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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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gar nicht gemerkt, daß ich den Mann in die Höhe gehoben hatte, worauf sein Gesicht puterrot angelaufen war, während sein Hals unter meinen Fingern weiß schimmerte. Ich setzte ihn so abrupt nieder, daß seine Zähne aufeinanderschlugen. Er stöhnte.
    »Kovneva-Witwe Tilda ist ständig betrunken«, sagte er. »Und Kov Pando Marsilus, Kov von Bormark, hat keine Armee, kein Vermögen und keine Freunde und wird außerdem gesucht. Wenn der König ihn erwischt, wird er auf der Stelle enthauptet. So lautet der Befehl!«

9
     
     
    Ich schüttelte Kov Lart von neuem durch.
    »Du irrst dich, Onker! Kov Pando hat durchaus eine Armee und Freunde und ein Vermögen. Sieh dich um, sie sind hier, sie umgeben dich mit Stahl! Und wenn König Nemo ihm nur ein Härchen krümmt oder seiner Mutter irgendwie schadet, werde ich ihn am höchsten Turm seines verdammten Palastes aufhängen! Ist das klar?«
    Erst als dieser leidenschaftliche Ausbruch vorüber war, machte ich mir Gedanken darüber, was meine Männer von der Szene halten mochten. Immerhin hatten sie einen weiten Weg zurückgelegt. Sie hatten damit gerechnet, hier auf Freunde zu stoßen, auf eine Armee, auf einen gastfreundlichen Kov und Könige, die bereit waren, zusammen mit ihnen in die Schlacht zu ziehen.
    Statt dessen war man ihnen mit Katastrophenmeldungen begegnet, mit einer Lage, in der Verrat nicht ausgeschlossen war, und es mochte sich der Gedanke breitmachen, daß ich die Vallianer in voller Kenntnis dieser Situation hergelockt hatte, um womöglich ein ganz anderes Ziel zu erreichen als das ursprünglich besprochene.
    Kytun allerdings zögerte nicht.
    Er zog seinen Djangir, jenes kurze breite Schwert, das viel über die Djangkrieger aussagt, und schwenkte es über dem Kopf.
    »Wir sind zum Kämpfen hier, Dray Prescot. König von Djanduin! Führe uns zum Feind, damit wir ihn zerschlagen!«
    Kytun hatte wieder einmal den psychologisch richtigen Augenblick getroffen. Die versammelten Krieger nahmen den Ruf auf, womit der unangenehme Augenblick endete – in einem schimmernden Wald emporgereckter Klingen, in lautem Kriegsgeschrei, mit dem ich aufgefordert wurde, meine Armee zum Feind zu führen.
    Ich richtete mich gern nach den Wünschen meiner Soldaten. Und wieder mußte Kov Lart Mosno herhalten: er wurde zum drittenmal durchgeschüttelt.
    »Wo versteckt sich Kov Pando?«
    »Wenn ich das wüßte, würde ich ihn an den Hacken vor den König zerren lassen!«
    »So etwas Dummes wirst du doch nicht wagen, oder?«
    Er starrte mir ins Gesicht. »Nein, natürlich nicht.«
    Turko der Schildträger, der sich einen halben Schritt schräg hinter mir aufgestellt hatte, trat vor. Er reckte sein hübsches Gesicht vor.
    »Du redest den Prinz Majister mit Majister an, verstanden?«
    »Majister«, sagte der Kov geknickt. Ich beherrschte mich, um nicht Mitleid mit ihm zu empfinden. »Aus den letzten Berichten der königlichen Kundschafter ging hervor, daß er sich mit den Überresten seiner Armee versteckt hält.« Er schluckte und begann zu husten.
    Ich tat, als klopfte ich seine Uniformbrust ab und las spöttisch ein eingebildetes Haar von seiner mit Goldlitze verzierten Schulter. »Laß dir Zeit, Kov. Denke gut nach – und dann erzähl mir alles.«
    »Ja, Majister.« Seine Augen blickten seltsam verträumt, und er hatte zu schwitzen begonnen. Vermutlich war er einer Bande von Raufbolden wie der unseren noch nie so nahe gewesen – und der schlimmste von allen war offenbar ich.
    »In den Wäldern südlich des Tomorgipfels. Jawohl, Majister. Dort muß er sich verstecken, denn der Feind hat eine Streitmacht losgeschickt, um die Reste der bormarkschen Armee zu vernichten.«
    »Soll das heißen, daß dein elender König Nemo Pando und seine Armee hat allein kämpfen lassen?«
    »So lautete die politische Entscheidung, Majister.«
    Es hatte keinen Sinn, die Diskussion um diesen Punkt auszudehnen. »Wie groß ist die Truppe?«
    Er fuhr mit der Zunge über die Lippen. »Wir schätzen sie auf mindestens zwanzigtausend Mann.«
    Ich war erleichtert und besorgt zugleich. Meine Krieger konnten sicher mit einem Gegner fertigwerden, der uns um fünftausend Mann überlegen war – doch immerhin standen uns die eisernen Legionen Hamals gegenüber.
    »Wir brauchen einen Führer!« rief ich laut. »Kov Lart von Memberensis kennt das Land und den Aufenthaltsort des Gegners! Er hat sich bereit erklärt, unserer Armee den Weg zu weisen!«
    »Aber Majister!« stotterte Kov Lart. »Ich muß zum König

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