zurück zur Phillipa zu locken. Aber da gibt es noch ein Problem.«
    »Gibt es das nicht immer?«, warf Talia ein.
    »Der Nix hat gesagt, sie sei unerreichbar.« Schnee ergriff die Puppe und schloss die Augen. »Lirea hält sich in diesem Palast auf.«
    Was so viel hieß wie: Sie mussten an den Kelpies vorbeikommen, anschließend durch die Mauer gelangen und sich dann in den Palast schleichen. Danielle beobachtete die Kelpies, die das Wasser abpatrouillierten. Sie hielten sich von der Mauer fern und vermieden die seichten Stellen, wo sie sich an den Felsen hätten verletzen können. Das würde nicht einfach werden.
    Eine weitere Undine schwamm unter ihr vorbei. Danielle wurde rot, als sie erkannte, dass es nicht eine Undine, sondern ein Pärchen war, deren Körper so dicht aneinandergepresst waren, dass sie nicht sagen konnte, wo seine Flossen endeten und ihre begannen. Sie sangen eine tiefe Harmonie, die mit den wogenden Bewegungen ihrer Schwänze schneller wurde. Danielle brauchte das Lied nicht zu verstehen, um das Drängen in ihrem Duett zu fühlen.
    »Sie werden nicht alle so in Anspruch genommen sein«, meinte Talia.
    »Wenn ich mit ihnen fertig bin schon.« Schnee nestelte an ihrem Halsband.
    »Du willst jeden Nix und jede Meerjungfrau im Stamm verzaubern?«, fragte Talia.
    »Lasst mich lieber versuchen, die Kelpies abzulenken!«, sagte Danielle und hoffte, dass die beiden anderen nicht sehen konnten, wie

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