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Die Flotte von Charis - 4

Die Flotte von Charis - 4

Titel: Die Flotte von Charis - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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einem Dutzend seiner Mitbrüder aus dem Schueler-Orden aufgetaucht war und sie den verschiedenen Truppenabteilungen zuordnete, die man für den heutigen Einsatz eingeteilt hatte.
    Und es kann ja auch gut sein, dass er vollkommen recht mit dem hat, was er über die Geschehnisse in Charis sagt − und was das für uns andere alles bedeutet. Ich bin bloß ein Soldat − was weiß ich denn schon von Gottes wahrem Willen? Und von der Unfehlbarkeit des Großvikars? Was die Charisianer sagen, klingt vernünftig, vor allem vor dem Hintergrund dessen, was − laut den Aussagen der Charisianer! − die ›Ritter der Tempel-Lande‹ in Wirklichkeit für sie vorbereitet hatten, und auch warum. Aber woher weiß ich denn, ob sie diejenigen sind, die hier die Wahrheit sagen, wenn Mutter Kirche selbst darauf beharrt, alle gegen sie vorgebrachten Anschuldigungen seien nichts als pure Lügen? Zumindest mit einem hat Pater Styvyn tatsächlich recht: Man nennt Shan-wei nicht umsonst ›die Mutter der Lügen‹!
    »Pater«, sagte er schließlich. »Ich bin Soldat, kein Priester. Ich tue mein Bestes, meine Befehle zu befolgen, aber wenn es Euch nichts ausmacht, würde ich die Entscheidungen über Lehren und die Theologie lieber jenen überlassen, die besser geeignet und besser ausgebildet sind, genau diese Entscheidungen auch zu treffen.«
    »Ganz genau das sollten Sie auch tun, Captain.« Nun klang Graivyrs Stimme warmherziger und zustimmender, als Kairmyn das bislang jemals bei ihm erlebt hatte. Dann wandte sich der Intendant wieder ab, blickte in die Nacht hinaus und nickte mehrmals.
    »Genau das sollten Sie auch tun«, wiederholte er leise. »Kommst du jetzt bitte zu Bett?«, forderte Lyzbet Walkyr auf.
    »Was?« Edmynd Walkyr wandte sich von der Reling ab, als seine Gemahlin hinter ihm an Deck erschien. Kurz blickte sie ihn an, dann verschränkte sie die Arme vor der Brust und schüttelte den Kopf.
    »Ich habe gesagt, es ist Zeit, dass du zu Bett kommst«, erklärte sie ihm mit fester Stimme.
    »Ja, ich weiß. Ich wollte nur … nur noch ein bisschen frische Luft schnappen.«
    »Du wolltest hier stehen und den erforderlichen Mut fassen, mir zu erklären, dass du die Absicht hast, mich beim nächsten Mal zu Hause zu lassen, meinst du wohl.«
    Gequält verzog Edmynd das Gesicht darüber, dass sie diese Herausforderung auch noch so heftig ausgesprochen hatte, doch dann zuckte er mit den Schultern.
    »Das wohl auch«, gab er zu. »Es tut mir leid. Ich weiß, dass dich das unglücklich macht − und das bedeutet wahrscheinlich, dass ich von Glück reden kann, wenn ich selbst wieder aufs Meer hinausfahren kann, ohne dass du mir vorher mit einer Pfanne den Schädel zertrümmert hast! Aber so ist es nun einmal. Ich werde nicht zulassen, dass dir irgendetwas passiert, Lyz! Es tut mir wirklich leid, aber das kann ich einfach nicht zulassen.«
    Auf dem dunklen Achterdeck konnte er ihr Gesicht nicht genau erkennen, doch er bemerkte sehr wohl, wie sich ihre Körpersprache sichtlich veränderte. Er sprach nicht oft darüber, wie sehr er sie liebte, auch wenn ihm genau bewusst war, dass sie wusste, wie tief seine Liebe wirklich war. Einen Moment lang stand seine Gemahlin nur schweigend an Deck, dann kam sie zu ihm hinüber und schlang die Arme um ihn.
    »Wage es ja nicht, mich zu beschummeln«, sagte sie leise und legte ihre Wange an seine Brust. »Und glaub ja nicht, du könntest mich mit ein paar schönen Worten ganz sanftmütig und gehorsam machen!«
    »Oh, glaub mir, das würde ich niemals denken«, gab Edmynd zurück und erwiderte ihre Umarmung.
    »Gut.« Sie trat einen Schritt zurück, hielt ihren Gemahl dabei aber immer noch an den Oberarmen fest, während sie ihn im matten Schein der Positionsleuchten betrachtete. »Ich möchte nicht, dass du glaubst, ich würde auf meine alten Tage noch verweichlichen. Aber …« − sie beugte sich zu ihm hinüber und küsste ihn − »… wenn du es so siehst, dann werde ich das wohl hinnehmen müssen. Zumindest dieses eine Mal.«
    Edmynd war weise genug, noch keine Dankesgebete zu murmeln, damit seine Frau dies auf keinen Fall mit anhören konnte.
    »In diesem Falle«, sagte er stattdessen, »lass mich noch einmal über Deck gehen, und dann ziehe ich mich gerne unter Deck zurück.«
    »Gut«, erwiderte sie, doch in einem gänzlich anderen Tonfall, und er grinste, als er die Herausforderung − und das Versprechen − darin erkannte.
    Er gab ihr einen weiteren Kuss, tätschelte ihr immer noch

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