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Die Flucht der Königin: Die Chroniken des Magnus Bane (02) (German Edition)

Die Flucht der Königin: Die Chroniken des Magnus Bane (02) (German Edition)

Titel: Die Flucht der Königin: Die Chroniken des Magnus Bane (02) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maureen Johnson , Cassandra Clare
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hinausgehen.«
    Magnus streckte die Hände in falscher Bescheidenheit aus.
    »Das entspricht alles der Wahrheit«, antwortete er. »Sofern es wunderbar war.«
    »Es heißt, Sie könnten das Äußere eines Menschen verändern. Mithilfe einer Art … Zaubertrick.«
    Diese Beleidigung überhörte Magnus großzügig.
    »Monsieur«, fuhr von Fersen fort. »Wie denken Sie über die Revolution?«
    »Die Revolution schert sich wenig darum, wie ich über sie denke«, antwortete Magnus kühl. »Ich bin kein gebürtiger Franzose, daher maße ich mir nicht an, mir eine Meinung darüber zu bilden, wie die Nation sich verhält.«
    »Auch ich bin kein Franzose. Ich stamme aus Schweden. Doch ich habe eine Meinung zu all dem, eine sehr deutliche Meinung …«
    Magnus gefiel es, wie von Fersen sich ereiferte. Es gefiel ihm sehr.
    »Ich komme zu Ihnen, weil ich keine andere Wahl habe. Sie sind der Einzige, der mir noch helfen kann. Mit meinem Besuch und durch das, was ich Ihnen gleich erzählen werde, lege ich mein Leben in Ihre Hände. Und ich setze noch weitaus wertvollere Leben aufs Spiel. Doch das tue ich nicht leichtfertig. Ich habe viel über Sie erfahren, Monsieur Bane. Ich weiß, dass Sie viele adelige Freunde haben. Ich weiß, dass Sie seit sechs Jahren in Paris leben und dass Sie außerordentlich bekannt und beliebt sind. Es heißt, Sie seien ein Mann, der zu seinem Wort steht. Stehen Sie, Monsieur, zu Ihrem Wort?«
    »Das hängt stark von dem betreffenden Wort ab«, entgegnete Magnus. »Es gibt so viele wundervolle Worte …«
    Insgeheim verfluchte sich Magnus dafür, dass er so wenig Schwedisch sprach. Andernfalls hätte er dem noch eine weitere geistreiche Bemerkung hinzufügen können. Er bemühtesich, verführerische Wendungen in sämtlichen Sprachen zu lernen, doch das Einzige, was er jemals auf Schwedisch hatte sagen können, war: »Gibt es bei Ihnen auch noch etwas anderes als gepökelten Fisch?« und: »Wenn du mich in einen Pelz wickelst, kann ich so tun, als wäre ich dein kleiner Kuschelbär.«
    Von Fersen rang sichtlich mit sich, bevor er weitersprach.
    »Ich möchte, dass Sie den König und die Königin retten. Sie müssen mir helfen, die königliche Familie von Frankreich zu beschützen.«
    Nun ja. Das war in der Tat eine unerwartete Wendung. Wie zur Bekräftigung verdunkelte sich der Himmel wieder und gab ein erneutes Donnergrollen von sich.
    »Ich verstehe«, antwortete Magnus nach einer Weile.
    »Wie denken Sie über mein Anliegen, Monsieur?«
    »Eigentlich so wie immer«, entgegnete Magnus, bemüht, den Anschein von Gelassenheit aufrechtzuerhalten. »Mit meinem Gehirn.«
    Innerlich war er jedoch alles andere als gelassen. Die Landfrauen hatten den Palast von Versailles gestürmt und den König und die Königin hinausgeworfen, die seitdem in den Tuilerien lebten, dem heruntergekommenen alten Palast mitten in der Stadt. Es waren Flugblätter gedruckt worden, auf denen die angeblichen Verbrechen der königlichen Familie detailliert aufgeführt wurden. Das Hauptaugenmerk lag dabei eindeutig auf Königin Marie Antoinette, die der schrecklichsten Vergehen beschuldigt wurde – vor allem sexueller Natur. (Sie konnte unmöglich all das begangen haben, was die Autoren der Flugblätter ihr unterstellten. Die Vergehenwaren zu abstoßend, zu unmoralisch und körperlich viel zu anspruchsvoll. Magnus hatte nicht einmal die Hälfte davon selbst ausprobiert.)
    Alles, was die königliche Familie betraf, war schlecht, und dementsprechend gefährlich war es, davon zu wissen.
    Was es für Magnus ebenso reizvoll wie beängstigend machte.
    »Sie sind sich sicher im Klaren darüber, Monsieur, welches Risiko ich eingegangen bin, indem ich Ihnen dies erzählt habe.«
    »Dessen bin ich mir bewusst«, antwortete Magnus. »Aber die königliche Familie retten? Niemand hat ihr etwas getan.«
    »Das ist nur noch eine Frage der Zeit«, entgegnete von Fersen. Seine Emotionen trieben ihm eine leichte Röte ins Gesicht, bei deren Anblick Magnus’ Herz ein wenig ins Flattern geriet. »Sie sind Gefangene. Könige und Königinnen, die einmal in Gefangenschaft geraten sind, werden üblicherweise nicht wieder freigelassen, um danach weiterzuregieren. Nein … nein. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Situation ernst wird. Schon jetzt sind die Umstände, unter denen sie zu leben haben, unerträglich. Der Palast ist verdreckt. Die Bediensteten sind grausam und machen sich über die Familie lustig. Mit jedem Tag nimmt man ihnen mehr von ihrem

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