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Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition)

Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition)

Titel: Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter V. Brett
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sein, dass er keinen Dämon finden konnte, der stark genug war, um ihn zu vernichten, keine Bürde, die er nicht zu tragen vermochte. Er würde so lange suchen, bis er etwas fand, an dem er zerbrach. Ständig versuchte er, einen krasianischen Tod zu sterben.
    Renna biss in das Dämonenherz hinein. Es war faulig und bitter, glitschig vor schwarzem Sekret, schleimig und zäh. Etwas zerplatzte, als ihre Zähne aufeinandertrafen, und eine noch ekelhaftere Flüssigkeit spritzte in ihren Mund. Sie glaubte, einen abscheulicheren Geschmack könnte es gar nicht geben, bis sie zu würgen anfing und Galle das halb zerkaute Dämonenherz umspülte und in ihre Nase drang. Sie wollte die fürchterliche Mischung ausspucken und sich übergeben, doch stattdessen mahlte sie mit den Zähnen.
    Wenn Arlen hier nicht den Tod finden kann, wird er ihn im Horc suchen, und ich lasse ihn nicht allein dorthin gehen. Ich habe versprochen, bei ihm zu bleiben und ihn niemals aufzuhalten.
    Renna schluckte und ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie nahm die Übelkeit an und ging damit um, wie sie beim ersten Mal Versprechen geritten hatte; sie vergaß alles andere und konzentrierte sich auf das Wesentliche, bis sich ihr Magen endlich beruhigte. Dann nahm sie einen zweiten Bissen.

    Sie hatte sich wieder gefasst, als Arlen zurückkehrte, frisch aufgeladen mit magischer Energie. Die dunklen Ringe um seine Augen waren fort, er bewegte sich wieder kraftvoll und geschmeidig. Und sein Blut war erhitzt. Sie hörte es an seinem Atmen und sah, wie die Magie rings um ihn her sprühte, Urtriebe weckend, die sich nicht leicht unterdrücken ließen.
    Sie fühlte sich ähnlich. Nur durch äußerste Konzentration gelang es ihr, ihre Aufmerksamkeit auf die Siegel zu richten, mit denen sie das scheckige Fell der Stute bemalte. Versprechen schlug mit dem Schweif nach Renna, aber sie zwickte sie nicht und wich ihr auch nicht aus.
    »Fühlst du dich kräftiger?«, fragte sie.
    Arlen nickte. »Aber immer noch nicht voll auf der Höhe. Ich fühle mich gleichzeitig erfrischt und erschöpft. Doch das wird reichen. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, und ich will ohne Pause durchreiten, bis wir im Tal angekommen sind.«
    Er deutete in eine Richtung. »Der Pfad da vorne bringt uns nach Osten zur Alten Hügelstraße. Seit ungefähr neunzig Jahren wird sie nicht mehr benutzt, nachdem die Horclinge Fort Hügel zerstörten. Sie bringt uns auf einem geraden, direkten Weg ins Tal. Morgen reiten wir die ganze Nacht durch, und am nächsten Tag treffen wir um die Mittagsstunde ein.«
    Renna nickte. »Was bedeutet dir Leesha Papiermacher?«
    Arlen atmete tief durch, was ihr verriet, dass er mit einem Gefühl oder einer Erinnerung zu kämpfen hatte, aber sie hatte keine Ahnung, was ihn so aufwühlte. »Leesha Papiermacher ist die Kräutersammlerin im Tal des Erlösers, aber sie gleicht eher der Unfruchtbaren Selia aus Tibbets Bach. Die Leute tanzen nach ihrer Pfeife. Der Gastwirt in Flussbrücke hat mir erzählt, dass Jardir sie aus dem Tal entführte und sie in sein Bett zwang. Ich muss mich davon überzeugen, ob das stimmt. Jardir notfalls verfolgen. Wenn ich erfahre, dass Jardir sie angefasst hat, bringe ich ihn um.«
    Renna lächelte. »Du wärst nicht der Mann, den ich liebe, wenn du das durchgehen ließest. Nach allem, was er dir angetan hat, bin ich nicht abgeneigt, ihn selbst zu töten.«
    »Versuch das bloß nicht, Ren. Du bist ihm nicht gewachsen, egal, was du deiner Meinung nach gelernt hast. Jardir kämpfte bereits gegen Dämonen, da waren wir zwei noch nicht mal geboren.«
    Renna zuckte die Achseln. »Meine Frage hast du trotzdem noch nicht beantwortet. Ich habe nicht gefragt ›Wer ist Leesha Papiermacher‹, sondern ich wollte wissen, was sie dir bedeutet. Nach allem, was man hört, zwingen die Krasianer viele Frauen in ihre Betten. Warum nimmst du an Leeshas Schicksal solchen Anteil?«
    »Sie ist meine Freundin«, erwiderte Arlen.
    »Du sprichst aber nicht von ihr, als sei sie eine Freundin«, fand Renna. »Wenn du über sie redest, wirkst du verkrampft und kalt. Ich weiß nicht, was du dann empfindest. Und mir kommt der Verdacht, dass du mir etwas verheimlichst.«
    Arlen sah sie an und seufzte. »Was soll ich dir erzählen, Ren? Du hast deine Cobie Fischers, und ich habe meine eigenen Erlebnisse.«
    »In meinem Leben gab es nur einen einzigen Cobie Fischer«, stellte Renna richtig und spürte, wie ihr Blut in den Adern pochte. »Dad vertrieb jeden Jungen, der zu uns

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