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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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vollkommen unmöglich. »Sie haben gesagt, Sie wollen nicht, dass ich Ihnen helfe.«
    Â»Nein, Lady, ich habe gesagt, ich sei unentschieden. Ich bin immer noch unentschieden.«
    Da ging die Tür des grünen Hauses auf und die Frau mit dem kastanienbraunen Haar kam den Pfad entlang auf sie zu. Und plötzlich fühlte sich Garans Bewusstsein leichter an. Er sprang auf, ging der Frau entgegen und griff nach ihrer Hand. Mit strahlender Miene führte er sie zu Fire; und Fire wurde klar, dass er ihren Spaziergang absichtlich in diese Richtung gelenkt hatte. Sie war zu sehr in ihr Gespräch vertieft gewesen, um das zu bemerken.
    Â»Lady Fire«, sagte Garan, »das ist Sayre. Sayre hat das Pech, Hannas Geschichtslehrerin zu sein.«
    Sayre lächelte zu Garan hinauf, ein Lächeln, das mit nichts anderem auf der Welt zu tun hatte als mit Garan, so dass Fire nicht umhin konnte zu begreifen, was sie da sah. »So schlimm ist es gar nicht«, sagte Sayre. »Sie ist mehr als begabt, sie wird nur so schnell unruhig.«
    Fire streckte die Hand aus. Die beiden Frauen begrüßten sich, Sayre überaus höflich und eine Spur eifersüchtig. Verständlich. Fire würde Garan darauf hinweisen müssen, dass er keine Monsterlady mit sich herumschleppen durfte, wenn er seine Liebste besuchte. Einigen der klügsten Männer fiel es schwer, das Offensichtliche zu begreifen.
    Dann ging Sayre und Garan sah ihr nach, wobei er sich geistesabwesend und summend über den Kopf strich.
    Ein Königssohn und eine Frau, die Privatlehrerin im Palast ist? , sagte Fire in Gedanken zu ihm, von einer seltsamen Freude zur Frechheit verleitet. Schockierend.
    Garan zog die Augenbrauen zusammen und versuchte streng auszusehen. »Wenn Sie unbedingt etwas tun wollen, Lady, gehen Sie in die Spielzimmer und bringen Sie den Kindern bei, sich gegen Tiermonster zu wappnen. Ziehen Sie sie auf Ihre Seite, damit Hanna noch ein paar Zähne im Mund hat, wenn Brigan sie das nächste Mal zu Gesicht bekommt.«
    Fire wandte sich mit einem Lächeln auf den Lippen zum Gehen. »Danke für den Spaziergang, mein Prinz. Ich sollte Ihnen sagen, dass ich schwer zu täuschen bin. Sie trauen mir vielleicht nicht, aber ich weiß, dass Sie mich mögen.«
    Und sie versuchte sich einzureden, dass es Garans Achtung war, die ihre Laune verbessert hatte, und nicht die Tatsache, dass sich die Bedeutung einer gewissen Frau relativiert hatte.

Fire brauchte in der Tat eine Beschäftigung, denn sonst machte sie nichts anderes, als nachzudenken. Und das Nachdenken brachte sie immer wieder zu ihrem Mangel an Beschäftigung zurück und der Frage, wie viel Hilfe sie diesem Königreich wirklich geben konnte – wenn ihr Herz und ihr Verstand es nicht absolut verbieten würden. Die Frage quälte sie nachts, wenn sie nicht schlafen konnte. Sie hatte schlechte Träume darüber, was es hieß, Leute zu täuschen und zu verletzen, und Albträume von Cansrel, der Cutter vor imaginärem Schmerz winseln ließ.
    Clara ging mit Fire auf eine Besichtigungstour durch die Stadt. Die Stadtbevölkerung schmückte sich sogar mit noch mehr Monsterüberresten als die Bewohner des Hofes und kümmerte sich viel weniger um den ästhetischen Gesamteindruck. Willkürlich in Knopflöcher gesteckte Federn; beeindruckender Schmuck – Ketten und Ohrringe aus Monsterpanzern –, der eine Bäckersfrau zierte, die sich mit Mehl bestäubt über ihre Rührschüssel beugte. Eine Frau trug eine blaulila Perücke aus dem Fell irgendeines seidigen Tiermonsters, eines Hasen oder Hundes, dessen Haare kurz und unregelmäßig waren und in alle Richtungen abstanden. Das Gesicht der Frau darunter war ziemlich unansehnlich, wodurch sie insgesamt eher wirkte wie eine eigenartige Karikatur von Fire; aber dennoch, man konnte nicht leugnen, dass sie etwas Hinreißendes auf dem Kopf trug.
    Â»Alle wollen ein Stückchen von etwas Schönem«, sagte Clara. »Bei den Wohlhabenden sind es die seltenen Häute und Felle, die auf dem Schwarzmarkt verkauft werden. Alle anderen nehmen damit vorlieb, was die Gosse verstopft oder in den Fallen im Haus verendet. Es kommt natürlich alles aufs Gleiche raus, aber die reichen Leute haben ein besseres Gefühl dabei, weil sie wissen, dass sie ein Vermögen bezahlt haben.«
    Was natürlich albern war. Fire erkannte, dass diese Stadt teils

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