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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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den Fingern in ihrer Handtasche ertappt.
    »Offensichtlich nicht. Was hat das zu bedeuten?«
    »Wir haben ein neues Kopiersystem«, belehrte sie ihn. »Es wurde am zweiten Weihnachtsfeiertag installiert. Sie müssen die Aktennummer eingeben, sonst kopiert das Gerät nicht. Ihre Sekret ä rin hätte Ihnen das sagen müssen.«
    »Sie meinen, dieses Ding kopiert erst, wenn ich die zehnstellige Zahl eingetippt habe?«
    »So ist es.«
    »Und was ist mit Kopien, die zu keiner bestimmten Akte gehören?«
    »Können nicht gemacht werden. Mr. Lambert hat gesagt, wir verlieren zuviel Geld durch unberechnete Kopien. Deshalb wird von jetzt an jede Kopie automatisch der betreffenden Akte a n gerechnet. Zuerst geben Sie die Nummer ein. Das Gerät registriert die Anzahl der Kopien und gibt sie an das Hauptterminal weiter, das sie auf dem Gebührenkonto des Klienten vermerkt.«
    »Und was ist mit privaten Kopien?«
    Lela schüttelte völlig verzweifelt den Kopf. »Ich kann einfach nicht glauben, daß Ihre Sekretärin Sie nicht über all das informiert hat.«
    »Nun, sie hat es nicht getan, also setzen Sie mich bitte ins Bild.«
    »Sie haben eine vierstellige Zugangsnummer. Am Ende jedes Monats bekommen Sie für Ihre privaten Kopien eine Rechnung.«
    Mitch starrte das Gerät an und schüttelte den Kopf. »Und weshalb dieses verdammte Alarmsystem?«
    »Mr. Lambert hat gesagt, nach dreißig Tagen will er den Alarm abschalten lassen. Im Augenblick wird er gebraucht, für Leute wie Sie. Es ist ihm sehr ernst damit. Er hat gesagt, wir hätten Ta u sende eingebüßt durch nicht in Rechnung gestellte Kopien.«
    »Das ist sicher richtig. Und ich nehme an, daß sämtliche Kopierer im Haus ausgetauscht wurden.«
    Sie lächelte befriedigt. »Ja, alle siebzehn.«
    »Danke.« Mitch kehrte in sein Büro zurück, um eine Aktennummer herauszusuchen.
    Am gleichen Nachmittag um drei Uhr ging die erfreuliche Feier im fünften Stock zu Ende, und die Partner, jetzt wesentlich reicher und ein wenig betrunkener, verließen den Speisesaal und kehrten in ihre Büros zurück. Avery, Oliver Lambert und Nathan Locke legten den kurzen Weg zur Sicherheitsschleuse zurück und drückten auf den Knopf.
    DeVasher erwartete sie.
    Er deutete auf die Stühle in seinem Büro und forderte sie auf, Platz zu nehmen. Lambert reichte handgemachte Havannas herum, und alle zündeten sie an.
    »Nun, wie ich sehe, sind wir alle in festlicher Stimmung«, sagte DeVasher höhnisch. »Wieviel war es?
    Dreihundertneunzigtausend im Durchschnitt?«
    »So ist es, DeVasher«, sagte Lambert »Es war ein gutes Jahr.« Er paffte langsam und blies Rauchringe zur Decke empor.
    »Hatten wir alle herrliche Weihnachten?« fragte DeVasher.
    »Worauf wollen Sie hinaus?« wollte Locke wissen.
    »Auch Ihnen fröhliche Weihnachten, Nat. Nur ein paar Dinge.
    Ich habe mich vor zwei Tagen mit Lazarov in New Orleans getroffen. Wie Sie wissen, feiert er nicht die Geburt Christi. Ich habe ihn über den neuesten Stand der Dinge hier informiert, insbesondere, was McDeere und das FBI angeht. Ich habe ihm versichert, daß es seit dieser ersten Bege g nung keine Kontakte mehr gegeben hat. Er glaubte mir nicht so recht und sagte, er würde das mit Hilfe seiner Quellen im Bureau überprüfen. Ich weiß nicht, was das bedeutet, aber wer wäre ich, daß ich Fragen stellen könnte? Er hat mich angewiesen, McDeere sechs Monate lang vierundzwanzig Stunden am Tag zu beschatten. Ich habe ihm gesagt, daß wir das ohnehin schon tun, sozusagen. Er will keine weitere Hodge-Kozinski-Situation. In dieser Beziehung ist er sehr nervös. Er will nicht, daß McDeere die Stadt in Firmenangelegenheiten verläßt, sofern er nicht von mindestens zweien von uns begleitet wird.«
    »Er fahrt in vierzehn Tagen nach Washington«, sagte Avery.
    »Weshalb?«
    »Das American Tax Institute. Ein viertägiges Seminar. Wir verlangen von allen neuen Angestellten, daß sie daran teilnehmen. Es ist ihm versprochen worden, und wenn wir es jetzt rückgängig machten, würde er sich sehr wundern.«
    »Wir haben ihn schon im September angemeldet«, fügte Lambert hinzu.
    »Ich werde sehen, ob ich Lazarov das beibringen kann«, sagte DeVasher. »Geben Sie mir das genaue Datum, Flüge und Hotelreservierung. Gefallen wird es ihm nicht«
    »Was ist Weihnachten passiert?« fragte Locke.
    »Nicht viel. Seine Frau fuhr zu ihren Eltern nach Kentucky.
    Dort ist sie immer noch. McDeere nahm den Hund und fuhr mit ihm nach Panama City Beach. Wir nehmen an, daß er

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