Die Flammen meiner Leidenschaft
sah.
Dieser Gedanke führte zu einem anderen. Warum sollte der Rebell erregt sein? Er hasste sie doch, oder? Vermutlich so sehr wie sie ihn. Sie wusste nicht sehr viel über die Anatomie des Mannes, aber ihr war klar, dass bei einem Mann Verlangen im Spiel sein musste, wenn sein Körper so reagierte. Ihre Tante hatte sie offen und prägnant in die Geheimnisse des Lebens eingeführt, damit sie sich zu schützen wusste.
Tanner bemerkte die Richtung von Ashleys Blick und lächelte spöttisch. Die kleine Yankee ist nicht völlig immun gegen mich, dachte er. Die Art, wie sie auf sein gewisses Körperteil starrte, ließ ihn anschwellen und hart werden. Er rief sich in Erinnerung, dass er Sheriffs Beardsley gesagt hatte, keine noch so große Geldsumme könnte ihn dazu bewegen, mit einer Yankee zu schlafen, doch er spürte seine Überzeugung schwinden. Es half, ein bisschen beschwipst zu sein. Wenn die sture Yankee es wollte, würde er ihr den Gefallen tun, aber erst, nachdem sie ihn darum gebeten hatte. Vielleicht, dachte er, ist sie an regelmäßigen Sex gewöhnt und braucht ihn dringend genug, um einen Rebellen zu bitten, ihr zu Diensten zu sein. Er grinste in der Erwartung, dass sie zu Kreuze kriechen würde.
Ashley riss ihren Blick von ihm los und errötete. Der Mistkerl!,dachte sie. Er weidete sich an ihrem Unbehagen. Sie aber würde ihm nicht die Befriedigung geben, zu wissen, dass allein sein Anblick genügte, um sie zu verwirren. Sex mit ihm war das Letzte, was sie brauchte. Sie konnte es kaum erwarten, dass diese Reise vorüber war und sie diesen arroganten Rebellen loswerden konnte.
»Nun, Yankee«, sagte Tanner, »wenn du mich genug angestarrt hast, lege ich mich aufs Ohr.« Er schwankte leicht, behielt jedoch das Gleichgewicht.
Ashley schnappte nach Luft, als drohe ihr der Erstickungstod. »Ich habe nicht gestarrt!«
Er grinste schief. »Wenn du meinst. Gute Nacht, Yankee.« Er legte sich auf die Decke und zog seine Satteltaschen als Kissen unter den Kopf.
Ashley löschte die Lampe und drehte dem Teufel den Rücken zu. Es war stockfinster im Wagen, und kurz erwog Ashley, voll angekleidet zu Bett zu gehen, als zusätzlichen Schutz gegen den Rebellen. In den ersten schwierigen Tagen der Reise hatte sie es aufgegeben, ein Korsett anzuziehen und sich oftmals gewünscht, Hosen zu tragen. Doch es behagte ihr nicht, die mit Schlamm beschmutzte Kleidung zum Schlafen anzubehalten. Sie stöberte in der Dunkelheit nach ihrem Nachthemd, zog es über ihre Kleidung an und kleidete sich darunter aus.
Ein greller Blitz beleuchtete sie, als sie neben ihrem Lager kniete, und sich mit einer Bürste durchs Haar fuhr. Tanner stockte der Atem. Ashley stieß einen erschreckten Laut aus und erstarrte, die Hand erhoben über ihrem glänzenden Haar, ihr Gesicht eine Studie der Schönheit, als die aufgeladene Luft rings um sie zu vibrieren schien. Der faszinierende Anblick wühlte ihn auf, weckte Gefühle in ihm, die er seit langer, langer Zeit nicht mehr empfunden hatte. Zum ersten Mal seit Jahren fühlte er sich lebendig. Er war sich nicht sicher, ob ihm dieses Gefühl gefiel, doch zumindest reagierte er auf eine für ihn völlig untypische Art und Weise. Vielleicht war er betrunkener, als er gedacht hatte.
»Es war nur ein Blitz, Yankee«, sagte er weich. »Er kann dir hier drinnen nichts anhaben.« Er setzte sich auf, begehrte sie, und schämte sich gleichzeitig für das Verlangen, das die Yankee-Lehrerin in ihm hervorrief. Trotzdem konnte er es nicht unterdrücken.
Ashley zuckte heftig zusammen. Es war doch nicht möglich, dass die freundliche Stimme dem verbitterten Mann gehörte, der sie für eine Geldsumme geheiratet hatte, oder? »Ich ... ich habe keine Angst. Ich finde Blitze faszinierend.«
»Ich finde dich faszinierend, Mrs MacTavish.«
Sie versteifte sich.
»Stört dich der Name? Wir sind verheiratet, weißt du. Alles legal und bindend.« Er griff nach ihrer Hand und zog sie gegen sich. Sie landete auf seinem Schoß. Er stöhnte auf. Sie spürte seinen Stab und versuchte, sich zu erheben. Er schlang jedoch die Arme um sie und hielt sie gefangen in seiner Umarmung.
»Lass mich los, Rebell! Das war nicht abgemacht.«
»Nein«, flüsterte er, umfasste ihren Nacken und küsste sie. Allmächtiger! Wäre er nüchtern gewesen, hätte er dies niemals versucht.
Sie schmeckte süß. Süßer als alles, was er jemals gekostet hatte. Er vertiefte den Kuss, streichelte mit der Zunge über ihre Lippen, bis sie sich
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