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Die Frau des Diplomaten (German Edition)

Die Frau des Diplomaten (German Edition)

Titel: Die Frau des Diplomaten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pam Jenoff
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Teil der Abmachung einhalten wird? „Nur so werden Sie bekommen, was Sie wollen“, fügt er hinzu. Offenbar spürt er meine Unsicherheit.
    Natürlich hat er recht. Ich habe keine andere Wahl, als ihm zu vertrauen. Mit zitternden Fingern greife ich in meine Tasche, um die Unterlagen hervorzuholen. Marcelitis streckt mir ungeduldig eine Hand entgegen, als ich plötzlich etwas Goldenes an seinem knochigen Finger aufblitzen sehe. Ein Ehering! Alek erzählte mir vor Jahren, dass Marcelitis nicht verheiratet ist. Obwohl sich das in der Zwischenzeit geändert haben kann, drängt sich mir das Gefühl auf, dass hier irgendetwas nicht stimmt.
    Ich trete von einem Fuß auf den anderen, um Zeit zu schinden. „Wie ich hörte, haben wir gemeinsame Freunde …“
    „Ja, natürlich, Marek Andek.“
    „Nicht nur er, sondern noch jemand aus der Zeit in Kraków. Er war einer der Führer der Bewegung.“
    „Von wem reden Sie?“, fragt er ungeduldig. „Die Polizei kann jeden Moment hier sein, und ich habe keine Zeit für Ratespiele.“
    „Alek Landsberg.“
    „Ja, natürlich. Alek“, erwidert er hastig.
    Ich muss einmal tief Luft holen. „Haben Sie noch einmal etwas von ihm gehört?“
    „Wie? Ja, erst letzten Monat. Wir sind uns in Berlin begegnet.“
    Wäre er wirklich Marcelitis, dann wüsste er mit Sicherheit, dass Alek lange tot ist. Ich sehe auf den Umschlag in meiner Hand. Mein Herz pocht wie wild. „Ich … Oh, so etwas Dummes. Ich habe den falschen Umschlag eingesteckt. Ich muss zurück ins Hotel und ihn holen.“
    „Hören Sie auf mit Ihren Spielchen!“, herrscht er mich an. „Geben Sie mir die Informationen.“ Er macht einen Schritt auf mich zu, und bevor ich reagieren kann, packt er mich an den Schultern. Ich versuche mich zu befreien, doch sein Griff ist viel zu fest. Er greift nach meiner Handtasche, ich versuche mich wegzuwinden. Er darf den Umschlag nicht bekommen! Entschlossen trete ich ihm mit voller Wucht auf den Fuß, worauf er aufstöhnt und seinen Griff ein wenig lockert. Ich nutze diesen Bruchteil einer Sekunde, befreie mich und mache einen Schritt zurück, aber der Mann stürzt sich bereits wieder auf mich. In seiner rechten Hand sehe ich etwas Metallenes aufblitzen. Ein Messer! Er holt mit der Klinge aus und verfehlt meine Schulter nur knapp. Ich weiche weiter zurück, doch er versucht einen erneuten Angriff. Die Pistole! Plötzlich erinnere ich mich an die Pistole, die Simon mir gegeben hat. Ich will sie aus der Handtasche fischen, doch ich bin zu langsam. Der Mann will sich wieder auf mich stürzen, da gelingt es mir, ihm mit aller Kraft einen Tritt gegen das Schienbein zu verpassen.
    „Aah!“, schreit der Mann und hebt reflexartig das Bein. Der Treffer war nicht heftig genug, um ihn lange außer Gefecht zu setzen, also muss ich schnell handeln. Ich versetze ihm mit meinem gesamten Körpergewicht einen Stoß, er landet rücklings auf dem Pflaster. Sofort drehe ich mich um und renne in die Richtung zurück, aus der ich gekommen bin.
    Ich kann hören, wie der Mann sich aufrappelt und hinter mir herläuft, ich versuche noch schneller zu werden und renne um mein Leben. Am Ende der Brücke biege ich nach links ab. Meine Lungen fühlen sich an, als wollten sie jeden Moment platzen. Ich renne nach rechts in eine Seitenstraße und biege in die nächste Gasse ein. Die bietet mir allerdings überhaupt keine Deckung, wenn man von einem Hauseingang und einem großen Müllbehälter absieht. Verzweifelt laufe ich zu der Tür, doch sie lässt sich nicht öffnen. Ich höre Schritte, die immer lauter werden. Jeden Moment wird mein Verfolger hier auftauchen. Ich hetze weiter zu dem Müllbehälter und klettere über die Kante, dann springe ich hinein, wo allerhand Abfall meinen Fall abfedert. Der Gestank ist entsetzlich, und ich halte die Luft an, solange ich kann. Schließlich atme ich so flach wie möglich ein, aber sofort meldet sich ein Würgereiz. So widerwärtig das auch ist, ducke ich mich tiefer in den Abfall, damit ich nicht gesehen werden kann.
    Die Schritte sind jetzt ganz nah, plötzlich verstummen sie. Ich liege reglos da, während mein Herz wie wild klopft. Eine Minute vergeht, die mir wie eine Ewigkeit vorkommt. Dann höre ich wieder Schritte, doch diesmal werden sie leiser. Der Mann ist weitergegangen.
    Ich liege unverändert wie erstarrt zwischen dem Müll und lausche angestrengt. Meine Gedanken überschlagen sich. Der Mann auf der Brücke war nicht Marcelitis, sondern jemand, der unbedingt an

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