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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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großer Gefahr.« Panjit zupfte sich erregt den Schnurrbart. »Wir können nicht an zwei Stellen zugleich sein. Die Ost-Armee muß die Berge der Ironie halten – doch ihre Kampfkraft reicht nicht aus, das wissen wir sehr wohl!« Er sah mich einen Augenblick lang an und wollte offensichtlich einen Ratschlag von mir hören, doch ich blieb stumm. Schließlich fuhr er fort: »Wir müssen natürlich die Reserven mobilisieren. Aber das schaffen wir nie, wenn die Invasion so dicht vor Djanguraj stattfindet.« Wieder zupfte er seinen Schnurrbart. »Wir müssen umkehren.« Kytun sah mich unschlüssig an.
    Inzwischen hatten sich unsere Offiziere versammelt – ein romantisch anmutender Haufen in lederner Flugkleidung mit Seiden- und Pelzbesatz, geschmückt mit Juwelen und Stickereien, mit schimmernden Waffen und wippenden Federn an den Helmen. Die harten bronzefarbenen Gesichter, der entschlossene Schimmer in ihren Augen – dies alles gab mir Auftrieb. Die Djangs sind ein Kriegsvolk. Wenn sie mir weiter folgen wollten, mußten sie nun all ihre Ergebenheit aufbringen, all ihren Glauben an die strategischen Fähigkeiten eines Apim.
    »Wir fliegen weiter zu den Bergen der Ironie«, sagte ich.
    Schweigen trat ein.
    Während ich hier in der Welt meiner Geburt sitze und in dieses Mikrophon spreche, sehe ich sie noch deutlich vor mir. Oh, was für ein toller Haufen, meine Kämpfer aus Djanduin! Die schimmernden Farben ihres Schmucks, die silbernen und goldenen Schwertbeschläge, die Edelsteine auf den Rüstungen, die kunstvoll gestalteten Muster auf den Schilden, all das Beiwerk, das ein Kämpfer im Laufe der Jahre hinzugewinnt und das ihm einen herrlich heidnischen Anstrich gibt, gezähmt durch die Disziplin einer professionellen Armee.
    Die Stille dehnte sich.
    Langsam drehte ich mich im Kreis und sah die Männer nacheinander düster an. Das opalene Licht Zims und Genodras' schien grell herab, die Federn und Seidenstoffe und Halstücher raschelten und flatterten. Mit gleichmäßigem, metallischem Stampfen marschierte eine Abteilung Infanterie herbei. Ich sah mich im Kreis meiner Offiziere um. Die Joat-Kavallerie trottete vorbei, mit ausgerichteten Lanzen und wehenden Fahnen.
    Ich wartete darauf, daß die Stille gebrochen wurde, doch sie alle senkten den Blick, als ich sie anschaute. Mit besonderem Nachdruck musterte ich Felder Mindner, der mein Jiktar der Flutduins war, doch er wandte den Kopf ab, knallte seine Säbelscheide gegen das Bein und trat von einem Fuß auf den anderen. Doch kein Wort kam über seine Lippen.
    »Bei Zim-Zair!« brach es schließlich gegen meinen Willen aus mir hervor; ich konnte das trotzige Schweigen nicht länger ertragen. »Muß ich euch denn alles erklären?«
    Kytun – derselbe K. Kholin Dorn, der mein Freund war – hob schließlich den Kopf, strich sich über das kupferrote Haar und sagte: »Dray – Notor Prescot, Lord von Strombor! Wir sind dir gehorsam gefolgt, in guten Zeiten und in schlechten. Doch wenn jetzt Djanguraj vom Meer her angegriffen wird ...«
    Ich ließ ihn nicht aussprechen. Er sollte keine Worte äußern, die er später bereuen mochte!
    »Ha! Ihr habt geschworen, mir zu folgen, und ich verlange nichts anderes von euch, als euer Land zu retten!«
    Das war eine Lüge. Zum Glück war es die letzte Lüge, die ich meinen großartigen Männern aus Djanduin jemals erzählen mußte.
    »Ihr habt geschworen, mir zu dienen, so wie ich euch bei der Befreiung eures Landes von den teuflischen Gorgrens und den gefährlichen Leemköpfen helfe! Zusammen – Obdjang, Dwadjang, Apim und Diff –, zusammen werden wir Djanduin säubern und ein neues Land schaffen, in dem eure Kinder ein friedliches Dasein führen können!«
    Ringsum sammelte sich die Armee, meine Armee, die Streitmacht, die ich aufgebaut und ausgebildet und der ich ein Ziel gegeben hatte, auf daß Khokkak der Einheimische in einem Winkel meines Gehirns seine Freude hatte.
    Hufe stampften, Joats schnaubten, Flutduinflügel raschelten, Rüstungen und Waffen klirrten – inmitten all dieses Lärms kehrte die Stille zurück. Sie hing zwischen uns wie ein aufziehender Sturm.
    Ich starrte Felder an; er ist ein netter Bursche, doch ein Starrkopf. Ich musterte Obdjang Chuktar Panjit, und er zupfte sich den Schnurrbart und wandte seine Augen ab.
    Wieder blickte ich von Gesicht zu Gesicht.
    Und dann trat Kytun vor. Er zog seinen Djangir und hob ihn hoch über den Kopf.
    »Ich vertraue auf Notor Prescot! Ich glaube an ihn! Ich werde mit ihm

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