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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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fügte er hinzu, als er das Blut auf ihrem Kleid bemerkte; und das verwirrte sie, weil es ihm ernsthaft leidzutun schien. Aber sie wollte seine Entschuldigungen nicht. Sie wollte ihn hassen, weil er hassenswert war.
    Â»Sie sind unmenschlich. Sie tun nichts weiter, als Leute zu verletzen«, sagte sie, weil es das Schlimmste war, was ihr einfiel. » Sie sind das Monster, nicht ich.«
    Dann drehte sie sich um und ließ ihn stehen.
    Sie ging zunächst in Archers Zimmer, um die Blutung zu stillen und ihren Arm frisch zu verbinden. Dann schlich Fire in ihr eigenes Zimmer, wo Archer immer noch schlief. Sie zog sich aus und streifte sein Hemd über, das auf dem Boden lag. Er würde sich freuen, wenn sie es trug, und nicht auf die Idee kommen, dass sie nur ihre Handgelenke vor ihm verstecken wollte, die blau von Blutergüssen waren. Sie hatte nicht die Kraft für Archers Fragen und seine rachlustige Wut.
    Fire kramte in ihren Taschen und fand schließlich die Kräuter zur Schwangerschaftsverhütung. Sie schluckte sie trocken hinunter, legte sich neben Archer ins Bett und fiel in einen traumlosen Schlaf.
    Das Aufwachen am nächsten Morgen war wie Ertrinken. Fire hörte, wie Archer großen Radau im Zimmer veranstaltete. Mühsam wurde sie wach, stemmte sich hoch und verkniff sich, über die alten Schmerzen in ihrem Arm und die neuen Schmerzen in ihren Handgelenken zu stöhnen.
    Â»Du siehst schön aus morgens«, sagte Archer, blieb vor ihr stehen und küsste sie auf die Nase. »Du bist unglaublich hübsch in meinem Hemd.«
    Das mochte ja sein, aber sie fühlte sich wie der Tod. Sie hätte liebend gerne getauscht; wie herrlich wäre es, sich unglaublich hübsch zu fühlen und auszusehen wie der Tod.
    Abgesehen von seinem Hemd war Archer angezogen und ganz offensichtlich auf dem Weg nach draußen.
    Â»Warum so eilig?«
    Â»Ein Signalfeuer brennt«, sagte er.
    Die Städte in den Bergen entzündeten Signalfeuer, wenn sie angegriffen wurden, um ihre Nachbarn um Hilfe zu bitten. »In welcher Stadt?«
    Â»Gray Haven, nördlich von hier. Nash und Brigan werden gleich losreiten, aber sie werden bestimmt Männer an die Greifvogelmonster verlieren, bevor sie die Tunnel erreichen. Ich werde von der Mauer aus schießen, zusammen mit allen, die in der Lage dazu sind.«
    Wie nach einem Sprung ins kalte Wasser war Fire plötzlich hellwach. »Das heißt, die vierte Abteilung ist bereits weg? Wie viele Soldaten haben Nash und Brigan zur Verfügung?«
    Â»Meine acht, und Roen kann ihnen weitere vierzig aus der Festung anbieten.«
    Â»Nur vierzig!«
    Â»Sie hat einen Großteil ihrer Wache mit der Vierten weggeschickt«, sagte Archer. »Sie sollen von Soldaten der dritten Abteilung ersetzt werden, aber die sind natürlich noch nicht hier.«
    Â»Insgesamt fünfzig Leute gegen zweihundert Greifvögel? Sind die verrückt?«
    Â»Die einzige andere Möglichkeit wäre, den Hilferuf zu ignorieren.«
    Â»Du reitest nicht mit?«
    Â»Der Oberbefehlshaber ist der Meinung, dass mein Bogen von der Mauer aus mehr ausrichten kann.«
    Der Oberbefehlshaber. Fire erstarrte. »War er hier?«
    Archer warf ihr einen Seitenblick zu. »Natürlich nicht. Als seine Leute mich nicht finden konnten, ist Roen selbst gekommen.«
    Es spielte keine Rolle; sie hatte es bereits vergessen. Ihr Verstand kreiste um etwas anderes, das wahnsinnige Vorhaben, fünfzig Männer durch einen Schwarm aus zweihundert Greifvogelmonstern reiten zu lassen. Fire stieg aus dem Bett und suchte nach ihren Kleidern, dann ging sie ins Badezimmer, damit Archer beim Umziehen ihre Handgelenke nicht sah. Als sie wieder herauskam, war er weg.
    Sie bedeckte ihr Haar und legte ihre Armschutzplatte an. Dann griff sie nach Bogen und Köcher und rannte hinter ihm her.
    In verzweifelten Momenten schreckte Archer nicht vor Drohungen zurück. In den Ställen, während die Männer um sie herum schrien und die Pferde nervös trappelten, erklärte er, dass er sie notfalls an die Tür von Smalls Box binden würde, um sie von der Mauer fernzuhalten.
    Das war nur Theater und sie ignorierte ihn und überdachte Schritt für Schritt die Situation. Sie war recht geschickt mit dem Bogen. Ihrem Arm ging es gut genug, dass sie schießen konnte, solange sie die Schmerzen aushielt. In der Zeit, die die Soldaten brauchten, um in einen der Tunnel zu preschen,

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