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Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition)

Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition)

Titel: Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter V. Brett
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markiertes Messer war nach innen gekrümmt wie eine Sense. Damit konnte sie ebensogut dicke Pflanzenstängel durchhacken wie die Gliedmaßen eines Dämons. Der Griff war vom vielen Gebrauch stark abgenutzt.
    Aber nichts von alledem schien zu zählen, als Renna sie bei der Kehle packte und zudrückte. Darsy wehrte sich, ihre Hände, die derb waren wie die eines Mannes, zerrten an Rennas Arm, aber genau so hätte sie an einer stählernen Stange ziehen können. Sie wollte ihr einen schweren Boxhieb verpassen, doch Renna wich dem Schlag mit Leichtigkeit aus, umklammerte Darsys Handgelenk und riss unter Ausnutzung der Hebelwirkung ihren Arm hoch. Darsys Gesicht lief rot an, und die Adern an ihrem Hals quollen hervor.
    »Jetzt ist es aber genug, Ren!«, schnauzte Arlen und schnappte sich ihre Arme. Er drückte fest zu, und ihre Hände verloren an Kraft. Er zog sie mit derselben Leichtigkeit von Darsy weg, wie man eine Katze zur Seite schiebt, die auf einen Küchentisch gesprungen ist und einen Hackklotz beschnuppert.
    »Sie hat angefangen«, knurrte Renna und sträubte sich genauso heftig gegen seinen eisernen Griff, wie Darsy sich ihrer Attacke widersetzt hatte. »Das weißt du doch.«
    »Ay«, pflichtete Arlen ihr seelenruhig bei. »Sie hat angefangen. Aber das gibt dir nicht das Recht, jemanden zu töten. Oder haben die Leute richtig gehandelt, die dich in Tibbets Bach den Horclingen überlassen wollten?«
    Renna hörte so abrupt auf sich zu wehren, als hätte er ihr einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf gekippt. Er hatte natürlich recht. Die meisten Leute hätten gesagt, dass Harl Gerber selbst schuld war, als Renna ihn mit seinem eigenen Messer erstach, aber diese Darsy Holzfäller war nicht Harl.
    Und dennoch schrie etwas in ihr nach dem Blut der Frau. Renna atmete tief durch und ließ das Gefühl vergehen. Arlen spürte, wie sie sich entspannte, und ließ sie los.
    »Geht es dir gut?«, fragte er Darsy, die nach Luft schnappte und sich den Hals rieb.
    »Bestens«, krächzte sie.
    Arlen nickte knapp. »Dann merk dir bitte, dass es dich verdammt nochmal nichts angeht, was ich mit meiner persönlichen Habe mache. Und Leesha wäre sicher auch nicht erfreut, wenn sie hören könnte, in welcher Weise du über ihre Bekanntschaften tratscht.«
    »Ay.« Darsy hustete. »Wahrscheinlich hast du recht.« Sie wandte sich an Renna. »Meine Mam hat versucht, mir gute Manieren beizubringen, aber es ist ihr nie gelungen.«
    Renna stieß einen Grunzer aus. »Schätze, ich war auch nicht besonders freundlich.«
    Das junge Mädchen räusperte sich, und alle blickten sie an. Sie war vielleicht siebzehn Sommer alt und hübsch, aber aus der Nähe sah Renna die dicken Narben, die über dem Ausschnitt ihrer Bluse aufblitzten. Einmal war das Mädchen dem Tod nahe gewesen. Sehr nahe. Und mit ihrer Musik konnte sie Horclinge verhexen. Renna mochte Arlens Geschichten über den rothaarigen Jongleur anzweifeln, aber was hier passiert war, hatte sie mit eigenen Augen gesehen.
    Arlen lächelte und verbeugte sich vor dem Mädchen. »Dein Fiedeln ist besser geworden, Kendall. Wie es scheint, hat Rojer dich und die anderen Schüler hart rangenommen.«
    Kendall blickte zu Boden, und in ihren Augen lag ein trauriger Ausdruck.
    »Rojer ist schon seit Monaten fort«, erklärte Darsy, deren Stimme immer noch heiser klang, aber kräftiger wurde. »Er ging mit Meisterin Leesha nach Rizon. Und seine anderen Schüler spielen lieber Tanzmelodien, anstatt gegen Dämonen zu kämpfen.« Sie versetzte Kendall einen sanften Schlag gegen die Schulter. »Aber nicht unsere kleine Fiedelhexe. Die ist so viel wert wie ein Dutzend Männer mit Speeren.« Kendall hielt den Blick gesenkt, aber Renna sah, wie ihre helle Haut errötete und ihre Lippen sich zu einem dünnen Lächeln kräuselten.
    »Wie lange ist Leesha schon weg?«, erkundigte sich Arlen.
    »Vor fast zwei Monaten brach sie zusammen mit den Krasianern auf«, sagte Darsy.
    »Dann ist es also wahr?«, knurrte Arlen. »Dass Jardir ins Tal kam und sie verschleppte?«
    »In gewisser Weise«, räumte Darsy ein.
    Arlen runzelte die Stirn. »Wie soll ich das verstehen?«
    Darsy holte tief Luft und sah ihn an. »Er hat sie gefragt, ob sie ihn heiraten will.«
    Arlen traten fast die Augen aus dem Kopf, und seine Kinnlade klappte herunter. Im nächsten Moment war der Ausdruck auf seinem Gesicht wieder verschwunden, aber er war da gewesen, so klar und deutlich wie der Tag. Sogar die Aura aus Magie, die ihn umgab,

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