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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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ist?«
    »Meine Sache. Sie brauchen ihn nur herauszuholen.«
    »Ich kann für nichts garantieren. Wenn er verletzt wird, ist es nicht unsere Schuld.«
    Mitch stand auf und sah auf die Uhr. »Ich muß los. Ich bin sicher, daß da unten jemand auf mich wartet.«
    »Wann sehen wir uns wieder?«
    »Sie wird anrufen. Tun Sie einfach, was sie sagt.«
    »Oh, Mitch, nicht schon wieder dieses Spielchen! Sie kann an meinem Telefon mit mir reden. Ich schwöre es! Wir halten unsere Leitungen sauber. Bitte, nicht schon wieder das.«
    »Wie heißt Ihre Mutter mit Vornamen, Tarrance?«
    »Wie? Doris.«
    »Doris?«
    »Ja, Doris.«
    »Die Welt ist klein. Doris geht nicht. Mit wem sind Sie auf den Abschlußball gegangen?«
    »Äh - ich glaube, ich bin überhaupt nicht hingegangen.«
    »Das überrascht mich nicht. Wie hieß Ihre erste Freundin, falls Sie jemals eine hatten?«
    »Mary Alice Brenner. Sie war ziemlich scharf auf mich.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Meine Mitarbeiterin heißt Mary Alice. Und wenn Mary Alice das nächste Mal anruft, tun Sie genau, was sie Ihnen sagt, okay?«
    »Ich kann es kaum abwarten.«
    »Tun Sie mir einen Gefallen, Tarrance. Ich glaube, Tolar simuliert, und ich habe das dunkelbraune Gefühl, daß sein Krankenhausaufenthalt irgendwie mit mir zusammenhängt.
    Lassen Sie Ihre Leute ein bißchen hier herumschnüffeln und feststellen, was es mit dieser angeblichen Herzattacke auf sich hat.«
    »Wird gemacht. Wir haben ja sonst nicht viel anderes zu tun.«
     

 

     

    33
     
    Dienstagmorgen schwirrte das Büro vor Anteilnahme für Avery Tolar. Es ging ihm gut. Er ließ Untersuchungen über sich ergehen. Kein dauerhafter Schaden angerichtet. Überarbeitet.
    Zu viel Streß. Capps war schuld. Die Scheidung war schuld.
    Erholungsurlaub.
    Nina brachte einen Stapel Briefe zur Unterschrift. »Mr. Lambert möchte Sie sprechen, wenn Sie nicht zu beschäftigt sind. Er hat gerade angerufen.«
    »Gut. Ich muß mich um zehn mit Frank Mulholland treffen.
    Wissen Sie das?«
    »Natürlich weiß ich das. Schließlich bin ich die Sekretärin. Ich weiß alles. In seinem Büro oder in Ihrem?«
    Mitch nahm seinen Terminkalender zur Hand und tat so, als suchte er. Mulhollands Büro. Im Cotton Exchange Building.
    »In seinem«, sagte er mit einem Stirnrunzeln.
    »Dort sind Sie beim vorigen Mal zusammengekommen, stimmt's? Hat man Ihnen an der Universität nichts über Territorien beigebracht? Man soll sich niemals - ich wiederhole, niemals - zweimal hintereinander auf dem Territorium des Gegners treffen. Es ist unprofessionell. Es ist unklug. Es deutet auf Schwäche.«
    »Wie können Sie mir das je verzeihen?«
    »Warten Sie ab, bis ich es meinen Kolleginnen erzähle. Die glauben alle, Sie wären toll und ungeheuer clever. Wenn ich ihnen erzähle, daß Sie ein Schwächling sind, fallen sie aus allen Wolken.«
    »Hoffentlich brechen sie sich dabei kein Bein.«
    »Wie geht es Abbys Mutter?«
    »Viel besser. Ich fahre zum Wochenende hin.«
    Sie nahm die beiden Akten. »Lambert wartet.«
    Oliver Lambert deutete auf die harte Couch und bestellte Kaffee. Er saß steif aufgerichtet in einem Ohrensessel und hielt seine Tasse wie ein britischer Aristokrat. »Ich mache mir Sorgen wegen Avery«, sagte er.
    »Ich habe ihn gestern abend besucht«, sagte Mitch. »Die Ärzte haben ihm zwei Monate Zwangspause verschrieben.«
    »Ja, deshalb habe ich Sie kommen lassen. Ich möchte, daß Sie in den nächsten beiden Monaten mit Victor Milligan zusammenarbeiten. Er übernimmt den größten Teil von Averys Unterlagen. Sie arbeiten also auf vertrautem Gelände.«
    »Ist mir recht. Victor und ich sind gute Freunde.«
    »Sie werden eine Menge von ihm lernen. In Steuersachen ist er ein Genie. Liest täglich zwei Bücher.«
    Großartig, dachte Mitch. Im Gefängnis sollte er eigentlich zehn pro Tag schaffen. »Ja, er ist ein sehr kluger Mann. Er hat mir schon mehrmals aus der Klemme geholfen.«
    »Ich glaube, Sie werden gut miteinander auskommen.
    Versuchen Sie, irgendwann heute vormittag bei ihm hereinzuschauen. Und noch etwas. Auf den Caymans laufen noch ein paar Sachen, die Avery nicht abschließen konnte. Er ist oft hingeflogen, wie Sie wissen, um sich mit verschiedenen Bankern zu treffen. Es war vorgesehen, daß er morgen für ein paar Tage dorthin fliegen sollte. Er hat mir heute morgen erzählt, daß Sie mit den Klienten und den Konten vertraut sind, deshalb müssen Sie an seiner Stelle hin.«
    Der Lear, die Beute, das Apartment, der Lagerraum,

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