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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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versuchte sich aufzusetzen und schnappte nach Luft.
    Â»Sie sollten sich ausruhen«, sagte eine Frau von einem Stuhl an der Wand aus. Roens Heilerin.
    Fire ignorierte den Rat und richtete sich vorsichtig auf. »Mein Pferd?«
    Â»Ihr Pferd ist ungefähr im selben Zustand wie Sie«, sagte die Heilerin. »Es wird überleben.«
    Â»Die Soldaten? Ist einer von ihnen gestorben?«
    Â»Alle Männer haben es lebend in den Tunnel geschafft«, sagte sie. »Eine große Zahl an Monstern ist gestorben.«
    Fire wartete darauf, dass ihr Herzschlag sich verlangsamte, damit sie aufstehen und dem verdächtigen Bewusstsein im Flur nachforschen konnte. »Wie schwer bin ich verletzt?«
    Â»Sie werden für den Rest Ihres Lebens Narben auf dem Rücken, den Schultern und der Kopfhaut zurückbehalten. Aber wir haben hier dieselben Medikamente wie in King’s City. Sie werden ohne Infektion ausheilen.«
    Â»Kann ich laufen?«
    Â»Ich würde es nicht empfehlen; aber wenn es sein muss, geht es.«
    Â»Ich muss nur kurz etwas überprüfen«, sagte sie atemlos, weil das Sitzen sie so anstrengte. »Würden Sie mir beim Anziehen helfen?« Und dann, als sie das knappe Hemd bemerkte, das sie trug: »Hat Lord Archer meine Handgelenke gesehen?«
    Die Frau kam mit einem weichen weißen Kleid zu Fire und half ihr, es sich über ihre brennenden Schultern zu ziehen. »Lord Archer ist nicht hier gewesen.«
    Fire beschloss, sich auf die Qual zu konzentrieren, die Arme durch die Ärmel zu stecken, anstatt sich auszumalen, wie wütend Archer sein musste, wenn er noch nicht einmal zu ihr gekommen war.
    Das Bewusstsein, das sie spürte, war nah, ungewappnet und erfüllt von irgendeinem hinterhältigen Vorhaben. Alles gute Gründe, um Fires Aufmerksamkeit zu erregen, obwohl sie nicht sicher war, was sie zu erreichen hoffte, indem sie hinter ihm her diesen Korridor entlanghumpelte, gewillt, aufzusaugen, was immer es für Emotionen versehentlich preisgab, aber unwillig, es festzuhalten und ihm seine wahren Absichten zu entreißen.
    Es war ein schuldbewusster, verschlagener Verstand.
    Sie konnte ihn nicht ignorieren. Ich folge ihm einfach bloß, dachte sie bei sich. Ich finde heraus, wo er hingeht.
    Einen Augenblick später wurde sie davon überrascht, dass ein Dienstmädchen, das ihre mühsame Vorwärtsbewegung beobachtete, stehen blieb und ihr einen Arm bot.
    Â»Mein Mann war hinten bei diesem Angriff dabei, Lady Fire«, sagte das Mädchen. »Sie haben ihm das Leben gerettet.«
    Fire hinkte am Arm des Mädchens den Flur entlang, glücklich, ein Leben gerettet zu haben, wenn das bedeutete, dass sie jetzt jemanden hatte, der sie am Fallen hinderte. Jeder Schritt brachte sie ihrer seltsamen Beute näher. »Warte«, flüsterte sie schließlich und lehnte sich an die Mauer. »Wessen Zimmer sind das hinter dieser Wand?«
    Â»Die des Königs, Lady Fire.«
    Fire wusste mit absoluter Sicherheit, dass in den Schlafräumen des Königs jemand war, der dort nicht sein sollte. Eile, Angst vor Entdeckung, Panik: Es drang alles auf sie ein.
    Eine Konfrontation auch nur in Erwägung zu ziehen überstieg ihre gegenwärtigen Kräfte; außerdem spürte sie am anderen Ende des Flurs Archer in seinem Zimmer. Sie packte das Dienstmädchen am Arm. »Lauf zu Königin Roen und sag ihr, dass in den Räumen des Königs jemand ist, der dort nicht hingehört«, sagte sie.
    Â»Ja, Lady. Danke, Lady«, sagte das Mädchen und rannte davon. Fire ging alleine weiter den Flur entlang.
    Als sie bei Archers Zimmer angekommen war, lehnte sie sich in den Türrahmen. Er stand mit dem Rücken zu ihr am Fenster und starrte in den überdachten Hof hinaus. Sie stupste sein Bewusstsein an.
    Seine Schultern verkrampften sich. Er drehte sich um und marschierte auf sie zu, ohne sie eines Blickes zu würdigen, rauschte an ihr vorbei und stürmte weiter den Flur entlang. Fire war so überrascht, dass ihr ganz schwindelig wurde.
    Es war besser so. Wenn er dermaßen wütend war, war sie momentan nicht in der Lage, ihm entgegenzutreten.
    Sie ging in sein Zimmer und setzte sich auf einen Stuhl, nur einen Augenblick, um ihren hämmernden Kopf zu beruhigen.
    Trotz einer Reihe helfender Hände dauerte es unendlich lange, bis sie es in den Stall geschafft hatte; und als sie Small erblickte, konnte sie nicht anders; sie fing an zu

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