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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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mitten in einem tödlichen Kampf ein Gespräch anfingen.
    »Wenn ich König von Djanduin werde, wie es in meiner Umgebung behauptet wird, könnte ich es im Interesse des Volkes nicht zulassen, daß sich ein wilder Leemkopf im Territorium herumtreibt.«
    »Das wäre wahrlich nicht klug!«
    »Du müßtest dir also ein neues Zuhause suchen, irgendwo in Havilfar.«
    »Kommt nicht in Frage, Notor Prescot.«
    Sein veränderter Tonfall entging mir nicht.
    Ich beschloß etwas mehr Druck auszuüben. »Du bist ein toter Mann, wenn wir weiterkämpfen. Ich kann dich mühelos besiegen. Aber ich sehe gute Gaben in dir, die du selbst offenbar vergessen hast. Es täte Kregen nicht gut, allzu viele Männer von deiner Art zu verlieren!«
    Ein Raunen ging durch die Menge der Zuschauer. Ich fragte mich, was diese Menschen wirklich dachten – doch schon schlug ich mir den Gedanken an sie aus dem Kopf.
    »Und wenn ich Djanduin verlasse – was wird dann aus meinen Untertanen in Hyr Khor?«
    »Man wird sie mit Respekt und Rücksicht behandeln. Hyr Khor ist ein Teil Djanduins. Wenn ich König werde, lasse ich es nicht zu, daß sich ein Teil Djanduins über den anderen stellt.«
    Kov Nath sank sichtlich zusammen. Wie schlimm er verletzt war, wußten wir nicht, doch er konnte erst behandelt werden, wenn unser Gespräch seinen Abschluß gefunden hatte.
    Dieser Umstand war ihm bewußt. Der Riß im Panzer seiner Selbstsicherheit, der sich bei der Erkenntnis geöffnet hatte, daß er auf einen überlegenen Gegner gestoßen war – noch dazu einen Apim! –, klaffte nun noch weiter auf, denn er glaubte einen Ausweg zu erkennen. Er richtete sich mühsam auf. Er atmete keuchend, während er aus zahllosen Wunden blutete. Schweiß schimmerte auf seiner Haut. Er warf den letzten Djangir zu Boden.
    »Ich nehme das Angebot an. Wenn ich Djanduin verlassen muß, gebe ich das Kovnat Hyr Khor an dich, Dray Prescot, Lord von Strombor!«
    Der Vorgang war absolut legal, wenn ich mir auch vorstellen konnte, daß ein kleines verkrüppeltes Mädchen in der Bolin-Familie noch ein Wörtchen mitzureden hatte. Doch ich erkannte seine Absicht. Er wollte mir sein Kovnat übertragen – zugleich aber auch die Feindschaft seines Volkes, das es sicher darauf anlegte, ihn zu rächen.
    Ich war bereit, auf jeden Vorschlag einzugehen, um dem verwundeten Mann möglichst schnell ärztliche Behandlung zukommen zu lassen.
    »Ich nehme an, Nath Jagdur. Ich übernehme den Titel Kov von Hyr Khor und befreie dich hiermit von dieser Last. Jetzt kümmere ich mich um deine Wunden und lasse dich verbinden ...«
    Meine Männer waren unaufmerksam. Ich gebe ihnen keine Schuld, denn das Drama im Fackelschein hatte etwas Zwingendes. Aus den Schatten flog ein Stux herbei. Ich spürte sofort, welches Ziel der Werfer gesucht hatte, wie es zur zweiten Natur eines Krozairs gehört, vermochte aber nichts mehr dagegen zu unternehmen.
    Die Spitze der Waffe bohrte sich ins Herz von Nath Jagdur, der Kov von Hyr Khor und König von Djanduin gewesen war. Die Klinge drang tief ein. Ihre Wucht war so groß, daß der Mann rückwärts taumelte und ächzend zu Boden ging.
    Ihm blieb noch die Zeit, zu mir emporzublicken. Sein gutaussehendes Gesicht wirkte verzerrt in der Erkenntnis, daß er sein Ziel nicht erreicht hatte. Im nächsten Augenblick quoll ein Schwall Blut aus seinem Mund, und er starb.
    Ich hörte aus dem Hintergrund einen dumpfen Laut und wußte, daß der Mann, der feige und hinterrücks den Stux geschleudert hatte, ebenfalls nicht mehr lebte.
    »Der Nundij-Freund Cleitar war es!« sagte Kytun. »Er hat nicht glauben können, daß sein Herr so etwas tut. Wahrlich, Treue und Rache stehen dicht nebeneinander.«
    Anschließend fiel es Copers Leuten nicht schwer, die Situation in den Griff zu bekommen. Ich war es gewöhnt, lange Perioden ohne Schlaf auszukommen und die Müdigkeit niederzukämpfen, wozu sicher auch das Bad im heiligen Taufteich von Aphrasöe beiträgt. Doch jetzt vermochte ich meine Erschöpfung nicht mehr zu leugnen. Meine Wunden wurden versorgt, der Hof wurde gesäubert, die Mosaiken reingewaschen. Wir arbeiteten die ganze Nacht des Notor Zan hindurch, und etliche Männer brachen vor Müdigkeit zusammen, während wir uns daran machten, Djanduin wieder in den Griff zu bekommen. Seit meiner Ankunft in dieser Gegend waren sieben Jahre vergangen. Nun, ich mußte weitere drei Jahre in meinem Zeitgefängnis verbringen, ehe ich wieder freikam.
    In diesen drei Jahren wurde viel erreicht. Ich

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