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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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zu den Bergen der Ironie fliegen und die Gorgrens dort ein für allemal niederkämpfen!« Er ließ die Klinge des Breitschwerts über dem Kopf kreisen. »Wer folgt Notor Prescot?«
    Der Bann war gebrochen, die Dinge kamen wieder in Fluß. Djangirs wurden gezogen, ein Wald von Klingen geriet in Bewegung, und die Männer brüllten ohne Ausnahme, daß sie mir folgen würden. War ich denn nicht Notor Prescot, der Mann, der geschworen hatte, er könnte das arme, zerrüttete Land wieder in den Griff bekommen?
    Während sie noch durcheinanderbrüllten und sich mir erneut verpflichteten, sah ich mich um. Der Schrei wurde von den übrigen Soldaten aufgegriffen, Infanteristen, Kavalleristen, Artilleristen und Flieger ließen sich von dem Fieber anstecken, von der Erkenntnis, daß hier ein neuer, hoffnungsvoller Anfang gemacht wurde, daß zwischen ihnen und mir eine neue Bindung im Entstehen war. Und ich blickte über das Durcheinander und erkannte, was ich getan hatte.
    In diesem Augenblick – das war mir jetzt bewußt – vertrieb ich Khokkak den Einmischer aus meinem Kopf.
    In jenen Sekunden auf der windigen Ebene, im Chor der Jubelschreie und Treueschwüre meiner Freunde und Gefolgsleute, warf ich endlich jede Torheit ab, befreite mich von meinen unernsten Vorstellungen. Ich hatte den Entschluß gefaßt, König von Djanduin zu werden, weil ich gelangweilt war, weil ich einer Laune nachgab und mir einen Spaß machen wollte. Jetzt wurde mir etwas bewußt, das ich von Anfang an hätte erkennen können – daß ich mich nämlich in die Angelegenheiten von Männern und Frauen eingemischt hatte, deren Existenz weitgehend von meinen wahnwitzigen Spielereien abhing.
    Nie wieder durfte ich mich gegenüber den Menschen aus Djanduin als Herr eines Spiels aufschwingen. Das Land brauchte eine starke Hand. Wenn ich König von Djanduin werden konnte, wollte ich mich dieser Entwicklung nicht verschließen. Und zwar nicht zum Spaß und nur um zu sehen, ob sich dieses Ziel in der noch verbleibenden Zeit erreichen ließ, sondern um all die leichtfertigen Versprechungen zu erfüllen, die ich gemacht hatte. Ich wollte aus Djanduin wirklich ein schönes, aufstrebendes Land machen, in dem man sicher und gut leben konnte – wie etwa in Valka!
    So ritten und flogen und marschierten wir in die Berge der Ironie und erwischten die Gorgrens, die sich gerade durch einen Paß stehlen wollten. Der Kampf war hart und zog sich in die Länge, doch schließlich überwältigten wir die Eindringlinge und drängten sie nach Ost-Djanduin zurück. Wenn wir unsere internen Probleme überwunden hatten und wieder zu Kräften gekommen waren, konnten wir ihnen folgen und die Cramphs durch die Sümpfe des Yawfi Suth über die Grenze in das eigene Land zurückjagen.
    Wie Sie wissen, enthält die Fahne Djanduins die Farben Orange und Grau. Ich hatte mich bisher nicht sonderlich um Banner und Flaggen gekümmert und lediglich angeordnet, daß jede Truppe zur Identifikation eine Standarte führen mußte. Doch kurz vor dem Kampf in den Bergen der Ironie ließ ich mir eine Flagge anfertigen. Bei den Frauen, die sie nähen sollten, bestellte ich eine große, prunkvolle Fahne mit schwerer Goldborte und goldenen Schnüren und Quasten, und den Männern, die die Fahnenstange herstellten, sagte ich, sie sollten an der Spitze eine Djangirklinge anbringen, wie es sich an diesem Ort geziemte.
    Als wir dann im Paß gegen die Gorgrens kämpften und sie besiegten, wehte über den Männern meine alte Flagge, mein altes Treuezeichen, mit dem gelben Kreuz auf rotem Grund. Ich veranstaltete keine politischen und militärischen Sandkastenspiele mehr, um festzustellen, ob ich mich innerhalb einer bestimmten Zeit zum König aufschwingen konnte. Nein, inzwischen war es mir gleichgültig, ob ich König wurde oder nicht. Inzwischen wußte ich, daß Djanduin an erster Stelle kam ...
    Sie lachen vielleicht und nennen mich einen sentimentalen Dummkopf, aber so war es nun mal.
     
    Während wir uns nach der Schlacht ausruhten, die Verwundeten versorgten und die Toten zählten, saß ich in einem armseligen Fellzelt und beugte mich im Licht einer Samphronöllampe über eine Karte, die wir vom Gegner erbeutet hatten. Da trat ein Merker ein.
    Sein Fluttclepper war erschöpft. Die Rennvögel sind auf Geschwindigkeit gezüchtet. Der Mann hatte die Strecke von der Hauptstadt in Rekordzeit zurückgelegt.
    Nachdem er uns begrüßt und einen Kelch mit Wein hinuntergestürzt hatte, sah er sich um und sagte:

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