Die Foundation Trilogie
kommen?«
»Bei Ihnen gibt es Bälle, Empfänge, Bankette â solche Sachen?«
»O ja.«
»Haben Sie eine Ahnung, was Frauen für Schmuck dieser Art bezahlen werden? Zehntausend Credits mindestens!«
Der Commdor war sprachlos. »Ah!«
»Und da die Energie-Einheit dieses speziellen Artikels nicht länger als sechs Monate funktioniert, muss sie häufig ersetzt
werden. Nun können wir hiervon so viele verkaufen, wie Sie als Ãquivalent für schmiedbares Eisen im Wert von eintausend Credits wünschen. Das sind neunhundert Prozent Gewinn für Sie.«
Der Commdor zupfte an seinem Bart und versank in Berechnungen. »Galaxis, wie sich die feinen Damen darum reiÃen werden! Ich werde den Vorrat klein halten und sie bieten lassen. Natürlich dürfen sie nicht erfahren, dass ich persönlich â¦Â«
»Wir können Scheinfirmen gründen, wenn Sie möchten. Und denken Sie einmal an unser reichhaltiges Sortiment von Haushaltsgeräten. Wir haben zusammenlegbare Herde, die das zäheste Fleisch in zwei Minuten zu der gewünschten Zartheit braten. Wir haben Messer, die man nicht zu schärfen braucht. Wir haben das Ãquivalent einer vollständigen Waschküche, die in einem kleinen Schrank untergebracht werden kann und ganz automatisch arbeitet. Ebenso ist es mit Spülmaschinen, FuÃbodenreinigungsgeräten, Möbelpoliergeräten, Staubausfällapparaten, Lichtanlagen â mit allem, was Sie wollen. Denken Sie daran, wie Ihre Beliebtheit steigen wird, wenn Sie dafür sorgen, dass jedermann diese Dinge erwerben kann. Denken Sie daran, wie Ihr ⦠weltlicher Besitz zunehmen wird, wenn die Regierung darauf das Monopol hat und der Profit neunhundert Prozent beträgt. Für die Käufer werden die Geräte einen viel höheren als den bloÃen Geldwert haben, und sie brauchen nicht zu wissen, was Sie dafür bezahlen. Und, passen Sie auf, für keinen einzigen Artikel ist priesterliche Ãberwachung notwendig. Alle werden glücklich sein.«
»Nur Sie nicht, scheintâs. Was haben Sie denn davon?«
»Genau das, was jeder Händler nach dem Gesetz der Foundation bekommt. Meine Männer und ich kassieren die Hälfte des gemachten Gewinns. Kaufen Sie nur alles, was ich Ihnen
verkaufen möchte, und wir werden beide recht gut abschneiden dabei. Recht gut.«
Dem Commdor gingen erfreuliche Gedanken durch den Kopf. »Was sagten Sie, womit Sie bezahlt werden möchten? Mit Eisen?«
»Damit und mit Kohle und Bauxit. Auch mit Tabak, Pfeffer, Magnesium, Hartholz. Ich verlange nichts, wovon Sie nicht reichlich haben.«
»Das klingt gut.«
»Finde ich auch. Oh, und noch etwas, Commdor. Ich könnte Ihre Fabriken umrüsten.«
»Hä? Wie meinen Sie das?«
»Nehmen wir zum Beispiel Ihre Stahlwerke. Ich habe handliche kleine Geräte, die die Produktionskosten auf ein Prozent der bisherigen Höhe herunterdrücken würden. Sie könnten die Preise halbieren und sich immer noch auÃerordentlich fette Gewinne mit den Herstellern teilen. Ich zeige Ihnen gern, was ich meine, wenn Sie mir eine Vorführung erlauben. Haben Sie ein Stahlwerk in dieser Stadt? Es würde nicht lange dauern.«
»Das lieÃe sich machen, Händler Mallow. Aber morgen, morgen. Möchten Sie heute Abend mit uns speisen?«
»Meine Männer â¦Â«, begann Mallow.
»Lassen Sie sie alle herkommen«, erklärte der Commdor groÃzügig. »Eine symbolische Vereinigung unserer Völker. Wir haben dann Gelegenheit, unsere freundschaftliche Diskussion fortzusetzen. Nur eins!« Sein Gesicht wurde ernst. »Nichts über Ihre Religion. Glauben Sie ja nicht, all dies würde Ihren Missionaren ein Hintertürchen öffnen.«
»Commdor«, stellte Mallow trocken fest, »ich gebe Ihnen mein Wort, dass Religion meinen Profit schmälern würde.«
»Gut. Das wäre es dann für den Augenblick. Man wird Sie zu Ihrem Schiff zurückgeleiten.«
6
Die Commdora war viel jünger als ihr Mann. Ihr Gesicht war blass und kalt im Ausdruck, und ihr schwarzes Haar war streng nach hinten gekämmt. Ihre Stimme klang scharf. »Sind Sie ganz fertig, mein würdiger und edler Gatte? Ganz, ganz fertig? Ich nehme an, ich darf jetzt sogar den Garten betreten, wenn ich möchte.«
»Sie brauchen nicht dramatisch zu werden, Licia, meine Liebe«, entgegnete der
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