Die Foundation Trilogie
eine öffentliche Verhandlung zulassen dürfen. Dann wäre es nicht zu diesem Auflauf gekommen.«
»Ich wollte aber eine öffentliche Verhandlung.«
»Man redet vom Lynchen. Und Publis Manlios Männer auf den äuÃeren Planeten â¦Â«
»Danach wollte ich dich schon fragen, Jael. Er hetzt die Hierarchie gegen mich auf, nicht wahr?«
»Meinst du? Das ist so fein eingefädelt, wie man es sich nur vorstellen kann. Als AuÃenminister vertritt er die Anklage in einem Fall des interstellaren Rechts. Als Hohepriester und Primat der Kirche ruft er die fanatischen Horden auf â¦Â«
»Vergiss es. Erinnerst du dich an das Zitat von Hardin? Wir werden ihm zeigen, dass man mit einem Atom-Laser in beide Richtungen gleichzeitig zielen kann.«
Jetzt nahm der Bürgermeister seinen Platz ein, und die Ratsmitglieder erhoben sich respektvoll.
Mallow flüsterte: »Heute bin ich an der Reihe. Bleib sitzen und sieh dir den Spaà an!«
Die Sitzung begann, und fünfzehn Minuten später schritt Hober Mallow durch feindseliges Geflüster zu dem leeren Raum vor der Bank des Bürgermeisters. Ein Scheinwerfer richtete sich auf ihn, und die einsame Riesengestalt eines Mannes blickte herausfordernd aus den öffentlichen Bildschirmen der Stadt ebenso wie aus den Myriaden von privaten Bildschirmen in so gut wie jeder Wohnung der Foundation-Planeten.
Er begann in leichtem, ruhigem Ton. »Um Zeit zu sparen, will ich zugeben, dass die gegen mich erhobene Anklage Punkt für Punkt der Wahrheit entspricht. Die Geschichte von dem Priester und dem Mob wurde in jeder Einzelheit exakt dargestellt.«
In der Kammer entstand Unruhe, und von der Galerie kam ein triumphierendes Massenknurren. Mallow wartete geduldig darauf, dass es wieder still wurde.
»Das Bild ist jedoch nicht ganz vollständig. Ich bitte um die Vergünstigung, es auf meine eigene Art vervollständigen zu dürfen. Es mag anfangs aussehen, als tue meine Geschichte überhaupt nichts zur Sache. Aber bitte, üben Sie Nachsicht.« Mallow warf keinen Blick auf die vor ihm liegenden Notizen. »Ich beginne mit dem gleichen Zeitpunkt wie die Anklage, mit dem Tag der Besprechungen zwischen mir und Jorane Sutt, zwischen mir und Jaim Twer. Was bei diesen Zusammenkünften vor sich ging, wissen Sie. Die Gespräche sind beschrieben worden, und diesen Beschreibungen habe ich nichts hinzuzufügen â auÃer meinen eigenen Gedanken an diesem Tag. Es waren argwöhnische Gedanken, denn es geschah an diesem Tag Seltsames. Ãberlegen Sie: Zwei Männer, die ich beide nur oberflächlich kannte, machten mir unabhängig voneinander unnatürliche und beinahe unglaubliche Vorschläge. Einer, der Sekretär des Bürgermeisters, bat mich, die Rolle eines Geheimdienstagenten der Regierung in einer äuÃerst vertraulichen Angelegenheit zu übernehmen, deren Art und Bedeutung Ihnen bereits erläutert worden ist. Der andere, ein Parteiführer von eigenen Gnaden, redete mir zu, für einen Sitz im Rat zu kandidieren. Natürlich suchte ich nach den eigentlichen Motiven. Sutts Motiv schien offensichtlich zu sein. Er traute mir nicht. Vielleicht glaubte er, ich verkaufe Atomkraft an Feinde und plane einen Aufstand. Und vielleicht wollte er die Entscheidung erzwingen. In dem Fall musste mich ein ihm ergebener Mann auf meiner Mission als Spion begleiten. Dieser letzte Gedanke kam mir jedoch erst später, als Jaim Twer auf der Bildfläche erschien. Ãberlegen Sie noch einmal: Twer stellt sich selbst als Händler dar, der in die Politik gegangen ist. Doch
ich kenne keine Einzelheiten aus seiner Laufbahn als Händler, obwohl mein Wissen auf diesem Gebiet sehr umfangreich ist. Und weiter: Obwohl Twer sich rühmte, eine Laien-Ausbildung genossen zu haben, hatte er noch nie von einer Seldon-Krise gehört .«
Mallow wartete, bis die Bedeutung dieser Aussage jedem klargeworden war, und wurde damit belohnt, dass es zum ersten Mal still wurde. Die Galerie hielt den kollektiven Atem an. Das galt für die Bewohner von Terminus selbst; die Menschen auf den ÃuÃeren Planeten empfingen nur zensierte Versionen, die die Belange der Religion berücksichtigten. Von Seldon-Krisen durften sie nichts hören. Aber es sollten noch weitere Knüller kommen, die man ihnen nicht vorenthalten würde.
Mallow fuhr fort: »Wer unter den Anwesenden kann ehrlich behaupten, es sei
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