Die Foundation Trilogie
der Fall Askone, der sich vor zwei Jahrzehnten ereignete, es überdeutlich. Jetzt gibt es keinen Herrscher an der Peripherie mehr, der sich nicht lieber
eigenhändig die Kehle durchschneiden als einen Priester der Foundation sein Territorium betreten lassen würde. Ich bin nicht dafür, Korell oder irgendeine andere Welt zu zwingen, dass sie etwas annehmen, von dem ich weiÃ, dass sie es nicht haben wollen. Nein, Sutt, wenn die Atomkraft die Korellier gefährlich macht, wird eine durch Handel begründete aufrichtige Freundschaft viel besser sein als eine unsichere Oberherrschaft, die sich auf den verhassten Supremat einer ausländischen geistlichen Macht gründet. Zeigt diese Kirche eine noch so geringe Schwäche, wird sie völlig stürzen und nichts als Angst und langlebigen Hass zurücklassen.«
Sutt erwiderte zynisch: »Sehr hübsch formuliert. Um nun zum Ausgangspunkt der Diskussion zurückzukehren: Wie lauten Ihre Bedingungen? Was verlangen Sie dafür, dass Sie Ihre Vorstellungen gegen die meinen austauschen?«
»Sie glauben, meine Ãberzeugungen sind käuflich?«
»Warum nicht?«, lautete die kalte Antwort. »Ist das nicht Ihr Beruf, das Kaufen und Verkaufen?«
Das konnte Mallow nicht beleidigen. »Nur wenn ich Profit dabei mache. Können Sie mir mehr anbieten, als ich bereits bekomme?«
»Sie könnten drei Viertel Ihres Gewinns statt der Hälfte haben.«
Mallow lachte kurz auf. »Ein schönes Angebot! Zu Ihren Bedingungen würde der Umsatz auf ein Zehntel des jetzigen fallen. Da müssen Sie sich schon mehr Mühe geben.«
»Sie könnten einen Sitz im Rat bekommen.«
»Den bekomme ich sowieso, ohne Sie und Ihnen zum Trotz.«
Mit einer plötzlichen Bewegung ballte Sutt die Faust. »Sie könnten sich auch eine Gefängnisstrafe ersparen. Zwanzig Jahre, wenn es nach mir geht. Rechnen Sie diesen Profit einmal nach.«
»Das ist überhaupt kein Profit, es sei denn, Sie können die Drohung wahrmachen.«
»Sie werden wegen Mordes angeklagt werden.«
»Mord an wem?«, fragte Mallow verächtlich.
Sutts Stimme wurde hart, wenn er auch nicht lauter sprach als vorher. »An dem anakreonischen Priester im Dienst der Foundation.«
»So soll das gedreht werden? Und was haben Sie für Beweise?«
Der Sekretär des Bürgermeisters beugte sich vor. »Mallow, ich bluffe nicht. Die Vorarbeiten sind getan. Ich brauche nur noch ein letztes Papier zu unterschreiben, und wir haben einen Fall Foundation gegen Hober Mallow, Meisterhändler. Sie haben einen Bürger der Foundation der Folter und dem Tod durch einen ausländischen Mob überlassen, Mallow, und Sie haben nur fünf Sekunden, um die verdiente Strafe von sich abzuwenden. Mir persönlich wäre es lieber, Sie entschlössen sich, es darauf ankommen zu lassen. Als vernichteter Feind wären Sie ungefährlich, als Freund, an dessen Bekehrung Zweifel bestehen, nicht.«
Mallow erklärte feierlich: »Ihr Wunsch soll Ihnen erfüllt werden.«
»Gut!« Das Lächeln des Sekretärs war grausam. »Der Bürgermeister wollte, dass ich zuerst den Versuch mache, einen Kompromiss zu schlieÃen â ich wollte es nicht. Sie können bezeugen, dass ich mir nicht allzu viel Mühe gegeben habe.«
Die Tür öffnete sich vor ihm, und Sutt ging.
Ankor Jael kam wieder herein. Mallow blickte auf.
»Hast du gehört, was er gesagt hat?«, fragte Mallow.
Der Politiker lieà sich auf den Boden fallen. »Ich habe die Schlange, solange ich sie kenne, noch nie so wütend erlebt.«
»Und welche Schlüsse ziehst du daraus?«
»Das will ich dir sagen. Eine AuÃenpolitik der Beherrschung durch geistliche Mittel ist seine idée fixe , aber ich glaube, dass sein Ziel letzten Endes nicht spiritueller Natur ist. Du weiÃt, dass ich aus dem Kabinett geflogen bin, weil ich diesen Standpunkt vertrat.«
»Ja, ich weiÃ. Und was stellst du dir unter diesem unspirituellen Ziel vor?«
Jael wurde ernst. »Er ist schlieÃlich nicht dumm. Deshalb muss er sehen, dass unsere religiöse Politik bankrott ist, hat sie doch in siebzig Jahren kaum eine einzige Eroberung für uns gemacht. Offensichtlich setzt er sie für seine eigenen Zwecke ein. Nun stellt jedes Dogma, das auf Glauben und Emotionalisierung beruht, eine gefährliche Waffe dar, weil sich fast unmöglich
Weitere Kostenlose Bücher