Die Flammende
Ihr Bogenschütze könnte für jeden arbeiten. Wenn Sie uns den Pfeil hierlassen, können wir vielleicht einige Möglichkeiten ausschlieÃen oder zumindest feststellen, woher seine Ausrüstung stammt. Aber ich will offen sein: Ich würde mir keine allzu groÃen Hoffnungen machen. Sie haben uns nicht viele Anhaltspunkte gegeben.«
»Der Mann, der in deinen Käfigen getötet wurde«, sagte Roen. »Der, den ihr den Wilderer nennt. Hat er euch keinen Hinweis auf seine Intentionen gegeben? Noch nicht mal dir, Fire?«
»Sein Bewusstsein war leer«, sagte Fire. »Keine böswillige Absicht, keine ehrenvolle Absicht. Er fühlte sich an wie ein Einfaltspinsel, der nur als Werkzeug für einen anderen dient.«
»Und der Mann in den Räumen des Königs gestern«, sagte Roen. »Fühlte der sich auch so an?«
»Nein. Es ist natürlich möglich, dass er für jemand anderen gearbeitet hat, aber sein Bewusstsein war absichtsvoll und schuldbewusst. Er dachte selbst.«
»Nash hat gesagt, dass seine persönlichen Dinge durchsucht worden sind«, sagte Roen, »aber es fehlt nichts. Wir fragen uns, ob der Fremde es auf einige Briefe abgesehen hatte, die ich zufällig in Nashs Abwesenheit bei mir trug â zum Glück. Ein Spion â aber für wen arbeitet er? Fire, würdest du den Mann wiedererkennen, wenn er deinen Weg kreuzte?«
»Das würde ich. Ich glaube nicht, dass er jetzt hier in der Burg ist. Vielleicht hat er sie im Schutz der dritten Abteilung verlassen.«
»Wir haben einen ganzen Tag verloren«, sagte der oberste Kundschafter. »Gestern hätten wir Sie dazu nutzen können, ihn zu finden und zu befragen.«
Und dann wurde Fire daran erinnert, dass Archer immer noch ihr Freund war, selbst wenn er ihr nicht ins Gesicht sah, denn er sagte knapp: »Lady Fire brauchte gestern Ruhe und im Ãbrigen ist sie kein Werkzeug, das Sie nutzen können.«
Roen klopfte, ohne zuzuhören, mit den Fingernägeln auf den Tisch und hing ihren eigenen Gedanken nach. »Alle sind sie Feinde«, sagte sie grimmig. »Mydogg, Gentian, der Schwarzmarkt, Pikkia. Sie alle haben Leute, die herumschleichen und versuchen in Erfahrung zu bringen, wie Brigans Pläne für die Truppen aussehen, uns unsere Verbündeten abspenstig machen wollen und einen guten Ort und Zeitpunkt suchen, um Nash oder Brigan, einen der Zwillinge oder sogar mich loszuwerden.« Sie schüttelte den Kopf. »Und gleichzeitig versuchen wir unsererseits etwas über ihre Anzahl, ihre Verbündeten und die Anzahl ihrer Verbündeten herauszukriegen. Oder ihre Angriffspläne. Wir versuchen ihre Spione abzuwerben und sie auf unsere Seite zu ziehen. Zweifellos tun sie dasselbe mit unseren Spionen. Nur die Felsen wissen, wem von unseren eigenen Leuten wir trauen können. Jeden Tag kann ein Bote durch mein Tor kommen und mir sagen, dass meine Söhne tot sind.«
Roen sprach emotionslos; sie wollte keinen Trost oder Widerspruch, sie stellte nur Tatsachen fest. »Wir brauchen dich, Fire«, fügte sie hinzu. »Und schau nicht gleich so entsetzt. Nicht, um die Gedanken anderer zu verändern. Nur, um das feinere Gespür für Menschen, das du hast, zu nutzen.«
Zweifellos meinte Roen das ehrlich. Aber in der instabilen Situation, in der das Königreich war, würde die kleinere Erwartung an Fire eher früher denn später zur gröÃeren führen. Fires Kopf schmerzte so stark, dass sie glaubte, es nicht ertragen zu können. Sie sah zu Archer hinüber, der ihrem Blick jedoch auswich, stirnrunzelnd nach unten blickte und unvermittelt das Thema wechselte.
»Können Sie mir noch mehr Soldaten zur Verfügung stellen, Königin?«
»Ich kann dir meine Soldaten wohl kaum verweigern, nachdem Fire ihnen gestern das Leben gerettet hat«, sagte Roen. »Brigan hat mir zehn Dutzend Männer aus der dritten Abteilung dagelassen. Du kannst acht der Soldaten aus meiner ursprünglichen Wache mitnehmen, die mit in Gray Haven waren.«
»Ich würde acht der zehn Dutzend aus der dritten Abteilung vorziehen«, sagte Archer.
»Sie gehören alle zur königlichen Armee«, sagte Roen, »sind alle von Brigans Leuten ausgebildet worden, alle gleich fähig, und die Männer, die in Gray Haven waren, sind deiner Lady bereits treu ergeben, Archer.«
Treue war nicht ganz das richtige Wort. Die Soldaten,
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