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Die Finsteren

Die Finsteren

Titel: Die Finsteren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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glaube, du bist völlig bescheuert.«
    Suzies breites Lächeln verwelkte langsam. »Halt bloß die Klappe.«
    Lydia verspürte eine unwillkürliche Befriedigung darüber, das selbstgefällige Grinsen aus dem Gesicht der Frau gefegt zu haben. Nach all den Demütigungen, die sie sich gefallen lassen musste, fühlte es sich definitiv gut an. »Die Leute reden über dich, Suzie. Hast du das gewusst? Sie behaupten, mit dir stimmt etwas nicht. Einige meinen sogar, du gehörst in die Klapsmühle.«
    Der letzte Teil war frei erfunden, doch dass sich Suzies Nasenflügel abrupt blähten, verriet ihr, dass sie damit einen Nerv getroffen hatte. »Du lügst.«
    Lydia kicherte. »Wirklich? Du bist doch diejenige, die Unsinn über den Teufel schwafelt.«
    Suzie überraschte sie, indem sie fast augenblicklich die Fassung zurückgewann, statt noch wütender zu werden. Das breite Lächeln kehrte zurück. »Das liegt daran, dass ich aus ganzem Herzen an den dunklen Herrscher glaube. Ich weiß, dass es ihn gibt, weil mein Sohn in diesem Augenblick von einem seiner mächtigsten Diener besessen ist. Sein Name ist Andras und er ist ein Großfürst der Hölle.«
    Lydia legte den Kopf schief. »Äh ... was?«
    Es bestand keinerlei Zweifel mehr am Geisteszustand ihrer Nachbarin. Sie fragte sich, ob Tom wusste, wie völlig neben der Spur dieses Miststück war. Hoffentlich nicht, denn wenn er sie wirklich wegen dieser Wahnsinnigen sitzen ließ, verdiente er, was immer er letztlich wegen Suzie durchmachte. Aber darüber konnte sie sich später den Kopf zerbrechen. Plötzlich überkam sie die Gewissheit, dass Suzie in mehr als einer Hinsicht eine ernsthafte Bedrohung verkörperte. Vorsichtig wich sie einen Schritt in Richtung Küche zurück. Dort konnte sie sich zumindest ein Messer schnappen oder anderweitig schützen.
    Suzie lächelte ungebrochen. Lydias zunehmende Skepsis schien sie in keiner Weise aus dem Gleichgewicht zu bringen. Langsam, bewusst sinnlich fuhr sie mit einer Hand an der Vorderseite ihres Körpers entlang. »Frag dich doch mal, wie das möglich ist. Wir wissen beide, dass dafür eigentlich eine Menge plastischer Chirurgie über einen langen Zeitraum nötig wäre und ich selbst dann nicht so gut aussehen könnte. Also schließen wir das mal aus. Kein Arzt hat dieses Wunder bewirkt.« Sie knetete ihre Brüste und stöhnte, als sich ihre steifen Nippel durch den dünnen Stoff des knappen Kleids abzeichneten. »Nein, Schätzchen, dieses Wunder ist das Ergebnis der herrlichen Gnade des Satans und jedes Mal, wenn Andras mich fickt, setzt es sich tiefer in mir fest.«
    »Was?«
    Suzie grinste. »Du hast mich schon verstanden. Ich ficke den Dämon.«
    Lydia kniff die Augen zusammen. »Aber ... hast du nicht gesagt, dass dein Sohn von diesem ... Andras besessen ist?«
    »Ja.«
    Ein Schwall von Abscheu schleuderte Lydia einige weitere Schritte zurück. »Aber ... das bedeutet ...«
    Suzie kicherte wie ein ungezogenes Schulmädchen. »Ja. Ist das nicht wunderbar?«
    »Oh Gott.«
    Lydia rannte auf die Küche zu. Sie hörte das Klappern der hohen Absätze von Suzie, als sie ihr nachsetzte. Bislang hatte die Frau keine Anstalten gemacht, sie anzugreifen, doch das spielte keine Rolle. Das Miststück hetzte in vollem Lauf hinter ihr her. Das allein bewies, dass Lydias Angst berechtigt war. Lydia prallte mit einem Oberschenkel gegen den Küchentisch. Ein jäher Schmerz schoss durch ihr Bein. Es gelang ihr, sich auf den Beinen zu halten. Sie humpelte der Arbeitsplatte entgegen, so schnell sie konnte. Endlich gelangte der Messerblock aus Holz in Reichweite. Ihre Finger streiften gerade den Griff des längsten Tranchiermessers, als Suzie ihren Pferdeschwanz packte und den Kopf grob nach hinten riss.
    Lydia schrie.
    Suzie lachte.
    Lydia schrie erneut, als Suzie den Pferdeschwanz so schmerzhaft herumdrehte, dass die Beine unter ihr nachgaben. Derweil ballte Suzie die andere Hand zur Faust und bohrte sie in Lydias Kreuz. Sie brüllte und sank auf die Knie. Suzie lachte weiter, als sie ihre Gegnerin endgültig zu Boden rang. Mit verblüffender Mühelosigkeit drehte sie Lydia herum und kauerte über ihr, drückte sie fest auf den Boden. Lydia krümmte sich matt unter ihr und fuchtelte mit den Armen. Suzie kicherte, als sie einen kraftlosen Hieb nach dem anderen abwehrte. Dann begann sie ihrerseits, Lydia ins Gesicht zu schlagen. Mit einer Salve kräftiger Schwinger peitschte sie den Kopf von einer Seite zur anderen. Bald hörte Lydia auf, sich zu

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