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Die Flirtfalle

Die Flirtfalle

Titel: Die Flirtfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera Juergens
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Leckereien her, als wären sie keine Kalorienbomben sondern Schlankmacher, die am besten wirkten, wenn man sie so schnell wie möglich verschlang.
    „ Das tat gut!“, sagte Lisa und sah mich wieder erwartungsvoll an. „Melanie, komm bitte endlich zum Punkt! Wie hat sich Mark verhalten?“
    „ Na ja, wir haben uns nicht besonders lange unterhalten, aber zum Schluss wollte er wissen, ob ich denn irgendwelche Probleme hätte. Er gab mir dann seine Telefonnummer mit dem Hinweis, ich könnte ihn jederzeit anrufen, sollte ich jemanden zum Reden brauchen. Das ist auch schon alles.“
    Lisa s Gesicht verdüsterte sich. 
    „Willst du etwa behaupten, dass Mark auf dich abgefahren ist?“
    „Nein! Ja! Nein und irgendwie ja. Na ja. Ich weiß es selber nicht. Anna, was meinst du denn?“
    „Ein Mann, der an einer Frau nicht interessiert wäre, würde niemals seine Visitenkarte rausrücken. Also, für mich hat dieser Mark den Test nicht bestanden.“
    Stille.
    „Lisa, du musst den Mann vergessen! Dein Mark gehört leider zu den Machos, denen die Frauen haufenweise hinterherlaufen. Er würde dir den treuen Liebhaber vorspielen, gleichzeitig eine andere Frau mit Zwillingen schwängern und dabei an eine dritte denken!“
    „ Melanie, ich kann das nicht mehr hören! Moment mal.“ Lisa sah mich plötzlich an wie eine Schachspielerin, die ihre Gegnerin durchschaut hatte. „Hat Mark dir wirklich seine Telefonnummer gegeben?“
    „ Lisa, was soll das? Willst du mir unterstellen, dass ich dich angelogen habe?“
    „ Melanie, hast du etwas von Leo gehört? Also ich finde ihn echt süß“, versuchte Anna das Thema zu wechseln.
    „Komm Anna, lass uns fahren. Ich will nach Hause“, sagte Lisa und blickte mich feuerscharf an, bevor sie beleidigt in Richtung Flur davon lief. Ich steckte Leos Visitenkarte in Annas Hand, erlaubte mir dabei die Bemerkung, dass es keine Schande sei, die Zuneigung einem lieben Mitmenschen gegenüber offen zu zeigen und verabschiedete mich von den Frauen, indem ich die Wohnungstür hinter ihnen kräftig zuwarf. 
    Überglücklich, endlich wieder allein zu sein, holte ich die Serviette aus ihrem Versteck, starrte sie an und dachte an Mark. Ich traute mich nicht, ihn anzurufen.     
     

Kapitel 8
    Nachts 3:13 Uhr
     
    D as große Buch der Liebe lag offen neben mir und lachte mich für meine Keuschheit aus. Ich knipste die Nachtlampe an und packte das Buch. Die unanständigen Abbildungen dort kamen mir nicht mehr so schwierig vor. Zum ersten Mal hatte ich sogar das Gefühl, dass man durchaus in der Lage wäre, einige der dargestellten Liebestechniken im richtigen Leben nachzuahmen. Zumindest die ‚Mayura’, bei der Frau im Sitzen einen Fuß senkrecht über den Kopf hebt oder die ‚Karkata’, bei der Frau ihre Beine über dem Bauch kreuzt und sie auf den Bauchnabel legt, die Fußsohlen fest aneinander gepresst. Plötzlich fühlte ich mich zu ‚Karkata’ herausgefordert, setzte mich hin und versuchte sie. Von wegen! Diese Körperposition erwies sich als absolut unmöglich. Meine Beine waren viel zu lang, um mit aneinander gepressten Fußsohlen überhaupt in die Nähe meines Bauchnabels zu kommen. Ich schielte nochmals auf die Abbildungen und stellte beunruhigt fest, dass sie zum Leben erwachten. Ich schloss die Augen, um diese nächtliche Fata Morgana zu vertreiben, aber es wurde noch schlimmer. Also legte ich das Buch weg und knipste die Nachttischlampe aus. Ich sollte so bald wie möglich Mark anrufen. Wer weiß. Vielleicht lag er jetzt auch wach und dachte an mich. Lisa durfte auf keinen Fall erfahren, dass ich vorhatte, Kontakt zu Mark aufzunehmen, schließlich war ich gar nicht ernsthaft an ihrem Macho interessiert. Dieser Gedanke verwirrte mich und ich fragte mich, was ich denn überhaupt von Mark wollte. Eins stand fest: Seit unserem Treffen fühlte ich mich nicht mehr in der Lage, meine sexuelle Energie in Intelligenz umzuwandeln. Mein Gewissen zeigte mir warnend seine Zähne und erinnerte mich daran, dass Lisa meine beste Freundin ist und dass man den besten Freundinnen nicht den Freund ausspannen darf. Das hatte ich natürlich nicht vor. Abgesehen davon, sollte man Folgendes festhalten:
    1. Lisa ist noch gar nicht richtig mit Mark zusammen.
    2. Selbst wenn, dann wäre Mark nicht Lisas Eigentum.
    3 . Es gehören immer zwei dazu. Wenn Mark Interesse an mir zeigt, dann kann ja seine Liebe für Lisa nicht so groß sein.
     
    Als ich morgens die Augen öffnete, war mein schöner Traum

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