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Die Frau des Highlanders

Die Frau des Highlanders

Titel: Die Frau des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Mayhue
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einander an. Die Luft im Raum knisterte förmlich vor Spannung. Die Situation hatte eine unangenehme Entwicklung genommen, eine Entwicklung, die auf Gewalt zusteuerte.
    Diese Leute hatten keine Ähnlichkeit mit denen, die sie, Cate, nach ihrer Zeitreise in Empfang genommen hatten. Diese Leute waren absolut widerwärtig. Nur gut, dass sie nicht hier war, um Connor wirklich zu heiraten – auf eine solche Verwandtschaft könnte sie verzichten.
    »Die dreckige Heidin kommt daher wie eine billige Hure, nicht wie ein Edelfräulein«, giftete Anabella. »Zeigt ihre Beine, und sie schämt sich nicht einmal. Ich werde keine Straßendirne unter meinem Dach beherbergen.«
    Cate traute ihren Ohren nicht. Was für eine bodenlose Frechheit! Diese Leute sprachen über sie, als wäre sie gar nicht da! Vor lauter Wut bekam sie nur Brocken von der Auseinandersetzung mit. Alle standen jetzt, schrien etwas von »Aufgebot«, »Ehre«, »Heiden« und zeigten mit Fingern auf sie, bis es Cate reichte.
    War sie nicht angeblich die Tochter eines vermögenden Edelmanns? Höchste Zeit, dass sie ihrer Rolle gerecht würde.
    Gebieterisch hob sie die Hand. »Genug.«
    Niemand nahm Notiz von ihr. Connor war noch einen Schritt näher an das Podest getreten und umfasste den Griff seines Schwertes jetzt fester. Auch der junge Mann neben Artair machte sich kampfbereit. Die Lage spitzte sich zu.
    »Ich sagte, es ist genug!«, schrie Cate, so laut sie konnte. Tiefe Stille trat ein. »Ich habe mir lange genug angehört, wie Ihr mich schlechtgemacht habt. Jetzt hört Ihr mir zu.«
    Geschickt wich sie Connor aus, der sie am Arm zurückhalten wollte, als sie an ihm vorbei nach vorne ging. »Ich werde mich nicht länger auf diese Weise behandeln lassen«, fuhr sie in normaler Lautstärke fort. Sie ging die Stufe zum Podest hinauf, stützte sich mit den Händen auf den Tisch und beugte sich zu den auf der anderen Seite Stehenden vor. »Mein Name ist Caitlyn Coryell, und ich bin weder eine Heidin noch eine Hure.« Nach einem verächtlichen Blick in die Gesichter ihrer Feinde straffte sie sich und sagte von oben herab – was angesichts der Tatsache, dass die anderen, allen voran Connors Onkel, der ihr mit zornblitzenden Augen direkt gegenüberstand, sie weit überragten, eine beachtliche Leistung war: »Ich bin weiter gereist, als die meisten von Euch sich vorstellen können. Ich bin müde, hungrig und schmutzig. Ich brauche ein Zimmer. Ich brauche etwas Ordentliches zu essen. Und ich brauche ein heißes Bad.«
    Damit machte sie kehrt. Connor nahm ihren Arm und führte sie hinaus. Sie war froh, dass er sie stützte, denn ihre Beine fühlten sich an wie weiches Wachs. Zu ihrer Überraschung glaubte sie, aus dem Stimmengewirr in ihrem Kielwasser Rosalyns Lachen herauszuhören.
    Vor der Halle forderten Erschöpfung und Aufregung ihren Tribut. Cates Knie knickten ein. Connors starke Arme packten zu. Er zog Cate an sich, und sie lehnte den Kopf an seine Brust. Seine tiefe Stimme, mit der er das Wort an eine Frau richtete, die des Weges kam, hatte etwas Beruhigendes. Cate interessierte nicht, was die beiden besprachen, sie schloss die Augen und genoss die schützende Umarmung.
    Viel zu bald musste sie ihren sicheren Hafen verlassen und wurde die Treppe hinauf in eine Kammer geführt, wo man ihr kurz darauf etwas zu essen brachte. Sie hatte erst ein paar Bissen hinuntergeschlungen, als ein Zuber hereingeschleppt wurde, dem Mägde mit dampfenden Wassereimern folgten.
    Als Letzte erschien Rosalyn, die Arme voller Tücher. Nachdem die Mägde sich entfernt hatten, schloss sie die Tür.
    »Hier sind Handtücher und ein Nachthemd. Bis Ihr morgen früh aufsteht, habe ich auch etwas zum Anziehen für Euch gefunden. Euer Gemach liegt neben dem meinen. Wenn Ihr also irgendetwas braucht, klopft einfach bei mir.«
    Cate senkte den Blick und bemühte sich, die aufsteigenden Tränen zurückzublinzeln. »Es tut mir leid, dass ich so unhöflich zu Euren Verwandten war, Rosalyn. Ich konnte es nur einfach nicht mehr ertragen, wie verächtlich sie mich ansahen und über mich sprachen, als wäre ich nicht anwesend – und diese Frau war einfach schrecklich.«
    »Anabella? Ich hätte mir für meinen Bruder eine andere Ehefrau gewünscht. Macht Euch ihretwegen keine Vorwürfe. Ihr habt nichts gesagt, was die Gesellschaft da unten nicht verdient hätte. Ihr habt das gut gemacht. Behauptet Euch nur. Aber jetzt steigt in den Zuber, bevor das Wasser kalt wird, und dann schlüpft ins Bett.

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