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Die Flucht

Titel: Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Ness
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Smith junior, Mr Smith, der nur noch neun Finger hat, sogar Mr Majoribanks, der nur noch schwankt und taumelt, aber dennoch marschiert, marschiert, marschiert. Ein Prentisstown-Mann nach dem anderen, mein Herz krampft sich zusammen und schmerzt beim Anblick eines jeden, den ich wiedererkenne.
    »Sie sind nicht dabei«, sage ich mehr zu mir selbst. »Wer ist nicht dabei?«, fragt Viola.
    »Nicht dabei«, bellt Manchee und leckt seinen Schwanzstummel.
    Sie sind nicht dabei.
    Ben und Cillian sind nicht unter ihnen.
    Das ist großartig, oder? Natürlich machen sie keine gemeinsameSache mit dieser Mörderbande. Natürlich nicht, auch wenn alle anderen Männer aus Prentisstown mitmachen. Sie nicht. Niemals, unter keinen Umständen.
    Es sind gute Männer, einzigartige Männer, alle beide, sogar Cillian.
    Aber wenn das stimmt, dann stimmt auch das andere, nicht wahr?
    Wenn sie nicht hier sind, dann ist es aus und vorbei mit ihnen.
    Und was lernen wir daraus?
    Es gibt nichts Gutes, auf das nicht etwas wirklich Schlechtes folgt.
    Ich hoffe, sie haben ihnen den härtesten Kampf ihres Lebens geliefert.
    Ich setze das Fernglas ab und wische mir rasch mit dem Ärmel über die Augen, ehe ich es Viola zurückgebe. »Lass uns gehen.«
    Sie nimmt das Fernglas und zappelt herum, als könne sie es kaum erwarten, endlich von hier wegzukommen. Doch dann sagt sie: »Es tut mir leid«, sie muss in meinem Lärm gelesen haben, was mir durch den Kopf geht.
    »Das Schlimmste ist ohnehin schon passiert«, sage ich mit gesenktem Kopf, während ich mir den Rucksack zurechtrücke. »Komm, lass uns gehen, ehe ich uns in noch größere Gefahr bringe.«
    Ich schlage den Pfad ein, der hügelaufwärts führt, mit gesenktem Kopf und großen Schritten, Viola ein Stück hinter mir und natürlich Manchee, der versucht, seinen verbundenen Schwanz nicht zu berühren, während wir laufen.
    Wir sind noch nicht weit gekommen, da hat Viola unsschon eingeholt. »Hast du ihn gesehen?«, fragt sie zwischen zwei Atemzügen.
    »Aaron?«
    Sie nickt.
    »Nein«, sage ich. »Jetzt, wo du es sagst, nein, ich habe ihn nicht gesehen. Dabei könnte man meinen, er wäre ganz vorne mit dabei.«
    Wir hasten eine Minute schweigend weiter und fragen uns, was dieser Umstand zu bedeuten hat.
    Der Weg diesseits des Tals ist breiter, und wir geben uns Mühe, im Dunkeln zu bleiben, während er sich immer weiter hinaufwindet. Die einzigen Lichter, die uns leuchten, sind die beiden Monde, sie sind hell genug, dass wir Schatten werfen, und das ist zu hell, wenn man auf der Flucht ist. In Prentisstown habe ich niemals Ferngläser für die Nacht gesehen, aber ich habe dort auch keine Armee gesehen, deshalb laufen wir beide geduckt, obwohl keiner von uns gesagt hat, dass wir uns beim Laufen ducken sollen. Manchee rennt vor uns her, die Schnauze dicht am Boden, und bellt: »Hier entlang! Hier entlang!«, als wüsste er besser als wir, wohin wir gehen.
    Dann, auf dem Gipfel des Hügels, gabelt sich der Weg.
    Das passt ja mal wieder.
    »Soll das ein Witz sein?«, murmle ich.
    Der eine Weg führt nach links, der andere nach rechts. (Es sieht aus wie eine Gabel.)
    »Der Bach in Farbranch floss rechts«, überlegt Viola, »und nachdem wir die Brücke überquert haben, war der Fluss auch immer rechts von uns, also müssen wir die Abzweigung nach rechts nehmen, wenn wir wieder zum Fluss zurückwollen.«
    »Aber der Weg nach links sieht aus, als würde er viel häufigerbenutzt werden«, stelle ich fest. Und das stimmt. Der linke Weg ist glatter, ebener, so wie Straßen, über die Fuhrwerke rollen. Der Weg rechts ist schmaler, am Rand mit dichterem Gebüsch bewachsen, und obwohl es Nacht ist, kann man deutlich sehen, wie staubig er ist. »Hat Francia etwas von einer Weggabelung gesagt?« Ich blicke über die Schulter zurück ins Tal, das von hier aus zu sehen ist.
    »Nein«, sagt Viola und folgt meinem Blick. »Sie sagte nur, Haven sei die allererste Siedlung gewesen, alle späteren wurden entlang des Flusses gegründet, als die Menschen nach Westen zogen. Prentisstown war am weitesten draußen, weiter noch als Farbranch.«
    »Dieser Weg führt wahrscheinlich zum Fluss«, sage ich und deute erst nach rechts, dann nach links, »und der hier führt vermutlich nach Haven.«
    »Wohin erwarten sie, dass wir uns wenden? Was glaubst du?«
    »Wir müssen uns entscheiden«, sage ich. »Und zwar sofort.«
    »Nach rechts«, beschließt sie, dann kommen ihr Zweifel und sie fragt: »Nach rechts?«
    »Wir hören

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