Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition)

Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition)

Titel: Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter V. Brett
Vom Netzwerk:
riefen den Mannschaften an den Skorpionen und Schleudern Angaben zu, nach denen die Spannung der Waffen justiert wurde. Dann begann das Bombardement. Wuchtige Speere, die Skorpionstachel, sausten in hohem Bogen durch die Luft, und ihre kraftvollen Siegel bewirkten, dass sie selbst die Panzer der Felsendämonen durchschlugen. Die Mannschaften an den Schleudern, die darauf achteten, den Felsendämonen keine Geschosse zu liefern, feuerten große Ladungen kleiner, mit Siegeln verstärkter Steine ab, die unter Hunderten von magischen Blitzen auf die Dämonen niederprasselten.
    Sie richteten schwere Schäden an, ebenso wie die Bogenschützen der Mehnding, die die Fußtruppen unterstützten. Die alagai kreischten, und für eine Weile hatten die Menschen die Oberhand.
    Doch dann fingen die Felsendämonen an zu graben, ungeachtet der kleineren Dämonen, die sie einfach zur Seite fegten. In einigen Panzern steckten riesige Skorpionstachel, aber kein einziger Dämon war getötet worden. Im Nu hatten sie sich in den Boden eingebuddelt und waren vor Geschossen sicher, obwohl die Männer, welche die Skorpione und Steinschleudern bedienten, ihre Waffen wie besessen nachluden.
    Die Mannschaften bekamen die Gelegenheit, abermals zu feuern, und töteten dabei Dutzende von kleineren Dämonen, doch dann tauchte der erste Felsendämon wieder auf, der nun einen beachtlichen Gesteinsbrocken in den Pranken hielt. Pfeile hagelten auf ihn nieder, doch das störte ihn so wenig wie Insektenstiche; er holte aus und schleuderte den Brocken, der die nächste Siegelsäule durchschlug und einen Teil des Netzes lahmlegte. Sofort stürmten die Felddämonen mit erschreckender Geschwindigkeit durch die Bresche. Die Sharum bildeten einen geschlossenen Schildwall, aber ihre Position erlaubte es ihnen nicht, die Lücke vollständig zu schließen. Die Dämonen fielen über sie her, zerkratzten und bissen sie, während andere anfingen, sie zu umkreisen. Ein paar griffen die Formation an den Flanken an, aber die meisten preschten ungehindert durch die Öffnung und rannten los, auf der Suche nach anderer Beute. Feuerspeichel prallte von Schilden ab, und es brachen Brände aus, die rasch um sich griffen.
    Der Felsendämon bückte sich, wühlte abermals im Boden, und mehrere andere Dämonen seiner Art kletterten mit Steinen aus den Löchern, die sie gebuddelt hatten, heraus.
    Inevera hatte noch nie Kämpfe diesen Ausmaßes gesehen. Die Sharum behaupteten sich tapfer, aber selbst sie konnte sehen, dass die alagai ungewohnt überlegt vorgingen, dort zuschlugen, wo man es am wenigsten erwartete, und beständig das Siegelnetz der Äußeren Stadt schwächten. Langsam, aber sicher arbeiteten sie sich nach oben in Richtung der inneren Stadtmauer vor. In die Stadt eindringen konnten sie nicht, aber für sie wäre es ein Leichtes, die Mauern zu zertrümmern und Wurfgeschosse über der Stadt niedergehen zu lassen. Feuersbrünste und einstürzende Gebäude töteten die Menschen genauso wie alagai -Krallen.
    Draußen, vor den Mauern der Inneren Stadt, kämpften die Sharum um ihr Leben. Gelegentlich schmetterten Felsendämonen Steine in Kriegergruppen und lösten die Formation lange genug auf, damit Felddämonen und Flammendämonen angreifen konnten. Die meisten der Männer trugen Rüstungen, doch die nützten wenig gegen Steinbrocken und Feuerspeichel. Unterdessen kreisten Winddämonen über dem Siegelnetz und warfen Steine herunter, die sie in ihren hinteren Klauen trugen. Sie zielten nicht so genau wie die Felsendämonen, aber das Chaos, das sie auslösten, richtete mehr Schaden an als die Steine.
    Da die Sharum mit den alagai in Nahkämpfe verwickelt waren, konnten die auf der Mauer postierten Mehnding es nicht riskieren, die Dämonen mit breit gestreuten Geschossen zu attackieren, sondern sie konzentrierten sich stattdessen auf die Felsendämonen. Jedes Mal, wenn einer mit einem Gesteinsbrocken auftauchte, wurde er von mehreren Skorpionstacheln oder einer Ladung durch Siegel verstärkter Steine getroffen. Ein paar dieser gigantischen Dämonen waren auf der Stelle tot, und viele, denen es gelang, ihre Steine zu schleudern, verfehlten ihr Ziel.
    Ein kolossaler Felsendämon schaffte es jedoch, sich dem Stadttor zu nähern; in seinen Pranken schleppte er einen Brocken, der groß genug war, um ein Loch in das Tor zu schlagen. Die Dämonen würden durch die Öffnung nicht in die Stadt eindringen können – aber viele Krieger, die das Torhaus bewachten, konnten ums Leben

Weitere Kostenlose Bücher