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Die Finsternis

Die Finsternis

Titel: Die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Falls
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Gefühl. Nicht wegen irgendwelcher Schwingungen, sondern weil ich mich daran erinnerte, wie schlimm es beim letzten Mal für sie gewesen war. Was, wenn ich doch falschlag? Was, wenn ihre Todesangst nicht auf einen alten Generator zurückzuführen war?
    Sie schloss die Augen und trieb zehn endlose Minuten im Wasser. Als sie die Augen wieder öffnete, schüttelte sie den Kopf und deutete auf den Skimmer.
    Wir stiegen wieder ein und kletterten auf die Sitze. Nachdem sie Atem geholt hatte, sagte sie: »Mir ist etwas flau im Magen, aber das kann auch die Nervosität sein.«
    »Lass uns weiterfahren«, schlug ich vor. »Näher an den Mittelpunkt des Strudels heran.«
    Wir hielten erneut an und verließen den Skimmer. Wieder ließ sie sich mit geschlossenen Augen treiben. Diesmal machte sie ein unzufriedenes Gesicht.
    »Ich glaube nicht, dass das funktioniert«, sagte sie, als wir zurück im Skimmer waren.
    »Du sahst nicht gerade glücklich aus da draußen.«
    »Bin ich auch nicht. Und ich fühle mich tatsächlich schlecht. Aber ich glaube nicht, dass das von irgendwelchen Schwingungen kommt.«
    Wir steuerten weiter auf die Mitte des Strudels zu. Als wir diesmal anhielten, stieg sie zuerst aus. Gerade als ich aus dem Skimmer tauchte, winkte sie mich zurück. »Was ist?«, fragte ich, sowie ich meine Lunge vom Liquigen befreit hatte.
    »Hier fühle ich mich plötzlich besser. Lass uns dorthin zurückfahren, wo wir vorher waren.«
    »Es könnte sein, dass du dich nur daran gewöhnt hast, im Wasser zu sein.«
    »Vielleicht«, stimmte sie mir zu.
    Als wir noch weiter nach Süden vorgedrungen waren, bat sie mich, im Skimmer zu bleiben. »Ich werde mich außen am Gehäuse festhalten.«
    Wenig später griff sie nach einem Haltegriff am Aussichtsfenster und winkte mich in Richtung Osten. Ich fuhr ganz langsam weiter, während sie sich außen an den Skimmer klammerte. An ihrer Miene konnte ich ablesen, dass sie sich immer schlechter fühlte. Sie gab mir ein Zeichen anzuhalten und kletterte wieder hinein.
    »Lass uns noch ein paar Meilen weiter nach Osten fahren. Dann gehe ich noch mal raus.«
    Beim nächsten Stopp kam sie nach weniger als einer Minute zurück. Blass und zitternd machte sie sich gar nicht erst die Mühe, ihre Lunge vom Liquigen zu befreien, sondern nickte nur und bedeutete mir, weiter nach Osten zu steuern. Wir blieben einige Meilen auf diesem Kurs, doch dann begann sie mich nach Norden zu lenken – mitten in das Auge des Strudels.
    »Halt hier an, ich versuche es noch einmal«, sagte sie und drückte sich durch die Luke nach draußen. Als sie nicht neben dem Aussichtsfenster auftauchte, nahm ich an, dass sie sich gleich wieder auf den Weg ins Boot gemacht hatte. Doch endlose Sekunden verstrichen und nichts passierte. Ich geriet in Panik. Ich konnte sie nicht sehen und ich hatte keine Ahnung, ob sie mich durch den Empfänger in ihrem Helm hören konnte. Ich schaltete den Skimmer auf Autopilot um, verriegelte meinen Helm und saugte hastig Liquigen ein.
    Ich schob mich durch die Hecköffnung und konnte sie nirgendwo in der Nähe des Skimmers entdecken. Ich sandte Klicks aus, doch das half mir auch nicht weiter. Um mich herum schwebten so viele Trümmerteile, die sich langsam auf der Stelle drehten, dass ich unmöglich an ihnen vorbeisehen konnte. Verzweifelt schwamm ich zwischen dem Gerümpel umher und suchte nach ihr. Ich hasste mich dafür, dass ich sie hier rausgeschickt hatte. Und es war immer noch keine Spur von ihr zu sehen. Die meisten Wrackteile hatten Spalten und Vertiefungen, in denen gefährliche Meerestiere lauern konnten. Alles Mögliche konnte sie weggeschnappt haben.
    Ich kämpfte gegen die Strömung an, entfernte mich immer weiter vom Skimmer, ließ das Fahrzeug einfach in der Dunkelheit zurück und wünschte, ich könnte nach ihr rufen. Dann huschte am Rand meines Blickfeldes etwas Großes und Graues vorbei. Doch als ich mich umdrehte und Klicks in diese Richtung schickte, war dort nichts – es musste an einem Stück Müll vorbeigeschlüpft sein. Meine Wut über mich selbst und meine Angst um Gemma brachten meine Gedanken völlig durcheinander. Ich konnte mich nicht mehr orientieren und war nicht einmal mehr sicher, in welcher Richtung die Wasseroberfläche lag. Mit all dem Schrott und den Schiffsteilen um mich herum war das unmöglich festzustellen.
    Ich konzentrierte mich auf die wirbelnden Wasserströme und spürte den mächtigen Auftrieb, der die ganzen Wrackteile in der Schwebe hielt. Dagegen

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