Die Finsteren
Finger schlossen sich um sein Glied, das sofort steif wurde. Er sah ihr in die Augen, konnte sie mittlerweile deutlicher erkennen, weil sich seine Sicht an die tiefere Finsternis in der Senke angepasst hatte. Ihr Blick wirkte ausgesprochen eindringlich.
»Ich will nicht bis zum Haus warten.«
»Du meinst ...«
Sie nickte. »Ja. Gleich hier. Jetzt sofort.«
Mark grinste.
Ja. Warum nicht hier?
Natasha näherte sich mit ihrem Mund seinen Lippen, um ihn zu küssen, während sich ihre Hand von seinem Penis zurückzog, um die Jeans aufzuknöpfen. Sie zerrte seinen Slip nach unten. Er stöhnte wohlig schaudernd, als seine Erektion heraussprang und in der kühlen Luft zuckte.
Dann entfernten sich ihre Hände von ihm, als sie ihre eigene Kleidung auszog.
Er half ihr dabei.
11
Es spürte sie.
Das Wesen in der Dunkelheit.
Zum zweiten Mal innerhalb eines Tages rührte es sich und erlangte fast vollständiges Bewusstsein. Das war ungewöhnlich, zumal sehr oft Jahre zwischen den Wachphasen verstrichen. Natürlich hatte es auch kürzere Abstände von Monaten oder nur Wochen gegeben. Aber eine derart kurze Frequenz ließ sich schon als Novum bezeichnen. Nur einmal vor etwa einem Jahrzehnt hatte es sich dreimal innerhalb weniger Stunden gerührt. Damals war eine unbeständige Energie von dem Ort über seinem Gefängnis ausgegangen. Eine wilde, berauschende Mischung aus Wut, Panik und Verzweiflung.
Und Gewalt.
Und Tod.
Jemand, ein Mensch, war irgendwo in der Nähe gestorben.
Leider versiegte die Energie damals recht schnell, sodass das Wesen rasch wieder in seinen stummen Schlummer verfiel. Es hatte sich mit der trostlosen Wahrscheinlichkeit abgefunden, dass sich ein ähnlich belebendes Ereignis erst in vielen Jahren oder Jahrzehnten, falls überhaupt, wiederholte.
Doch nun ging etwas vor sich.
Irgendwo ... oben.
Menschen hatten diesen verdorbenen Ort betreten. Es öffnete sein inneres Auge – mit dem es eher fühlte als sah – und entdeckte ihren unverkennbaren mentalen Abdruck. Das Wesen sondierte die Randbereiche ihres Geistes, mehr konnte es ohne psychische Turbulenzen – oder Befreiung aus seinem Kerker – nicht tun.
Es spürte etwas.
Die Menschen ... sie versuchten, sich ihm zu nähern.
Ins Haus zu gelangen.
Die Luft im Keller wurde wärmer und vibrierte vor dämonischem Gelächter.
Ja , dachte es.
Kommt herein.
Kommt ... zu mir .
Kevin schlug mit dem stumpfen Ende des Vorschlaghammers mehrmals auf den schweren, an der Vordertür befestigten Bolzen ein, der jedoch nicht nachgab.
»Gottverdammt.« Kevin wischte sich einen dünnen Schweißfilm von der Stirn. »Die verfluchte Tür könnte genauso gut der Eingang zu einem Tresorraum im beschissenen Fort Knox sein.«
Jared schaute grinsend zu Derek. »Lass mich mal versuchen.«
Derek grinste ebenfalls.
Jetzt kommen wir rein .
Kevin zuckte mit den Schultern. »Nur zu.«
Jared nahm den Vorschlaghammer entgegen und drehte ihn mühelos in den Händen wie ein Baseballspieler, der vor dem entscheidenden Schlag trainiert. Kevin hatte den Vorschlaghammer gefunden, deshalb hatten sie ihm anfangs natürlich den Vortritt gelassen, unabhängig davon, wie unübersehbar nutzlos seine Bemühungen womöglich blieben. Man konnte Kevin kaum als Schwächling bezeichnen, aber zu Jareds körperlicher Stärke fehlte ihm doch einiges.
Die Muskeln in Jareds Armen traten hervor, als er die Finger beugte. Sein Gesicht verzog sich, als er den Hammer herabsausen ließ. Ein unheimlich lautes Scheppern ertönte. Beim ersten Treffer sackte der Bolzen ein Stück nach unten, als die dicken Schrauben, die ihn fixierten, teilweise aus dem Holz gezogen wurden. Jared hob den Vorschlaghammer erneut an und schlug zu. Der Bolzen löste sich vollends und fiel klappernd auf die Veranda.
Kevin grinste verlegen. »Ich ... äh ... hab ihn für dich gelockert.«
Jareds Bauch bebte, als Gelächter aus ihm hervorplatzte. »Ja, Mann. Klar hast du das. So was nennt man echtes Teamwork.«
Derek schnaubte.
So was nennt man echten Quatsch .
Jared lehnte den Griff des Vorschlaghammers an eine seiner breiten Schultern und fuhr mit den Fingern der rechten Hand den Rand der dicken, über die Eingangstür genagelten Spanplattenschicht entlang. »Den Bolzen wegzuschlagen, war der einfache Teil. Was wir jetzt brauchen, ist ein Brecheisen. Und Taschenlampen.«
Kevin riss eine weitere Bierdose auf. »Wozu brauchst du ein beschissenes Brecheisen? Warum schlägst du uns nicht einfach den Weg
Weitere Kostenlose Bücher