Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Flotte von Charis - 4

Die Flotte von Charis - 4

Titel: Die Flotte von Charis - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
die wirklich über mehr Galeeren verfügt hätten, dann wären sie wahrscheinlich für die Entermanöver eingesetzt worden. Das wäre auf jeden Fall deutlich effizienter gewesen, als die Entermannschaften mit Booten angreifen zu lassen.
    »Also gut«, sagte er und wandte sich wieder Edwyrds zu. »Wenn die hier draußen gewartet und die ganze Zeit über den Kanal bewacht haben, dann wissen sie nicht, was da drüben in Ferayd passiert ist. Wie es gelaufen ist, meine ich. Und über uns wissen sie nicht mehr, als diese anderen Mistkerle im Hafen auch gewusst haben.«
    »Nein, Sir, das denke ich wohl auch«, pflichtete Edwyrds ihm bei und kniff die Augen zusammen.
    »Lassen Sie die Geschützpforten wieder schließen«, sagte Fyshyr energisch. »Ich denke, die Hälfte der ›Wölfe‹ können wir schon aufgestellt lassen − die werden damit rechnen, dass jede Galeone zumindest ein paar von ihnen an Bord hat, und sie wären gewiss überrascht, wenn sie keine einzige zu Gesicht bekämen. Aber was den Rest betrifft …«
    Er beendete den Satz nicht, und das Lächeln, das er seinem Ersten Offizier zuwarf − und das dieser Offizier sofort erwiderte −, hätte dem Namensvetter des Schiffes zur Ehre gereicht. »Segel voraus!«
    Ruckartig blickte Hauwyrd Mahkneel zum Ausguck empor, von dem aus der Ruf erklungen war.
    »Fünf Segel … nein mindestens sieben Segel. Kurs Nordnordwest!«
    »Sieben?« Ungläubig schüttelte der Captain den Kopf. »Sieben?«
    »Irgendetwas muss schiefgelaufen sein, Sir.« Erst als Lieutenant Gahrmyn ihn ansprach, begriff Mahkneel, dass er die Zahl laut ausgesprochen hatte. Er wandte sich dem Lieutenant zu, und Gahrmyn nickte. »Ich weiß nicht, was das gewesen sein könnte, aber so muss es einfach sein. Wenn man mich nach einer Vermutung fragen würde, so würde ich annehmen, dass irgendetwas Sir Vyk dazu gezwungen hat, die Karten früher auf den Tisch zu legen als geplant, und die Schiffe da hinten sind diejenigen, denen es gelungen ist, rechtzeitig die Segel zu setzen und den Entermannschaften auszuweichen.«
    Mahkneel stieß einen Grunzlaut aus. Gahrmyns Erklärung war höchstwahrscheinlich richtig, aber das half ihm jetzt auch nicht sonderlich weiter. Sieben Schiffe waren fast ein Viertel der Gesamtzahl aller charisianischen Galeonen, die sich im Hafen von Ferayd aufhielten, als die Arrowhead aufgebrochen war, um ihren Teil zu diesem Einsatz beizutragen. Und Mahkneel hatte genau eine einzige Galeere, um die Feinde aufzuhalten.
    Und wenn auch nur ein einziges dieser Schiffe entkommt, dann wird irgendjemand mir dafür Feuer unter dem Hintern machen … und demjenigen wird völlig egal sein, dass ich immer nur ein Schiff auf einmal abfangen kann!
    »Klar zum Gefecht, Master Gahrmyn«, sagte er mit deutlicher Stimme.
    »Aye aye, Sir!«
    Zum Salut tippte sich Gahrmyn kurz an die Schulter, wandte sich ab und erteilte dann lautstark Befehle. Immer und immer wieder blies der Bootsmann in seine Pfeife, die großen Trommeln begannen zu dröhnen, und das Trappeln zahlloser Schritte war zu hören, als die Mannschaft der Arrowhead sich auf die Schlacht vorbereitete.
    »Hallo an Deck! Jetzt kann ich mindestens neun von denen erkennen!«, rief der Mann im Krähennest, und Mahkneel verzog das Gesicht.
    Die Zahlen wurden nicht besser, aber wenigstens ging es hier um Handelsschiffe, nicht um Kriegsgaleonen. Die Breitseitenbewaffnung der Arrowhead mochte sich ja kärglich ausnehmen gegen das, was König Caylebs Galeonen angeblich an Bord hatten, doch acht ›Falken‹, von der jede einzelne Geschosse von acht Pfund abfeuerte, sollten ausreichen, um mit jedem Handelsschiff fertig zu werden. Und falls nicht, sollte das zumindest für die Vorschiff-Bewaffnung gelten − eine Fünfzig-Pfund-›Todeswal‹ und dazu zwei Dreißig-Pfund-›Kraken‹, die darauf ausgelegt waren, geradewegs in Fahrtrichtung zu feuern. Das Problem war nicht, ob sie damit nun jegliche Galeone würden zum Halten bewegen können, sobald die Arrowhead sie erreichte, sondern die Tatsache, dass er nicht wusste, wie sich eine einzelne Galeere ganzen neun Schiffen entgegenstellen sollte, ohne dass zumindest die meisten von ihnen einfach an ihnen vorbeizögen.
    Nun ja, die Heilige Schrift besagt, Langhorne weiß, wann ein Mann sein Bestes getan hat. Ich werde einfach hoffen müssen, dass Mutter Kirche und der König ähnlich verständnisvoll sind.
    »Wünschen Sie die Buggeschütze oder die ›Falken‹ zum Einsatz zu bringen, Sir?«, fragte

Weitere Kostenlose Bücher