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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Khor, daß ich zwar auch kein Engel war, andererseits aber auch kein Dummkopf. Ich stellte klar, daß die Leute ihr eigenes Leben führen durften, solange sie mit der Nachbarinsel Uttar Djombey in Freundschaft lebten. Diese Vorschrift wurde sicher nicht ohne Murren aufgenommen, doch im großen und ganzen funktionierte das Arrangement. Ich begab mich also nach Hyr Khor, um mich zu verabschieden und mein Flugboot abzuholen.
    Ich hatte mir einen einfachen Plan zurechtgelegt. Ich wollte Djanduin auf dem Luftweg verlassen, wollte über Gorgrendrin, über die Berge Miglas und schließlich auf das Nebelmeer hinausfliegen. Mein Ziel war die Stelle, wo ich Delia zuletzt gesehen hatte. Ich hoffte, daß die Herren der Sterne mit diesem Vorgehen einverstanden waren.
    Leichten Herzens verabschiedete ich mich von den Menschen in Hyr Khor. Sie schwenkten ihre großen Inselschwerter, und ich stieg in das morgendliche Sonnenlicht auf.
    »Remberee!«
    »Remberee, Kov Dray Prescot, König von Djanduin!«

13
     
     
    Das kleine Flugboot schoß durch die klare Luft Kregens.
    In diesen Breitengraden Kregens hat die Luft zuweilen eine besondere Frische und Süße. Als Folge der ungewöhnlichen Ausdehnung der kregischen Klimazonen ist das Wetter bis ins südliche Djanduin recht gemäßigt – nicht so heiß wie etwa im nördlichen Havilfar, doch andererseits auch nicht so kalt wie in den Gewässern südlich von Thothangir. Zwischen dem Yawfi Suth, dem Wendwath und den Bergen von Migla befindet sich ein breiter Landstreifen – mehr oder weniger fruchtbar, doch selten wirklich unbewohnbar. In den westlichen Gebieten liegt die Heimat der Völker von Herrelldrin und Sava. Die Gorgrens waren nach langen Wanderungen über die gewaltigen Binnen-Ebenen schließlich in den Westen gekommen und hatten Sava, Herrelldrin und Tamish besetzt, das sich im Süden des Tamish-Kanals erstreckt. Zwischen der nicht genau bestimmten Ostgrenze Gorgrendrins und den Bergen Miglas liegt das Yanthur-Gebiet.
    Und über diesem Gebiet, an einem Ort, da zahllose Hügel das Land wie Baumrinde aussehen ließen, zeigte das Flugboot plötzlich einen Defekt.
    Ich begann zu fluchen.
    Für mich war das Versagen eines Flugboots wahrhaft nichts Neues; in Vallia und Zenicce war man längst davon überzeugt, daß die Exportvoller von Anfang an mit einem Mangel behaftet waren, der in den Exemplaren für den havilfarischen Gebrauch fehlte. Dieses Fluggerät war allerdings bei einem hamalischen Händler bestellt und auf den Namen des Königs von Djanduin geliefert worden. Wenn dieser Voller nun nicht weiterflog, würde das üble Folgen für jemanden haben.
    Und dieser Jemand war voraussichtlich ich.
    Ich landete in einem verlassenen Tal, durch das ein schmaler Bach plätscherte. Zahlreiche violette und gelbe Blumen verschönten die Umgebung. Die Hügel zu beiden Seiten waren bis zu den Gipfeln mit Bäumen bestanden. Der Voller berührte den Boden, glitt über Gestein und Gras und landete schließlich in den tiefhängenden Ästen eines Tamiyan-Baums. Der Aufprall ließ eine Wolke gelber Blütenblätter aufwirbeln, die sich schimmernd im Sonnenschein herabsenkten.
    Ich blieb einen Augenblick lang starr an den Kontrollen sitzen und dachte an den Weg, der noch vor mir lag. Wenn ich nicht bald einen Ort erreichte, wo ich ein anderes Transportmittel mieten oder kaufen konnte, mußte ich zu Fuß weitergehen. Auf meiner Suche nach Delia wäre ich damit nicht zum erstenmal auf meine Füße angewiesen.
     
    Ein Laccapim, ein monströses Flugreptil, bewegte sich hoch am Himmel; der Schwanz war starr nach hinten ausgestreckt. Ich wollte eben den Voller verlassen und über die Tamiyan-Äste zu Boden steigen, wobei ich nach gefährlichen Tieren Ausschau hielt, als ich plötzlich den rotgoldenen Vogel in meinem Blickfeld auftauchen sah.
    Während meines langen Exils in Djanduin hatte ich den Gdoinye nicht zu Gesicht bekommen, jenen herrlichen buntgefiederten Raubvogel der Herren der Sterne. Das erstaunliche sprechende Tier ist Spion und Bote der Everoinye und der Verkünder wichtiger Neuigkeiten, sobald er sich irgendwo sehen läßt.
    Der Vogel ließ sich auf einem Ast nieder und krächzte mich an. Ich rieb mir mit der Hand über das Kinn.
    Ich ahnte Schlimmes.
    »Was willst du, du Überbringer schlechter Nachrichten!«
    »Ein Onker bist du, ein Onker bleibst du, Dray Prescot!« kreischte der Vogel.
    Ich begann dem Tier meine Argumente vorzutragen, wußte ich doch, daß ich über ihn die Herren der

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