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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Lenkrad, und ihre Worte klangen nervös.
    »Was haben Sie auf dem Herzen?« fragte Mitch.
    »Nun, Sie haben gehört, was mit Eddie passiert ist«
    »Ja.«
    »Wann haben Sie ihn zum letzten Mal gesehen?«
    »Wir haben uns zehn Tage vor Weihnachten getroffen. In aller Heimlichkeit.«
    »Das dachte ich mir. Er hat nichts Schriftliches hinterlassen über die Arbeit, die er für Sie getan hat. Sagte, Sie hätten es so gewollt. Er hat mir nicht viel erzählt. Aber ich und Eddie, wir -
    nun ja, wir standen uns sehr nahe.«
    Darauf fiel Mitch keine Erwiderung ein.
    »Ich meine, wirklich sehr nahe. Sie verstehen, was ich meine?«
    Mitch nickte und trank einen Schluck von seinem Bier.
    »Und er hat mir einiges erzählt, das er mir vermutlich nicht hätte erzählen sollen. Sagte, das wäre eine wirklich komische Sache, daß einige Anwälte aus Ihrer Firma unter verdächtigen Umständen ums Leben gekommen wären. Und daß Sie überzeugt wären, daß Sie ständig beschattet und a b gehört würden. Das ist ziemlich merkwürdig bei einer Anwaltsfirma.«
    Soviel zum Thema Vertraulichkeit, dachte Mitch. »Das ist es.«
    Sie bog ab, fuhr auf die Flughafen-Ausfahrt und steuerte auf einen riesigen Platz voller geparkter Autos zu.
    »Und nachdem er seine Arbeit für Sie abgeschlossen hatte, erzählte er mir einmal, nur einmal, im Bett, daß er glaubte, auch er würde beschattet. Das war drei Tage vor Weihnachten. Und ich fragte ihn, wer ihn beschattete. Er sagte, das wüßte er nicht, aber er erwähnte Ihren Fall und etwas von der Art, daß da wahrscheinlich irgendeine Verbindung bestünde zu den Leuten, die Ihnen fo l gen. Viel hat er nicht gesagt.«
    Sie hielten auf dem Platz für Kurzparker in der Nähe des Terminals.
    »Wer sonst hätte ihn beschatten können?«
    »Niemand. Er war ein guter Detektiv, der keine Spuren hinterließ. Schließlich war er Ex-Polizist und ehemaliger Sträfling. Er war gerissen und kannte sich aus. Er wurde dafür bezahlt, daß er Leuten folgte und Schmutz sammelte. Niemand ist ihm je gefolgt. Niemals.«
    »Und wer hat ihn dann umgebracht?«
    »Derjenige, der ihn beschattete. In der Zeitung stand, man hatte ihn dabei erwischt, wie er hinter irgendeinem reichen Typen herschnüffelte, und deshalb wäre er beseitigt worden.
    Aber das stimmt nicht«
    Plötzlich tauchte aus dem Nichts eine überlange Filterzigarette auf, und eine Flamme sprang hoch. Mitch kurbelte das Fenster herunter.
    »Stört es Sie, wenn ich rauche?« fragte sie.
    »Nein, aber blasen Sie bitte den Rauch dorthin«, sagte er und deutete auf ihr Fenster.
    »Jedenfalls habe ich eine Heidenangst. Eddie war überzeugt, daß die Leute, die Sie beschatten, überaus gefährlich und sehr gerissen sind. Mit allen Wassern gewaschen, sagte er. Und wenn sie ihn umgebracht haben, was ist mit mir? Vielleicht glauben sie, ich wüßte etwas. Seit dem Tag, an dem er ermordet wurde, bin ich nicht mehr im Büro gewesen. Und ich habe auch nicht vor, dorthin zurückzukehren.«
    »Das täte ich auch nicht, wenn ich Sie wäre.«
    »Ich bin nicht blöd. Ich habe zwei Jahre für ihn gearbeitet und viel gelernt Da draußen läuft eine Menge Irrer herum, und uns sind alle möglichen Typen begegnet.«
    »Wie wurde er erschossen?«
    »Er hatte einen Freund bei der Mordkommission. Der hat mir vertraulich gesagt, daß Eddie durch drei Schüsse in den Hinterkopf getötet wurde, aus allernächster Nähe, mit einer.22er Pistole. Und sie haben keinerlei Anhaltspunkte. Er hat mir erzählt, es wäre saubere Profi-Arbeit gewesen.«
    Mitch trank sein Bier aus und legte die Flasche auf den Boden zu einem halben Dutzend le e rer Bierdosen. Überaus saubere Profi-Arbeit.
    »Irgendwie reimt sich das nicht zusammen«, sagte sie. »Ich meine, wie konnte sich jemand an Eddie heranschleichen, auf den Rücksitz gelangen und ihn dreimal in den Hinterkopf schießen? Und ich weiß auch nicht, weshalb er überhaupt dort war.«
    »Vielleicht war er eingeschlafen, und sie haben ihn von hinten überfallen.«
    »Nein. Wenn er nachts arbeitete, nahm er alle möglichen Aufputschmittel und war immer voll auf Draht.«
    »Gibt es im Büro irgendwelche Unterlagen?«
    »Sie meinen, über Sie?«
    »Ja, über mich.«
    »Ich glaube nicht. Ich habe nie etwas Schriftliches gesehen.
    Er sagte, Sie hätten es so gewollt«
    »Das stimmt«, sagte Mitch erleichtert.
    Sie beobachteten, wie nördlich von ihnen eine 727 abhob.
    Der Parkplatz vibrierte.
    »Ich habe wirklich Angst, Mitch. Ich darf Sie doch Mitch

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