Die Flüchtlinge
Finnen versehenes, glänzendes Projektil aus. Im Gegensatz zu der Plumpheit der Folly wirkte diese Form viel interessanter.
Das Zubringerschiff dockte an. Metall klickte gegen Metall, dann erklang das Quietschen von Scharnieren. Als Mish und der Kapitän ausgestiegen, verhielt Jes sich mucksmäuschenstill. Er hörte Stimmen, die aus der Schleuse der Folly kamen. Hetch gab einige Anweisungen, andere Leute erwiderten etwas, und seine Mutter gab mit ruhiger Stimme einige Erklärungen ab. Schließlich entfernten sich die Stimmen, und nachdem Jes einige Zeit der Stille gelauscht hatte, schob er die Tücher beiseite und schlich sich in den Korridor. Die Luke war noch immer offen, dahinter erstreckte sich ein matterleuchteter Hangar, in dem er mehrere andere Zubringerschiffe erkannte. Jes spürte einen leichten Druck auf den Ohren, dann lief ein beinahe unhörbares Summen durch den Schiffsrumpf, und die Folly löste sich aus der Kreisbahn und glitt in den freien Raum hinaus. Aufgeregt sah Jes sich um. Schließlich fand er einen Gang, nahm die Schuhe in die Hand und durchquerte ihn.
Der Korridor war leer und hellerleuchtet. Überall kam er an geschlossenen Türen vorbei. Jes hatte keine Ahnung, in welche Richtung er sich begab, aber er schritt schnell aus und sah sich neugierig um. Er hielt Augen und Ohren offen. Plötzlich veränderte sich der Druck erneut, und die Folly machte eine Wendung. Jes verlor das Gleichgewicht und prallte hart gegen die Korridorwand.
„Heiliger Bimbam!“ Ein dürrer, blonder Raumfahrer streckte seinen Kopf aus einer der Türen heraus und sah ihn. „Bei allen Teufeln …“ Er packte Jes und zog ihn in den Raum hinein. „Du verdammtes Balg, weißt du denn nicht, daß wir dabei sind, uns in den …“
Der Raum schien sich zu verengen, zu erweitern, kehrte das Innerste nach außen.
Bevor Jes einen erneuten Schrei ausstoßen konnte, stabilisierte er sich wieder.
„… Greifer einzuklinken? Wer, zum Teufel, bist du; Bakar, was hat das zu bedeuten?“
„Mein Name ist Jes Kennerin“, sagte Jes laut. „Meine Mutter und ich gehen nach Neuheim, um dort zu spionieren.“
Der Mann namens Bakar stand auf und sah Jes an. „Warte, was Hetch dazu zu sagen hat“, sagte er finster. „Und nun komm, du Nichtsnutz. Vorwärts.“
„Wohin gehen wir?“ fragte Jes.
„Zuerst zur Brücke. Vielleicht wird man dich anschließend in Eisen legen. Blinde Passagiere sind hier nämlich nicht willkommen.“
„Auf die Brücke?“ echote Jes. „Na gut, gehen wir.“
Bakar zog eine Grimasse, nahm Jes’ kleine Hand in seine narbige Pranke, zog ihn hinaus und führte ihn durch den Korridor.
Eine der Brückenwände war völlig mit Uhren bedeckt. Jede unterschied sich von der anderen. Sie waren ein-, zwei- oder dreidimensional, erleuchtet oder dunkel, groß und klein. Während Mish und Hetch sich über seinen Kopf hinweg stritten, machte Jes sich in seinem Sessel immer kleiner.
„Verdammt noch mal, Manny, ich kann schließlich auch keine Gedanken lesen. Ich hatte keine Ahnung, daß er sich an Bord schleichen würde.“
„Mit einem Kind an Bord kann ich dieses Schiff nicht führen. Ich wollte von Anfang an nicht nach Neuheim gehen; es ist zu gefährlich. Es ist schon schlimm genug, daß du mitgekommen bist, aber ein Kind …“
„Würdest du bitte zur Kenntnis neh…“
„Das kommt davon, wenn man ihnen alles durchgehen läßt. Warum, zum Teufel, hast du nicht besser auf ihn aufge…“
„Ach, halt doch die Klappe“, sagte Bakar. „Schreien hilft uns auch nicht weiter. Der Junge ist nun mal an Bord. Was nun?“
Jes wagte es, einen Blick auf die Erwachsenen zu werfen. Mish hatte die Arme vor der Brust verschränkt und wandte Hetch den Rücken zu, während der kleine, korpulente Kapitän seinen Ersten Offizier musterte.
„Hör zu, Bakar …“ – Hetchs Gesicht wurde rot vor Zorn – „… du hältst dich da besser raus.“
Bakar machte eine nachlässige Geste. „Willst du, daß wir umdrehen?“
„Nein“, sagte Mish. Sie wandte sich wieder Hetch zu und legte eine Hand auf die Funkanlage. Lichtfunken tanzten durch ihre Finger. „Dazu haben wir keine Zeit. Wenn wir jetzt nach Aerie zurückkehren, können wir ebensogut dableiben.“
Hetch warf einen Blick auf die Uhren, dann hob er hilflos die Arme und spreizte die Finger. „Na gut, der Junge kann bleiben.“
Jes jubelte und sprang auf. Bakar versetzte ihm einen Stoß vor die Brust und warf ihn in den Sessel zurück.
„Soll ich ihn
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