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Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Titel: Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Wild
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dann erzählte ihr von dem damaligen Einsatz, soweit sie die Geschehenisse rekonstruieren konnten.
     
    Sie waren einem Serienmörder auf der Spur, der bereits sechs junge Frauen getötet hatte. Ein Bekannter von Rick, der in einer leitenden Position beim LKA war, bat Rick nach einem Sommer voller ergebnisloser Ermittlungen um Hilfe. Da Ricks Team außerhalb des Gesetzes stand und unkonventionelle Methoden anwenden konnte, hoffte der LKA-Mann auf seine Unterstützung.
    Da sie zu der Zeit keinen anderen Auftrag hatten, nahm Rick an. Er trommelte das Team zusammen und versammelte sie im LKW.
    „Wie ihr sicher über die Presse schon mitbekommen habt, geht in Freiburg ein brutaler Serienmörder um. Er spioniert alleinstehende, beruflich erfolgreiche junge Frauen aus. Dann steigt er nachts in ihre Schlafzimmer ein. Er vergewaltigt und foltert sie über Stunden, bevor er sie tötet. Bisher sind ihm sechs Frauen zum Opfer gefallen, eine weitere konnte flüchten. Die Polizei – inzwischen ist das LKA eingeschaltet – folgt zahllosen Hinweisen, die bisher aber nur ins Leere führen. Ein leitender Ermittler des LKA, ich möchte keine Namen oder Titel nennen, hat mich nun um Hilfe gebeten.“
    Er sah in die schweigende Runde. „Und ich habe ihm unsere U nterstützung zugesagt. Seid ihr dabei?“
    Alle nickten.
    „Gut.“ Rick zog einen schweren Umzugskarton unter seinem Tisch hervor und stellte ihn vor sich auf den Tisch. „Das sind Kopien der wichtigsten Ermittlungsergebnisse. Lest euch ein, dann reden wir weiter.“
    Alle stöhnten. Peter ging an den Karton und öffnete ihn. Er zog die Aktenordner heraus und reihte sie nebeneinander auf. Jeder nahm sich einige Ordner und verzog sich in eine Ecke.
    Über viele Stunden lasen sie sich in den Fall ein, nur unterbrochen von Kaffee-, Essens- und Pinkelpausen.
     
    Als alle fertig waren, berichtete jeder über das, was er erfahren hatte. Sara präsentierte einige aussagekräftige Fotos der Opfer und der Tatorte.
    Schließlich fasste Rick alles zusammen.
     
    „Der Täter, die Presse nennt ihn den ‚Schlitzer’, hat es also auf junge Frauen abgesehen, die karrieregeil, selbstbewusst und a lleinstehend sind. Auch in Bezug auf ihr Aussehen folgt er einem Muster. Sie sind alle schlank, sportlich und haben dunkle lange Haare.“
    Er musterte Sara. „Du würdest gut ins Schema passen.“
    Luke mischte sich ein. „Du kannst Sara doch nicht als Lockvogel benutzen!“
    Rick winkte ab. „Das muss Sara entscheiden.“
    Sara nickte. „Der Kerl ist ein Monster. Wenn ich nur helfen kann, ihn zu schnappen.“
    „Sehr gut. Aber wie machen wir ihn auf dich aufmerksam?“
    Peter meldete sich zu Wort. „Der Täter hat es auf sportliche Frauen abgesehen und nur Opfer in einem bestimmten Umkreis ausgewählt. In der Gegend von Freiburg gibt es einen weitläufigen Park, der im Zentrum seines Aktionsradius liegt.“ Peter deutete auf eine Karte auf seinem Monitor, die die Wohnorte der Opfer zeigte.
    „Alle Opfer sind in diesem Park zum Laufen gegangen.“
    Rick schnitt ihm das Wort ab. „Guter Ansatz. Sara wird dort ab morgen zum Joggen gehen. Bis dahin brauchen wir noch eine geeignete Wohnung für sie.“
     
    Bereits am nächsten Abend joggte Sara durch den Seepark. Sie hatte sich die Wege gut eingeprägt. Nachdem sie eine großzügige Runde über eine Stunde gedreht hatte, kehrte sie in die Zwei-Zimmer-Wohnung im Erdgeschoss eines Vier-Parteien-Wohnhauses in der Edith-Stein-Straße zurück. Die Wohnung hatten sie möbliert mieten können. Die Möbel waren möglichst zeitlos ausgesucht worden. Alles neutral und unpersönlich.
    Sara duschte und verbrachte den Abend mit Lesen und Musikhören. Als sie um zehn Uhr zu Bett ging, kam Luke und verbrachte die Nacht auf der Couch im Wohnzimmer. So konnte er ihr jederzeit zur Hilfe kommen.
    In jedem Zimmer waren Überwachungskameras mit Tonübertragung installiert. Außerdem waren Kameras auf den Gehweg vor dem Haus und auf die gegenüberliegende Straßenseite gerichtet.
    Peter hatte ein Gesichtserkennungsprogramm organisiert, mit dem mehrfach erfasste Gesichter ausgefiltert werden konnten.
    Sara schlief unruhig und war froh, als der Wecker um sechs Uhr klingelte. Um sieben verließ sie die Wohnung im Business-Outfit und fuhr mit dem Bus zum Bahnhof. Von dort nahm sie einen Zug, der sie zu einem großen Einkaufskomplex am Stadtrand brachte, und tauchte im Gewühl der Einkaufswütigen unter. Sie verschwand auf einer öffentlichen Toilette, wo sie

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