Die Flammen meiner Leidenschaft
Jetzt werde ich Ihnen zeigen, wie sich ein richtiger Mann anfühlt.« Er sprach nuschelnd, fast lallend.
»Mr Slater! Sie sind betrunken. Verschwinden Sie! Tanner wird Sie umbringen!«
»Das bezweifle ich. Woher sollte er es wissen?«
»Von mir.«
»Nein, du wirst ihm kein Wort sagen, meine Süße. Du hast ne Menge riskiert, um bei diesem Treck mitzufahren, und du wirst nichts sagen oder tun, um das zu verderben. Captain Cramer würde nicht lange fackeln und dich und deinen >Ehemann< zurücklassen, wenn der Rebellen-Bastard Schwierigkeiten macht. Und mein Wort würde gegen deines stehen.«
Slater ragte über ihr auf und grinste sie lüstern an. »Na los, wehr dich doch. Ich mag es, wenn sich Frauen zieren.« Bevor sie reagieren konnte, warf er sich auf sie, zog die Decke zurück und ihr Nachthemd hoch.
»Rühren Sie mich nicht an! Ich werde schreien!«
»Nur zu. Ich werde jedem erzählen, dass du mich heute Nacht zu dir einladen hast. Niemand wird das anzweifeln.«
Sie spürte, wie seine Hände über ihre Oberschenkel hinaufglitten, während er mit dem Kinn ihr Nachthemd höherschob, damit er mit dem Mund ihre Brüste erreichen konnte. Ashley wollte schreien; doch er presste ihr schnell eine Hand auf den Mund. Mit der anderen Hand fummelte er an den Knöpfen seiner Hose.
Ashley wusste, dass sie schnell handeln oder es durchstehen musste. Sie erinnerte sich daran, was ihr ihre Tante für solche Situationen geraten hatte, und lächelte grimmig unter Slaters Hand. Er riss seine Hose auf und verharrte nur kurz, während er sich abmühte, Ashley zu bändigen. Ashley sammelte all ihre Kraft, holte aus und rammte Slater mit aller Wucht ihr Knie in den Unterleib. Er heulte vor Schmerz auf, fiel vom Lager und rollte über den Boden, die Hände auf den Unterleib gepresst.
Ashley schnappte sich die Decke und ihre Stiefel und kletterte vorne aus dem Wagen. Sie sprang herab, verharrte nur kurz, um in die Stiefel zu schlüpfen und sich in die Decke zu hüllen und rannte dann, so schnell sie konnte, zu den Hügeln. Sie hatte nur einen Gedanken, ein Ziel.
Tanner .
* * *
Tanner war froh, dass der Regen aufgehört hatte. Die Nacht war jetzt ruhig. Nur das Rauschen des Flusses und die nächtliche Serenade der Insekten waren zu hören. Aus einem unerklärlichen Grund fühlte er sich angespannt und unruhig. Das Gefühl erinnerte ihn an den Krieg. Wenn er sich so gefühlt hatte, hatte meist ein Angriff bevorgestanden. Er hatte es in den Knochen spüren können. Auch jetzt hatte er so eine Vorahnung.
Plötzlich hörte Tanner tatsächlich etwas oder jemanden durch das hohe Büffelgras nahen, und er sprang auf, den Revolver in der Hand.
»Wer ist da?«
Bis Ashley Tanners Stimme hörte, hatte sie keine Ahnung gehabt, wo sie ihn suchen sollte. Jetzt lief sie in die Richtung, aus der seine Stimme ertönt war; sie wollte nur eins: sich in seinen großen wunderbaren Schutz begeben.
»Tanner? Wo bist du?«
Tanner schob seinen Revolver in die Halfter. Seine Überraschung war grenzenlos. Was machte Ashley hier zu dieser Nachtzeit? Sein Puls beschleunigte sich. Irgendetwas war nicht in Ordnung; so viel stand fest.
»Ich bin hier, Yankee, du kommst geradewegs auf mich zu.« Dann sah er sie durch das hohe Gras laufen. Ihr weißes Nachthemd bauschte sich hinter ihr, und ihr flammendrotes Haar flatterte wie ein blutrotes Banner. Irgendwann unterwegs hatte sie die Decke verloren. Er breitete die Arme aus, und sie warf sich hinein.
Ashley spürte Tanners Arme um sich, spürte, wie ihr Herz an seiner Brust pochte, und in diesem Moment wurde ihr klar, wie abhängig von ihm sie im Laufe der Wochen geworden war. Er war immer da, wenn sie ihn brauchte, stets bereit, sie zu verteidigen, und plötzlich wünschte sie, ihm näher zu sein. Sie spürte die Bitterkeit in ihm, seine Seelenqual seine Geheimnisse, die er verbarg, und fühlte mit seinem Schmerz.
Tanner hielt sie auf Armlänge von sich und forschte in ihrem bleichen Gesicht. »Was ist passiert? Warum bist du hier?«
Ashley biss sieh auf die Unterlippe, um nicht mit der Wahrheit herauszuplatzen. Sie hätte nicht herkommen sollen. Stattdessen hätte sie zu einer ihrer Freundinnen gehen sollen. Es gab bereits zu viel böses Blut zwischen Slater und Tanner; sie wollte nicht für noch mehr sorgen. Sie wusste, dass Tanner auf seine übliche hitzköpfige Art reagieren würde, wenn er erfuhr, dass Slater sie heute Nacht angegriffen hatte. Tanner war wie ein Pulverfass mit kurzer Lunte. In
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