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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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verschwinden. »Heute wäre der Weg durch die Tunnel doch sicher gewesen«, sagte Archer, »im Gefolge dieser Armee. Ich wünschte, ich hätte gewusst, dass sie in der Nähe ist. Den letzten Berichten zufolge war der König in seinem Palast in King’s City und der Prinz oben im Norden, auf der Suche nach Ärger mit Pikkia.«
    Auf der Ebene unter ihnen wendete der Prinz seine Stute, um sich ans Ende seiner Kampftruppen zu setzen; aber vorher ruhten seine Augen kurz auf Fires Umriss. Aus dieser Entfernung und gegen die Sonne konnte er ihre Züge nicht erkennen. Er konnte nicht viel mehr feststellen, als dass sie Archers Freundin war, eine Frau mit bedecktem Haar, für den Ritt wie ein Mann gekleidet. Trotzdem glühte Fires Gesicht. Er wusste, wer sie war, dessen war sie sicher. Sein wütender Blick zurück über die Schulter, als er sich umdrehte, sprach Bände, ebenso wie die Heftigkeit, mit der er sein Pferd anspornte. Und auch sein Bewusstsein, verschlossen und kalt.
    Deshalb hatte sie bisher versucht, einer Begegnung mit Nash und Brigan aus dem Weg zu gehen. Es war nur natürlich, dass König Nax’ Söhne sie verachteten. Sie glühte vor Scham über das Vermächtnis ihres Vaters.

Fire wagte nicht zu hoffen, dass der König und der Krieger so nah am Anwesen ihrer Mutter vorbeiziehen würden, ohne haltzumachen. Das letzte Stück ihrer Reise führte sie über felsige Hügel, die von den rastenden Soldaten des Königs bevölkert wurden.
    Die Soldaten hatten kein Lager aufgeschlagen, aber sie schliefen, brieten Fleisch über Feuern, spielten Karten. Die Sonne stand niedrig. Fires müdes Hirn erinnerte sich nicht daran, ob Armeen auch im Dunkeln reisten. Sie hoffte, diese Armee würde die Nacht nicht in diesen Hügeln verbringen.
    Archer und seine Wachen bildeten eine Mauer um sie, als sie zwischen den Soldaten hindurchritten, Archer so nah an ihrer verletzten Seite, dass ihr linkes Bein gegen sein rechtes stieß. Fire hielt das Gesicht gesenkt, spürte aber trotzdem die Blicke der Soldaten auf ihrem Körper. Sie war unglaublich erschöpft und alles tat ihr weh, aber ihr Verstand war hellwach und huschte auf der Suche nach Ärger durch die Gedanken um sie herum. Und auf der Suche nach dem König und seinem Bruder, wobei sie sehnlichst wünschte, sie nicht zu finden.
    Es waren Frauen unter den Soldaten, aber nicht viele. Gelegentlich hörte Fire einen leisen Pfiff, hin und wieder ein Grunzen. Auch Schmeicheleien, und mehr als einmal brach Streit zwischen den Männern aus, als sie vorbeiritt, aber niemand bedrohte sie.
    Als sie sich der Rampe näherten, die zu Roens Zugbrücke führte, zuckte Fire zusammen, sah auf und war plötzlich dankbar für die Anwesenheit der Soldaten. Sie wusste, dass Greifvogelmonster südlich der Little Grays manchmal in Schwärmen auftraten, sich dicht bevölkerte Gegenden suchten und dort lauernd kreisten, aber sie hatte so etwas noch nie selbst gesehen. Es mussten zweihundert Greifvögel sein, die in kräftigen Farben vor dem orange- und rosafarbenen Himmel leuchteten, hoch oben, wo ein Pfeil sie nur mit viel Glück treffen konnte. Von ihrem Gekreisch wurde Fire ganz kalt. Sie hob die Hände zu den Rändern ihres Schals, auf der Suche nach losen Haarsträhnen, denn sie wusste, wenn die Greifvögel entdeckten, was sie war, würden sie die menschliche Armee nicht einmal mehr wahrnehmen. Alle zweihundert würden sich auf sie stürzen.
    Â»Alles in Ordnung, Liebes«, murmelte Archer neben ihr. »Schnell jetzt. Wir sind beinahe drin.«
    Im überdachten Hof von Königin Roens Festung kam Archer Fire zu Hilfe, als sie von Smalls Rücken eher fiel als abstieg. Sie hing zwischen dem Pferd und ihrem Freund und verschnaufte. »Jetzt bist du in Sicherheit«, sagte Archer, der den Arm um sie gelegt hatte und sie stützte, »und du hast vor dem Abendessen Zeit, dich auszuruhen.«
    Fire nickte zerstreut. »Er braucht eine sanfte Hand«, konnte sie dem Mann noch sagen, der Smalls Zügel ergriff.
    Von dem Mädchen, das ihr ihr Zimmer zeigte, nahm sie kaum Notiz. Archer war bei ihr; er postierte seine Männer vor ihrer Tür und bevor er ging, wies er das Mädchen an, vorsichtig mit Fires Arm umzugehen.
    Dann war Archer fort. Das Mädchen setzte Fire aufs Bett. Sie half ihr aus den Kleidern und nahm ihr den Schal ab, dann sank Fire auf die

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