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Die Flammen meiner Leidenschaft

Titel: Die Flammen meiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Mason
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Brötchen erreichten nie das Maß an Knusprigkeit, das ihr vorschwebte, waren jedoch essbar, wenn auch etwas zäh. Tanner übernahm die Aufgabe, die Ochsen zu versorgen. Er schirrte sie ein und aus, tränkte sie und pflockte sie an, wo sie das üppige Büffelgras fressen konnten. Nach dem Abendessen schlug er dann für gewöhnlich sein Lager unter dem Wagen oder neben dem Feuer auf. Während dieser ersten Wochen freundete sich Ashley mit drei Frauen an, die manchmal mit ihr gemeinsam neben dem Wagen hergingen.
    Nancy Lind, Sarah Phister und Mary Dench waren Südstaatlerinnen, die den Süden nicht mehr als lebenswerten Ort betrachteten. Es amüsierte und verwunderte Ashley, dass diese Frauen in ihr eine Verbündete sahen, einfach nur, weil sie einen Rebellen geheiratet hatte. Zu ihrem Erstaunen stellte sie fest, dass sie ihrerseits diese Frauen bewunderte, die Härten erlitten hatten, die über ihre Vorstellungskraft hinausgingen. Zusammen mit den Männern der Frauen und den Kindern formten sie bald eine enge Gemeinschaft, zusammengeschmiedet durch das Bedürfnis, in der überwiegend aus Yankees bestehenden Gruppe von Cramers Treck zu überleben.
    Die Wagen folgten dem Platte River durch das Territorium Nebraska. Jeden Abend mussten die wichtigsten Dinge ausgeladen und am nächsten Morgen wieder eingeladen werden, bevor es weiterging. Die Reise war bisher ohnehin schon beschwerlich gewesen, doch dann kam der Regen, der den schlammigen Fluss anschwellen ließ und den von Wagenrädern zerfurchten Weg in einen Morast verwandelte. Fünf Tage lang fühlte sich Ashley, als hätte sie sich im Matsch gesuhlt. Sie hatte nicht einen Moment den Eindruck, sauber zu sein. Haar, Kleidung und Haut waren mit getrockneten braunen Schlammspritzern bedeckt, und das Baden im schlammigen Fluss bewirkte wenig Gutes.
    Zumindest aber brauchte Ashley nicht mehr zu Fuß zu gehen, wenn sie es nicht wollte. Da sie nur sehr wenig Haushaltswaren mitgebracht hatte, beanspruchte der Wagen die Kraft der Ochsen nicht übermäßig. Manchmal fuhr Tanner den Wagen, und sie ging mit den anderen Frauen, um die Beine auszustrecken und die Monotonie der Reise zu durchbrechen. Dann schließlich kam die Sonne wieder heraus. Der Schlamm trocknete, und jedermanns Stimmung besserte sich.
    An einem schönen Morgen ging Ashley in einiger Entfernung hinter dem Wagen und pflückte Wildblumen, die in Hülle und Fülle am Wegesrand wuchsen, als Pratt Slater zu ihr ritt. »Bleiben Sie nicht so weit zurück, Mrs MacTavish«, warnte er. »Wir sind jetzt in Indianergebiet.«
    »Indianer!« Ashley schnappte nach Luft und spähte angespannt über die weite Ebene. »Sind sie feindlich gesinnt?«
    »Das weiß man bei den Roten nie. Eigentlich sollen sie in Reservaten leben, doch sie verlassen sie oftmals, um zu jagen oder Beutezüge zu machen. Verträge bedeuten nichts für diese Wilden. Manchmal verlangen sie Wegzoll für die Durchquerung ihres Landes, und nur wenn die Reisenden mit Vieh oder Waren bezahlt haben, lassen sie sie unbehelligt passieren. Aber machen Sie sich keine Sorgen, Mrs MacTavish. Ich werde Sie beschützen.«
    »Ich habe einen Mann, der mich beschützt.«
    »Ali, ja, einen Sklaven liebenden Rebellen.« Er lächelte verschlagen. »Ich vergesse so leicht, dass Sie einen Mann haben, wo er doch des Nachts nicht mit Ihnen im Wagen schläft. Ich verstehe schon, wieso sie das so halten, der Rebell weiß vermutlich eine Frau wie Sie nicht richtig zu behandeln. Aber ich weiß es. Ich wette, Sie sind schon richtig scharf.« Er leckte sich über seine wulstigen Lippen und starrte sie lüstern an. »Zu schade, dass ich bei Ihrem ersten Zusammentreffen mit Captain Cramer nicht wusste, dass Sie einen Mann suchen. Wenn ich geahnt hätte, wie nötig Sie es haben, hätte ich gern zur Verfügung gestanden.«
    Ihr schoss das Blut in die Wangen. »Wie können Sie es wagen, so mit mir zu reden!«
    »Wenn Sie scharf auf einen richtigen Mann sind, kommen Sie zu mir. Ich bin bereit.« Er spornte sein Pferd an, galoppierte davon und Ashley blieb empört zurück.
    Es war naiv gewesen, anzunehmen, dass niemand bemerken würde, das Tanner jede Nacht außerhalb des Wagens schlief. Sie waren angeblich frisch verheiratet und verhielten sich wie Fremde. Sie fragte sich, welche Gerüchte über sie und Tanner kursierten, und sie nahm sich vor, die Frauen danach zu fragen. Als Nancy sie beim Wagen besuchte, nutzte sie die Gelegenheit.
    Zunächst tauschten sie ein paar Belanglosigkeiten, dann

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