Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition)
nahmen sich nicht die Zeit, darüber zu jubeln, sondern schlossen sofort wieder die Reihen und rückten weiter vor, bis Jardir den nächsten Angriff befahl. Eine zweite Reihe von Kriegern tötete die Dämonen, die durch die vorwärts stürmende Frontlinie zu Boden getrampelt wurden.
Die erste echte Prüfung stand ihnen jedoch bevor, als sich ihnen eine Rotte Baumdämonen mit wuchtigen Knüppeln in den Pranken näherte. Zwar schleppten diese kleineren Dämonen keine ganzen Baumstämme mit sich wie die Felsendämonen, aber ihre Waffen waren trotzdem noch größer als ein ausgewachsener Mann, und das einfache Holz bewirkte etwas, wozu die Krallen der alagai nicht imstande waren, denn die Dämonen hieben damit auf die Schilde der Krieger ein und schleuderten die Männer in alle Richtungen.
Jardir konzentrierte seine Kräfte, bevor die Dämonen in diese Lücken hineinstürmen konnten, dehnte die Macht seiner Krone bis über die Sharum hinaus aus und brachte die alagai zum Stehen. Mit dem erhobenen Speer zeichnete er Hitzesiegel in die Luft, setzte die Baumdämonen in Brand und sprang dann vor. Seine Magie fegte die kleineren alagai zur Seite, bis er den nächsten Felsendämon erreichte. Er zog das Feld aus schützender Magie wieder zu sich zurück und ließ den Dämon nahe an sich herankommen. Dann sprang er zehn Fuß hoch in die Luft und rammte dem Monster den Speer des Kaji in die Brust. Der Speer füllte sich mit neuer Magie, die Kraft strömte durch Jardirs Arm und durchflutete ihn mit Energie.
Mit den Füßen stieß er sich von dem gestürzten Dämon ab und landete zwanzig Fuß entfernt auf einer freien Fläche. Von allen Seiten sprangen ihn Dämonen an, aber ihre Attacken glitten an seinem magischen Schutzfeld ab, während er selbst ungehindert angreifen konnte. Mehrere Dämonen erlegte er mit dem Speer, doch genauso viele wurden durch die Siegel vernichtet, die er in die Luft zeichnete. Flammendämonen zerbarsten in tausend Splitter, als er den Feuerspeichel in ihren Bäuchen zu Eis gefrieren ließ, und Baumdämonen rannten kopflos umher wie lodernde Fackeln. Aufprallsiegel fetzten Gruppen von bis zu einem halben Dutzend Felddämonen zur Seite.
Trotzdem drängten die alagai weiterhin in unverminderter Zahl auf ihn ein. Jeder Dämon auf dem Feld konzentrierte sich nun auf ihn. Abermals dehnte er die Macht seiner Krone aus und trieb sie weit genug zurück, um sich seinen Männern wieder anschließen zu können, doch dadurch machte er sich nur zu einem leichter zu treffenden Ziel, und prompt schleuderte ein Felsendämon einen großen Stein in seine Richtung.
Jardir rettete sich mit einem Sprung, doch als er wieder stand, traf ihn ein anderer Brocken, der von oben auf ihn geworfen wurde. Er stürzte und rollte sich ab. Den Speer behielt er fest in der Hand, und er nutzte dessen Magie, um sich von seiner Verletzung zu heilen. Aber er kam nicht zu Atem, denn plötzlich hagelte es rings um ihn her Felsbrocken, so groß wie Melonen.
Doch so schnell die Steine auch fielen, Jardir war noch schneller. Er wich ihnen so mühelos aus, als handele es sich um träge herabschwebende Seifenblasen. Noch während er sich vor dem Steinregen in Sicherheit brachte, schleuderten die Felsendämonen und Baumdämonen alles auf ihn, was sie mit ihren Krallen packen konnten: Steine, Bäume, sogar ein paar seiner Krieger. Winddämonen stürzten vom Himmel, prallten von seinem magischen Schutzfeld ab und wurden von seinen Männern niedergemetzelt, ehe sie sich wieder in die Luft schwingen konnten. Ein Winddämon gelangte brüllend bis dicht an den Rand seines magischen Schirms, und aus dem langen, mit Zähnen gespickten Schnabel schoss ein feuriger Blitz.
Mit einem gewaltigen Krachen durchstieß die Energie die Siegelwand und jagte auf ihn zu, aber Jardir erkannte die Art dieser Kraft und hatte kein Angst. Er riss seinen Speer in die Höhe, und die Energie floss in den Schaft hinein. Die Waffe knisterte, und glühend heiße Flammen züngelten an ihr entlang, aber er schleuderte diese Energie sofort auf die Kreatur zurück und fegte sie vom Himmel.
Er schäumte über vor Energie, fühlte sich unbezwingbar, und dennoch sah er, dass er allmählich von seinen Männern abgeschnitten und eingekreist wurde. Die Felsendämonen schleuderten immer mehr und immer größere Brocken auf ihn – früher oder später würde er getroffen werden.
Ich habe mich selbst zu einer Zielscheibe gemacht, erkannte Jardir.
Sofort zog er das magische Feld, das
Weitere Kostenlose Bücher