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Die Finsteren

Die Finsteren

Titel: Die Finsteren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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gut an. Aber sie war so jung. Zu jung. Das konnte er nicht tun. Nicht mit ihr. Mit keinem der Mädchen, ganz gleich, wie qualvoll verlockend es sein mochte. Er drückte die Hände sanft auf ihre schmalen Schultern und schob sie ein paar Schritte zurück. Sie runzelte die Stirn. Er deutete auf die Treppe hinter Fiona. »Ich verschwinde mal für ein paar Minuten nach oben. Fühl dich inzwischen wie zu Hause. Bin gleich wieder da.«
    Ihre Züge hellten sich auf. »Spitze! Kann ich ein Bier haben?«
    »Bedien dich ruhig.«
    »Cool.«
    Damit verschwand sie durch den Türbogen in die Küche. Clayton starrte auf die leere Stelle, an der sie gestanden hatte, ehe er sich abwandte und auf die Treppe zuhielt.

13
    Anfangs fühlte es sich irgendwie unbehaglich an – in der Dunkelheit, auf dem unebenen Boden, wo der Untergrund an ihrer Haut kratzte, wenn sie sich bewegten. Auch die Logistik, gerade genug Kleidung abzulegen und ihre Körper in die richtige Position zu bringen, stellte eine echte Herausforderung dar, aber sie schafften es. Er hatte kein Kondom dabei. Das war ihr egal. Sollte er ihn doch einfach rechtzeitig herausziehen. Er fragte sie, ob sie sicher war oder sie besser noch warten sollten. Nein, sie war sicher.
    Und so geschah es.
    Und es war wundervoll.
    Besser als jeder Fick vorher. Nur ... er war in seiner Ekstase dermaßen aufgegangen, dass er Anstalten machte, in ihr zu kommen, bevor ihm bewusst wurde, welches Risiko er einging. Er entschuldigte sich wieder und wieder. Weinte sogar ein wenig. Visionen einer ungewollten Schwangerschaft und eines unfreiwilligen, vorzeitigen Eintritts in die Welt der Erwachsenen bestürmten ihn wie Szenen aus einem Albtraum. In diesem Fall musste er sie heiraten und sich hier einen Job suchen. Er sah sich an Ransom gekettet, gezwungen, seine Träume von Flucht und Erfolg an einem anderen Ort aufzugeben, um für seine neue Familie zu sorgen. Ein weiterer Einheimischer. Ein Niemand, der in einer Kleinstadt versauerte.
    »Schon gut«, beruhigte sie ihn und umarmte ihn auf dem Boden in der Dunkelheit. »Wirklich. Du wirst schon sehen. Das Universum ist nicht dermaßen im Arsch, dass ich gleich beim ersten Mal von dir schwanger werde.«
    Mark wusste nicht, was er darauf erwidern sollte.
    Das Universum war reichlich im Arsch. Man brauchte nur an einem x-beliebigen Tag CNN einzuschalten, um Beweise in Hülle und Fülle zu erhalten. Aber das sprach er nicht aus. Was passiert war, war passiert. Er konnte die Zeit nicht zurückdrehen. Stattdessen sagte er: »Ich liebe dich. Ich kann einfach nicht aufhören, an dich zu denken.«
    Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte sie ihn für diese Bemerkung ausgelacht. Immerhin waren sie die Finsteren. Sie glaubten nicht an etwas so Albernes und Vergängliches wie die Liebe.
    Stattdessen küsste sie ihn und erklärte ihm, dass sie ihn auch liebte.
    Sie blieben noch eine Weile in der Dunkelheit der Senke, nachdem sie den Akt vollzogen hatten, und lagen eng umschlungen da. Der Wind seufzte über sie hinweg. Irgendwelche Lebewesen, vermutlich Eichhörnchen, wuselten durch das Blätterwerk rings um sie. Allmählich überwand der Eindruck, dass beträchtliche Zeit vergangen sein musste, die Trägheit nach dem erfüllenden Sex.
    »Wir sollten besser von hier verschwinden.«
    »Ja.«
    Mark stemmte sich hoch und rutschte aus dem Weg, als sie den Rock nach unten schob und begann, den Boden rings um sich abzutasten. Er zog die Hose hoch und knöpfte sie zu. »Wonach suchst du?«
    »Nach meinem verdammten Slip. Ich kann ihn nicht finden.«
    Mark sank auf Hände und Knie, um ihr einige Minuten lang beim Suchen zu helfen, aber das zarte Kleidungsstück erwies sich in der Dunkelheit inmitten des Gestrüpps als unauffindbar.
    Natasha gab einen frustrierten Laut von sich. »Scheiß drauf. Der ist weg.«
    Sie hielten sich an den Händen und kletterten vorsichtig aus der Senke, bahnten sich mit geduckten Köpfen den Weg durch das wuchernde Unkraut. Nach kurzer Zeit gelangten sie aus dem Loch und standen auf dem schmalen Trampelpfad, der als Pufferzone zwischen dem Feld und der an das Smith-Grundstück angrenzenden Steinbarriere diente. Natasha zupfte an Haaren und Kleidung, um Laub, Gras und Zweige zu entfernen. Mark tat es ihr gleich.
    Sie zog einen kleinen Dorn aus einem Riss in ihren Leggings. »Nächstes Mal ficken wir aber bitte in einem Bett oder auf dem Rücksitz von deinem Auto. Irgendwo anders als in einem riesigen Loch mitten in der Erde.«
    »Hey, es war deine

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