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Die Flucht der Königin: Die Chroniken des Magnus Bane (02) (German Edition)

Die Flucht der Königin: Die Chroniken des Magnus Bane (02) (German Edition)

Titel: Die Flucht der Königin: Die Chroniken des Magnus Bane (02) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maureen Johnson , Cassandra Clare
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und tanzten nach seiner Pfeife. Und Saint Clouds Pfeife spielte eine äußerst merkwürdige Melodie. Magnus hatte gegen ein wenig Dekadenz nichts einzuwenden – aber Saint Cloud war böse. Ganz klassischund unverhohlen, im altmodischsten Sinne böse. Die Schattenjäger von Paris schienen gegen jene Vorgänge wenig ausrichten zu können, was möglicherweise daran lag, dass es in Paris so viele Orte gab, an denen man sich verstecken konnte. Die Katakomben erstreckten sich Meilen über Meilen, sodass es ein Kinderspiel war, jemanden von der Straße zu schnappen und nach dort unten zu verschleppen. Saint Cloud hatte zudem an allen entscheidenden Stellen Freunde, weshalb es äußerst schwierig war, an ihn heranzukommen.
    Magnus tat sein Möglichstes, um den Vampiren von Paris und auch den Vampiren, die um den Hof von Versailles herum auftauchten, aus dem Weg zu gehen. Ihnen zu begegnen, brachte nur Ärger.
    Doch genug davon. Jetzt war es Zeit für das Bad, das Marie bereits für ihn einließ. Magnus hatte eine große Wanne in seinem Salon aufgestellt, gleich vor dem Fenster, damit er die Straße unter sich beobachten konnte, während er badete. Als das Wasser fertig war, ließ er sich hineinsinken und begann zu lesen. Eine gute Stunde später lag das Buch neben der Wanne und Magnus betrachtete die Wolken, die über ihm vorbeizogen, während er beiläufig über die Geschichte von Kleopatra nachdachte, die eine unschätzbar wertvolle Perle in einem Glas Wein aufgelöst hatte. Da klopfte es an der Zimmertür und Claude trat ein.
    »Ein Mann wünscht, Sie zu sehen, Monsieur Bane.«
    Claude hatte längst begriffen, dass es in Magnus’ Kreisen nicht notwendig war, sich den Namen eines Besuchers geben zu lassen.
    »In Ordnung«, seufzte Magnus. »Bring ihn herein.«
    »Gedenkt Monsieur, seinen Gast in der Wanne zu empfangen?«
    »Monsieur denkt darüber nach«, entgegnete Magnus und seufzte noch tiefer. So lästig es auch war, galt es doch, den Schein der Professionalität zu wahren. Mit einer kleinen Geste gab Magnus seinem Hausangestellten zu verstehen, dass er das Zimmer verlassen sollte, stieg tropfend aus der Wanne und hüllte sich in einen silbernen Morgenrock mit einem aufgestickten Pfau auf dem Rücken. Dann warf er sich missmutig in einen Stuhl neben dem Fenster.
    »Claude!«, brüllte er. »Jetzt! Bring ihn herein!«
    Kurz darauf ging erneut die Tür auf. Auf der Schwelle stand ein äußerst attraktiver Mann mit schwarzem Haar und blauen Augen. Seine Kleidung war von offensichtlicher Qualität; der Schnitt war einfach vorzüglich. Wenn es nach Magnus ging, konnte so etwas gerne öfter geschehen. Wie großzügig das Universum doch sein konnte, wenn es nur wollte! Nachdem es ihm seine Ballonfahrt verwehrt und ihm noch dazu ein solch unerfreuliches Zusammentreffen mit Henri beschert hatte.
    »Sie sind Monsieur Magnus Bane«, sagte der Mann mit Bestimmtheit. Magnus wurde nicht oft verwechselt. Groß gewachsene Männer mit goldenem Teint und Katzenaugen waren selten.
    »Der bin ich«, erwiderte Magnus.
    Vielen Adligen, denen Magnus begegnet war, haftete die geistesabwesende Aura von Menschen an, die sich noch nie in ihrem Leben um irgendetwas Wichtiges hatten kümmernmüssen. Dieser Mann war anders. Er stand kerzengerade vor ihm und man sah ihm an, dass er mit einem klaren Anliegen zu ihm gekommen war. Sein Französisch hatte zudem einen leichten Akzent, den Magnus aber nicht gleich zuordnen konnte.
    »Ich komme in einer dringlichen Angelegenheit zu Ihnen. Für gewöhnlich würde ich nicht … Ich …«
    Magnus kannte dieses Zögern nur allzu gut. Manche Menschen machte die Gegenwart eines Hexenmeisters nervös.
    »Sie fühlen sich unbehaglich, Monsieur«, antwortete Magnus mit einem Lächeln. »Erlauben Sie mir, dass ich es Ihnen ein wenig behaglicher mache. Ich verfüge über großes Talent auf diesem Gebiet. Bitte setzen Sie sich. Genehmigen Sie sich etwas Champagner.«
    »Mein Name ist Graf Axel von Fersen.«
    Ein Graf! Namens Axel! Ein Mann des Militärs! Mit schwarzen Haaren und blauen Augen! Und noch dazu in Not! Oh, das Universum hatte sich selbst übertroffen. Es konnte sich auf einen Strauß Blumen freuen.
    »Monsieur Bane, ich habe von Ihren Talenten gehört. Ich bin nicht sicher, ob ich glaube, was man mir erzählt hat, aber mir haben vollkommen rationale, intelligente und vernünftige Menschen geschworen, dass Sie imstande sind, wunderbare Dinge zu tun, die über die Grenzen meines Verstandes

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