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Die Frau des Highlanders

Die Frau des Highlanders

Titel: Die Frau des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Mayhue
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mit unverhohlener Neugier. Connor stellte ihnen seine Braut vor und sprach die Einladung zur Trauung und dem anschließenden Fest aus. Und schon waren sie wieder unterwegs.
    Die Rundreise war aber nicht nur langwierig, sondern auch anstrengend, denn Cate hatte gleich gemerkt, dass Connor jeden Körperkontakt mit ihr zu vermeiden suchte, und tat, indem sie sich krampfhaft aufrecht hielt, ihr Bestes, um seinem Wunsch entgegenzukommen. Sobald sie ermüdete und unachtsam wurde, spürte sie seine Abwehr und korrigierte ihre Haltung augenblicklich.
    Doch den Leuten präsentierte er sich überzeugend als glücklicher Bräutigam.
    Als er von einem kleinen Jungen gefragt wurde, ob seine Braut kranke Beine hätte, weil sie bei ihm auf dem Pferd säße, worauf die Erwachsenen verlegen lächelten und die Mutter ihrem Sprössling den Mund zuhielt, während der Vater sich entschuldigte, lachte Connor herzlich und antwortete, sie säße auf seinen Wunsch hin bei ihm im Sattel, weil er sie nahe bei seinem Herzen haben wolle. Dann beugte er sich zu dem Kleinen hinunter und sagte in verschwörerischem Ton, dass er das verstehen würde, wenn er einmal selbst eine Braut hätte.
    Alle lachten fröhlich, und Cate klopfte das Herz, doch als sie sich beim Weiterreiten zu Connor umschaute, war sein Gesicht wieder verschlossen, und er nahm keine Notiz von ihr, sondern blickte starr geradeaus.
    Es war wieder alles nur Theater gewesen.
    Widerstrebend gestand sie sich ein, dass sein Verhalten sie verletzte, aber sie war entschlossen, ihn das nicht merken zu lassen. Schließlich hatte sie ihren Stolz.
    Und dieser Stolz verlangte, dass sie etwas unternahm, auch wenn sie dazu das Wort an Connor richten musste. Bei jedem Atemzug seine abweisende Haltung zu spüren ging über ihre Kräfte.
    Cate fühlte Tränen aufsteigen und ihre Kehle eng werden. Sie musste weg von ihm. Wenigstens für kurze Zeit. Also räusperte sie sich und hoffte inständig, dass ihre Stimme sie nicht verraten würde. »Ich muss absteigen.«
    Er zuckte zusammen. Offenbar hatte sie ihn aus seinen Gedanken gerissen. »Was?«, fragte er brüsk.
    »Absteigen.« Das war entschieden zu laut gewesen. Sie atmete tief, bemühte sich verzweifelt um Fassung. »Ich muss absteigen. Sofort.«
    Zumindest war sie nicht in Tränen ausgebrochen.
    »Also gut.« Er seufzte über ihren Kopf hinweg. Dann richtete er sich im Sattel auf und teilte den anderen mit: »Wir machen Rast. Gleich da vorne im Wald kommt ein Tal, das sich gut dafür eignet.«
    »Den Heiligen sei Dank«, stöhnte Lyall. »Ich bin so hungrig, dass ich die Säcke essen könnte, in denen wir den Proviant mitführen.«
    Allgemeines Gelächter folgte seinen Worten.
    Cate hatte das Gefühl, dass eine Ewigkeit verging, bis sie »gleich da vorne« erreichten. Als Connor sie vom Pferd hob, raffte sie die Röcke und rannte los. Sie hatte kein Ziel, sie wollte nur weg. Weg von all den Augen, weg von ihm. Er rief ihren Namen, doch sie lief weiter am Bach entlang, glaubte, Connor fluchen zu hören, aber auch das hielt sie nicht auf.
    Irgendwann blieb sie stehen, beugte sich vor, stützte die Arme auf die Schenkel, ließ den Kopf hängen und rang nach Luft. Sie war nicht mehr sicher, ob sie weinen musste oder sich übergeben.
    Connors abweisende Haltung tat ihr weh. Körperlich. Mehr als Richard im Büro mit der Sekretärin zu erwischen.
    Cate sank am Ufer auf die Knie und schöpfte sich gerade mit den Händen Wasser ins Gesicht, als Connor durchs Unterholz brach.
    »Tut das nie wieder!« Wütend packte er sie beim Arm und zog sie auf die Füße. »Was habt Ihr Euch dabei gedacht, einfach davonzulaufen? Es hätte Euch alles Mögliche zustoßen können.« Er war völlig außer Atem.
    Dankbar, dass das Wasser ihre Tränen verbarg, entriss sie Connor ihren Arm.
    »Ich musste …« Sie brach ab.
    Was sollte sie ihm sagen? Dass sie so dumm gewesen war, sich einzubilden, dass sie ihm etwas bedeutete? Dass sie kaum atmen konnte vor Schmerzen, seit ihr klar war, dass sie sich geirrt hatte.
    »Mir war übel.«
    Es klang lahm in ihren Ohren, doch sie glaubte, Besorgnis in seinen Augen zu sehen. Aber nur für einen Moment. Wahrscheinlich hatte sie sich auch das nur eingebildet.
    »Und – geht es Euch jetzt besser?«, knurrte er.
    Sie nickte.
    »Dann gesellt Euch zu uns.« Seine Hand lag auf dem Griff seines Schwertes, und er ließ den Blick in die Runde wandern.
    »Ich habe dir gesagt, du sollst sie in Ruhe lassen«, sagte Mairi vorwurfsvoll, als er

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