Die Flammen meiner Leidenschaft
brachte Ashley das Thema zur Sprache. »Nancy, ich möchte dich etwas fragen und erwarte eine ehrliche Antwort.«
Nancy, eine blauäugige Blondine, jünger als Ashley und schwanger mit ihrem zweiten Kind, blickte sie fragend an.
»Welche Gerüchte über Tanner und mich sind in Umlauf?«
Nervös schaute Nancy fort. »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
»Die Wahrheit, Nancy. Ich weiß, dass es Gerüchte gibt; ich habe einige davon gehört.«
»Nun gut, wenn du darauf bestehst. Es heißt, dass du dir Tanner gekauft hast. Dass du ihn dafür bezahlt hast, dich zu heiraten, weil du dringend einen Mann brauchst. Ich glaube das nicht.« Sie schüttelte entschieden den Kopf. »Du bist zu schön, als das du das nötig hättest. Ich bin überzeugt, dass es viele Männer gibt, die du hättest heiraten können. Trotzdem wundert mich, dass Tanner nachts unter dem Wagen oder beim Feuer schläft.«
»Das wundert dich und offenbar jeden sonst.« Ashley nickte. »Das Gerede stimmt zum Teil, Nancy. Ich habe Tanner tatsächlich bezahlt, damit er mich heiratet.«
»Oh.« Nancy schlug die Hände vors Gesicht.
»Ich war verzweifelt, aber nicht, weil ich unbedingt einen Kerl brauchte, sondern einen Ehemann . Captain Cramer hat sich geweigert, mich als unverheiratete Frau mitzunehmen, und so habe ich mir einen Ehemann suchen müssen. Tanner und ich haben eine geschäftliche Vereinbarung.«
»Ich verstehe«, sagte Nancy langsam, begriff jedoch nicht wirklich. Aber weil Ashley nicht geneigt schien, mehr preiszugeben, hielt sie es für unhöflich, Fragen zu stellen. Sie war verwirrt. Tanner sah blendend aus, war gut gebaut und jung, und sie konnte sich nicht vorstellen, dass Ashley ihn nicht in ihrem Bett haben wollte.
Am nächsten Tag zwang strömender Regen den Treck, längs des Platte River zu kampieren. Ashley hasste die Regenflut und den Schlamm, der unter ihren Stiefeln schmatzte und den Saum ihres Rockes beschmutzte. Regenumhänge boten nur dürftigen Schutz, und so blieb Ashley die meiste Zeit des Tages im Wagen, wo sie eine Mahlzeit aus Brotresten und kaltem Wildbret zubereitete. Als Tanner zum Essen auf den Wagen kletterte, sah sie, dass er bis auf die Haut durchnässt und verschlossener als gewöhnlich war.
Sie aßen schweigend bei Laternenschein und lauschten dem stetigen Prasseln des Regens und dem Grollen des Donners, während Blitze über den dunklen Himmel zuckten.
Nach der bescheidenen Mahlzeit ging Tanner davon. Erst ein paar Stunden später kehrte er mit seinen Satteltaschen und Decken zurück. Er zog seinen Regenumhang aus, nahm den Hut ab, schüttelte die Sachen aus und hängte sie hinten im Wagen auf einen Stuhl.
»Was machst du da?«, fragte Ashley alarmiert.
»Ich schlage mein Nachtlager auf, Yankee«, erwiderte er schleppend und mürrisch. »Unter unserem Wagen fließt ein regelrechter Fluss, und ich bin kein Fisch. Du wirst mich einfach heute Nacht ertragen müssen.« Wie selbstverständlich breitete er seine Decke neben ihrem Lager aus. Sie rümpfte die Nase, denn sie erkannte sofort den Geruch von Alkohol. Er hatte eine Fahne.
»Du hast getrunken! Du kannst nicht hier bei mir schlafen.«
»Ich kann und werde.« Er zog sein nasses Hemd aus, und bevor Ashley protestieren konnte, streifte er seine Hose die Beine hinab. »Ich musste mich irgendwie warm halten, und Whisky schien das beste Mittel gegen die Kälte zu sein.«
Ashley stöhnte innerlich auf und schloss die Augen beim erregenden Anblick von Tanners nacktem Körper.
»Mach dir keine Sorgen, Yankee; du bist bei mir sicher. Es sei denn ...«, fügte er hinzu, und seine grauen Augen glitzerten gefährlich, »... du sehnst dich nach etwas Liebe. Ich wette, du hast lange Zeit keinen Mann gehabt.«
Empörung veranlasste sie, die Augen aufzureißen. »Liebe? Von dir? Niemals! Du musst betrunken sein, wenn du denkst, ich würde es mit dir tun.« Sie war wütend, doch nicht so verärgert, dass sie seine Unterhose übersah, mit der er wenigstens noch ein bisschen Anstand wahrte. Seine Brust war nackt und glänzte feucht im flackernden Lampenschein, und unwillkürlich starrte sie hin. Dunkle Härchen erstreckten sich keilförmig bis hinab zu einem Waschbrettbauch und endeten unter dem Saum seiner Unterhose. Ihr brauchte nicht gesagt zu werden, was die Wölbung unterhalb seiner Hüften zu bedeuten hatte; sie war schließlich fünfundzwanzig. Aber dies war das erste Mal, dass sie tatsächlich das Ergebnis der Erregung eines Mannes unter seiner Kleidung
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