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Die Frau des Highlanders

Die Frau des Highlanders

Titel: Die Frau des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Mayhue
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aufzusetzen, schlug sie wieder nach seinen Händen. »Hört auf, mich zu stoßen und zu piken, Connor.«
    Er kam zu dem Schluss, dass es ihr weniger schaden würde, wenn er ihr erlaubte, sich aufzusetzen, als wenn er sie weiter daran hinderte, und leistete ihr Hilfestellung.
    Sie schlang die Arme um sich und schloss stöhnend die Augen. »Autsch. Alles tut mir weh. Ich hasse diese verdammten Pferde.«
    Sie machte zwar nicht den Eindruck, als hätte sie sich ernstlich verletzt, aber bei Kopfwunden wusste man nie, und Connor machte sich große Sorgen. Er hatte oft genug erlebt, dass Krieger sich nach der Schlacht mit scheinbar nicht mehr als einer kleinen Beule zum Schlafen niederlegten und nicht mehr aufwachten. Und Cate war kein Krieger. Er würde dafür sorgen müssen, dass sie nicht einschlief.
    Erst als er seine Untersuchung fortsetzte, fiel ihm auf, dass das Kleid hinten an der Schulter zerrissen und die Haut darunter abgeschürft war. Die Haut war bereits blau verfärbt. Obwohl diese Wunde tiefer war als die andere, brauchte sie nicht genäht oder schlimmer noch ausgebrannt zu werden. Er müsste sie nur reinigen, um das Wundfieber zu verhindern. Cate würde nicht erfreut sein, dachte er in sich hineinlächelnd.
    »Autsch! Lasst mich in Ruhe! Ihr habt mich jetzt genug drangsaliert!«
    Er reichte ihr Duncans Flasche. »Trinkt einen Schluck. Das wird Eure Schmerzen lindern.«
    Cate schüttelte sich. »Ich hasse Alkohol. Aber Pferde hasse ich noch mehr. Ich biete Euch einen Handel an«, sagte sie zähneknirschend.
    »Lasst hören.«
    »Wenn Ihr mir versprecht, dass ich nie wieder allein auf einem Pferd sitzen muss, dass ich, wann immer ich irgendwohin reiten muss, vor Euch im Sattel sitze und Ihr mich haltet, dann trinke ich, was Ihr wollt. Schwört es bei Eurer Ehre.«
    Er hätte ihr fast alles versprochen. Dass ihr Wunsch sich als etwas herausstellte, was er bereits beschlossen hatte, machte es ihm leicht. In diesem Moment hätte er sie am liebsten in die Arme genommen, wo er sie in Sicherheit wüsste.
    Stattdessen legte er eine Hand auf sein Herz und sagte feierlich: »Ich verspreche es. Ich schwöre es bei meiner Ehre.« Er drückte ihr die Flasche in die Hand. »Jetzt trinkt!«
    »Oh, Himmel. Das schmeckt ja schlimmer als Codys Drambuie!«
    Connor führte ihre Hand mit der Flasche wieder zu ihrem Mund. Nach dem zweiten Schluck tränten Cate die Augen.
    Er zwang sie zu einem dritten.
    Als sie kurz darauf wieder schrie, als er ihre Schulter mit Duncans Lebenswasser reinigte, wünschte er, er hätte etwas davon zu seiner eigenen Beruhigung zurückbehalten.

11
    G ottlob hatte sie recht. Connor konnte keinen Bruch feststellen. Jetzt war seine Hauptaufgabe, Cate am Einschlafen zu hindern.
    »Wie lange müssen wir denn noch hier warten?«
    Sie klang schläfrig. Ob das eine Folge der Kopfwunde war oder die Auswirkung des Destillats, vermochte er nicht zu sagen.
    »Ein paar Stunden werden wir uns schon gedulden müssen.« Bis dahin würde es dunkel sein. Glücklicherweise war der Himmel klar, sie könnten für den Heimweg also auf das Licht des Mondes zählen.
    »Es ist doch albern, hier herumzusitzen. Das mit dem Karren war eine dumme Idee.«
    Mit ihren wirren Locken und der verdrießlichen Miene wirkte sie wie ein kleines Mädchen.
    »Mir ist kalt, Connor.« Sie schaute stirnrunzelnd zu ihm auf. »Ich friere, ich habe Hunger, und es tut mir alles weh. Ich will ein heißes Bad. Ich will nach Hause. Ich will sofort nach Hause.«
    »Es sind nur noch zwei Wochen, Caty. In zwei Wochen könnt Ihr wieder nach Hause.«
    Er konnte sie nicht ansehen. Der Gedanke, dass sie fortgehen würde, verursachte ihm eine seltsame Beklemmung. Er musste an etwas anderes denken. Beispielsweise, wie er sie wärmen könnte, bis der Karren einträfe.
    »Nein!«, holte sie ihn in scharfem Ton aus seiner Überlegung. »Ich spreche nicht von meinem Zuhause. Ich meine das Zuhause
hier
. Ihr habt festgestellt, dass nichts gebrochen ist. Warum können wir nicht auf Eurem Pferd reiten? Warum müssen wir hierbleiben?«
    »Ich habe nur Eure Bequemlichkeit im Sinn«, erwiderte er.
    »Ha! Als ob stundenlanges Geholpere in einem Karren bequemer wäre als von Euch ge…« Sie brach ab, schüttelte den Kopf und fuhr leise fort: »Ich will einfach hier weg, Connor.«
    Sie hatte recht. Es gab wirklich keinen Anlass, länger zu warten. Warum war er nicht selbst zu diesem Schluss gelangt und hatte entsprechend entschieden? Sie müssten ja schließlich nicht

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