Die Flammen meiner Leidenschaft
zurückkehrt, wird er herausposaunen, dass wir verheiratet sind.«
Ashley wurde nachdenklich. Das hatte sie nicht in Betracht gezogen. Aber vielleicht war es auch gar nicht so schlimm, wie es jetzt klang. Bis zu Slaters Rückkehr würde sich Tanner vielleicht entschieden haben, ihn in Ruhe zu lassen.
»Damit werden wir uns befassen, wenn es so weit ist. Unterdessen werde ich dem Stadtrat einfach erzählen, dass du der beste Freund meines Bruders bist und dass ich hier auf ihn und seine Frau warte. Bist du sicher, dass du unsere Heiratsurkunde nicht haben willst?« Sie hielt sie ihm hin, doch er schob ihre Hand beiseite.
»Behalte du sie. Ich werde dich informieren, wo in der Stadt ich unterkomme, für den Fall, dass du mich für irgendetwas brauchst. Lass mich wissen, wenn du deine Meinung über ... was auch immer änderst.«
»Lass mich wissen, wenn du bereit bist, zu unserer Ehe zu stehen«, entgegnete Ashley. »Wir könnten glücklich sein, wenn du nicht so verdammt stur und vom Hass zerfressen wärst.«
»Ich hasse dich nicht.« Er griff nach ihr.
Ashley wollte widerstehen, schaffte es jedoch nicht. Seit der Nacht, in der sie von den fünf Männern überfallen worden waren, hatte Tanner sie nicht einmal geküsst. Sie sehnte sich nach ihm. Aber sie wollte mehr, sie wollte alles von ihm: sein Herz, seinen Körper, seine Seele. Sie würde sich nicht mit dem zufrieden geben, das er ihr bisher zu geben gewillt war.
Er presste den Mund auf ihren und riss sie abrupt gegen seine Lenden. Sie spürte, wie der harte Beweis seiner Erregung gegen ihren Unterleib stieß. Ihre Hände glitten über seine Schultern, und sie schlang sie um seinen Nacken, versuchte, ihm zu zeigen, wie sehr sie ihn liebte.
»Tanner«, stöhnte sie und presste sich gegen ihn.
Er antwortete mit einer kurzen Verwünschung, als ihm plötzlich klar wurde, was er tat. Ashley zu verführen, würde die Trennung nur noch schwerer machen. »Es tut mir Leid. Ich sollte nicht hier sein.« Er wandte sich zum Gehen. »Ich hoffe du bekommst den Job als Lehrerin.«
»Tanner, warte...«
Er war fort, bevor sie aussprechen konnte.
Nach Tanners Besuch war sich Ashley sicherer denn je, dass ihre Entscheidung, noch keinen Anwalt aufzusuchen, die richtige war. Sie war überzeugt, dass Tanner sie liebte; sie musste sich nur noch mehr bemühen, ihn zu der Erkenntnis zu bringen, dass sein Leben ohne sie leer sein würde.
Nach einem ausgiebigen Frühstück im Speiseraum des Hotels kehrte Ashley auf ihr Zimmer zurück, um sich auf ihren Besuch beim Bürgermeister vorzubereiten. Sie zog ein schlichtes, hoch geschlossenes braunes Kleid an, das ihre Schönheit in keinster Weise betonte. Dann band sie ihr Haar zurück zu einem strengen Knoten und setzte einen wenig attraktiven Hut auf, der ihr rotes Haar fast völlig bedeckte. Zufrieden bis auf einen letzten Schliff, den sie sich gleich noch geben würde, verließ sie ihr Zimmer.
Ashleys erster Weg führte zum Kaufmannsladen, wo sie eine Brille mit Drahtgestell erstand. Da sie ohnehin leicht weitsichtig war, bewirkten die vergrößernden Gläser keinen Schaden. Sie setzte die Brille auf die Nase und betrachtete begeistert ihr Spiegelbild. Sie wirkte jetzt wie eine reife Frau, die wenig Lobenswertes mitbekommen hatte außer ihrer glänzenden grünen Augen. Selbst die aber waren durch die Brille ein wenig getarnt. Sie war überzeugt, dass niemand ihre Behauptung, eine ledige Lehrerin zu sein, anzweifeln Würde.
Bevor sie den Bürgermeister aufsuchte, ging Ashley zur Bank, wo sie ein Konto auf den Namen Ashley Webster eröffnete und ihr gesamtes Geld mit Ausnahme einiger weniger Dollars einzahlte. Selbst wenn sie die Stelle als Lehrerin nicht bekam, würde sie dank des Erbes ihrer Tante genügend Geld haben, um bescheiden leben zu können, bis sie eine andere Arbeit finden konnte. Außerdem war da ja noch Tanner, den sie noch längst nicht aufgegeben hatte.
Von der Bank aus ging Ashley zum Rathaus, in dem der Bürgermeister ein Büro hatte. Sie musste eine Stunde warten, bis Bürgermeister Thornton die Zeit fand, sie zum empfangen. Der beleibte, grauhaarige Mann hinter dem Schreibtisch schenkte ihr ein geistesabwesendes Lächeln. Das Lächeln kroch zu seinen Augen hinauf, bis sie fast in seinem feisten Gesicht verschwanden.
»Was kann ich für Sie tun, Miss? Man sagte mir, Sie wollen mich sprechen. Ich bin ziemlich beschäftigt. Wenn Sie also Ihr Anliegen vortragen wollen...«
»Ich bin hier, um mich für die Stelle
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