Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
Vom Netzwerk:
die Dokumente. Tausend Gedanken schössen ihm durch den Kopf.
    Es reimte sich nicht zusammen. »Auf die Caymans? Morgen?«
    »Ja, es ist ziemlich dringend. Drei seiner Klienten brauchen unbedingt die Zusammenstellung ihrer Guthaben und andere Unterlagen. Ich wollte, daß Milligan das erledigt, aber er muß morgen in Denver sein. Avery hat gesagt, Sie könnten das auch.«
    »Ja, das werde ich wohl können.«
    »Gut. Sie fliegen mit dem Lear. Sie starten morgen Mittag und kommen Freitag abend mit einer Linienmaschine zurück.
    Irgendwelche Probleme?«
    Ja, eine Menge Probleme. Ray kam aus dem Gefängnis.
    Tarrance verlangte die Konterbande. Eine halbe Million Dollar mußte kassiert werden. Und er war darauf eingerichtet, jederzeit zu verschwinden.
    »Nein, keine Probleme.«
    Er kehrte in sein Büro zurück und verschloß die Tür. Er streifte seine Schuhe ab, legte sich auf den Boden und schloß die Augen.
    Der Fahrstuhl hielt im siebenten Stock, und Mitch rannte die.
    Treppe zum neunten hinauf. Tammy öffnete die Tür und schloß sie hinter ihm ab. Sie traten ans Fenster. »Haben Sie aufgepaßt?«
    »Natürlich. Der Wachmann auf Ihrem Parkplatz stand auf dem Gehsteig und ist Ihnen hierher gefolgt.« »Wundervoll.
    Sogar Dutch läßt mich nicht aus den Augen.« Er drehte sich um und musterte sie. »Sie sehen müde aus.« »Müde? Ich bin völlig erledigt. In den vergangenen drei Wochen war ich eine Sekretärin, ein Anwalt, ein Banker, eine Hure, ein Kurier und ein Privatdetektiv. Ich bin neunmal nach Grand Cayman geflogen, habe neun Garnituren neue Koffer gekauft und eine Tonne gestohlener Dokumente ins Land geschleppt. Nach Nashville bin ich viermal gefahren und zehnmal geflogen. Ich habe so viele Kontoauszüge und juristisches Zeug gelesen, daß ich halb blind geworden bin. Und wenn dann Schlafenszeit ist, ziehe ich meinen hübschen Dustbuster-Kittel über und spiele sechs Stunden lang Putzfrau. Ich habe so viele Namen, daß ich sie mir auf die Hand schreiben mußte, damit ich sie nicht durcheinanderbringe.«
    »Ich habe noch einen weiteren für Sie.«
    »Das überrascht mich nicht. Welchen?«
    »Mary Alice. Von nun an sind Sie, wenn Sie mit Tarrance telefonieren, Mary Alice.«
    »Das muß ich mir aufschreiben. Ich mag ihn nicht. Er ist ziemlich unhöflich am Telefon.«
    »Außerdem habe ich eine gute Nachricht für Sie.«
    »Ich kann's kaum abwarten.«
    »Sie können bei Dustbusters aufhören.«
    »Gott sei Dank. Warum?«
    »Es ist hoffnungslos.«
    »Das habe ich Ihnen schon vor einer Woche gesagt. Selbst Houdini könnte dort keine Akten herausholen, sie kopieren und wieder zurückschmuggeln, ohne erwischt zu werden.«
    »Haben Sie mit Abanks gesprochen?« fragte Mitch.
    »Ja.«
    »Hat er das Geld bekommen?«
    »Ja. Es wurde Freitag überwiesen.«
    »Ist er bereit?«
    »Er sagte, er wäre es.«
    »Gut. Was ist mit dem Fälscher?«
    »Ich treffe mich heute nachmittag mit ihm.«
    »Wer ist es?«
    »Ein ehemaliger Sträfling. Er und Eddie Lomax waren alte Freunde. Eddie sagte, er wäre der beste Paßfälscher im ganzen Land.«
    »Hoffen wir es. Wieviel?«
    »Fünftausend. Bar auf die Hand natürlich. Neue Ausweise, Pässe, Führerscheine und Visa.«
    »Wie lange braucht er dazu?«
    »Das weiß ich nicht. Wann brauchen Sie das Zeug?«
    Mitch setzte sich auf die Kante des gemieteten Schreibtisches. »So schnell wie möglich. Ich dachte, ich hätte noch eine Woche, aber jetzt bin ich nicht mehr so sicher. Auf alle Fälle so schnell wie möglich. Können Sie heute abend nach Nashville fahren?«
    »Aber ja doch, mit Vergnügen. Ic h bin seit zwei Tagen nicht mehr dort gewesen.«
    »Ich möchte, daß Sie einen Sony-Camcorder mit einem Stativ besorgen und im Schlafzimmer aufstellen. Kaufen Sie einen Karton Bänder. Und ich möchte, daß Sie dort bleiben. Am Telefon. Sehen Sie die Bendini-Papiere noch einmal durch.
    Arbeiten Sie an Ihren Aufstellungen.«
    »Sie meinen, ich muß dort bleiben?«
    »Ja. Warum?«
    »Ich habe mir beim Schlafen auf dem Bett dort zwei Bandscheiben verrenkt.«
    »Sie haben es gemietet.«
    »Was ist mit den Pässen?«
    »Wie heißt der Mann?«
    »Doc Soundso. Ich habe seine Nummer.«
    »Geben Sie sie mir. Sagen Sie ihm, ich würde morgen oder übermorgen anrufen. Wieviel Geld haben Sie noch?«
    »Gut, daß Sie fragen. Ich habe mit fünfzigtausend angefangen. Zehntausend habe ich für Flugtickets, Hotels, Koffer und Mietwagen ausgegeben. Und ich muß noch mehr ausgeben. Jetzt wollen Sie eine

Weitere Kostenlose Bücher