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Die Frau des Polizisten

Die Frau des Polizisten

Titel: Die Frau des Polizisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Elfberg
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den Hang schmiegte. Die Wolken hingen tief, wie eine farblose Masse, die auf einer feuchten Decke nasskalten Nebels zu schwimmen schien.
    »Das nenne ich mal eine Aussicht«, konstatierte Per ohne einen Hauch von Neid in der Stimme. Er stieg die kleine Treppe hinauf und klingelte. Jan Olof Olofsson öffnete die Tür. Erika musterte ihn, während Per sie kurz einander vorstellte. Er war weit größer als der Durchschnitt und besaß eine seltsam farblose Ausstrahlung. Sein Adamsapfel stach hervor, und der Körper unter der teuren, gutgeschnittenen Kleidung machte einen ausgemergelten Eindruck. Er bat sie höflich hinein.
    Erika gefiel das Haus auf den ersten Blick, auch wenn die Möbel nicht nach ihrem Geschmack waren – zu viel Leder und dunkles Holz. Aber das hereinfallende Licht und die offene Raumlösung erinnerten sie an die eleganten Häuser aus den Fernsehserien der 60er Jahre mit den heute so modernen Kücheninsellösungen, einem gemauerten Kamin und breiten, großzügig geschnittenen Fenstern. Eine große langhaarige weiße Katze schlich heran, den flauschigen Schwanz zur Decke gestreckt. Per beugte sich sofort hinunter und fing an, mit dem Tier zu schmusen, das um seine Beine herumstrich. Erika bekam eine Gänsehaut. Ihre Kindheit war voll von allen möglichen Haustieren gewesen, die ihre Schwester nach langem Bitten und Betteln bekommen oder ganz einfach mit nach Hause gebracht hatte. Allerdings nie Katzen oder Hunde.Erika hatte immer noch Respekt vor Tieren, die sich durch einen direkten Blick angegriffen fühlten.
    Jan Olof nahm eine zerknitterte Zigarettenschachtel aus der Hosentasche, zog eine Zigarette heraus und streckte ihnen dann schuldbewusst die Schachtel entgegen. Erika und Per lehnten beide dankend ab. Jan Olof saß steif und unnatürlich gerade in seinem Sessel und zog gierig an der Zigarette, während er seine Besucher durch den Rauch blinzelnd ansah. Die Katze sprang auf seinen Schoß, und Jan Olof streichelte geistesabwesend den Rücken des Tieres. Erika unterdrückte ein Husten. Der Rauch brannte in den Augen.
    »Sie haben ja schon mit unserem Kollegen Nils Sundström gesprochen. Wir haben mittlerweile erfahren, dass Ihrer Frau am Arbeitsplatz gedroht worden sein soll. Wissen Sie etwas darüber?«
    Per angelte sein Telefon hervor und strich über das Display. Jan Olof rührte sich nicht. Erika tat der blasse Mann mit einem Mal unendlich leid. Er schien kaum zu atmen. Sein magerer Körper sprach von Angst und Ohnmacht. Nach einem kurzen Moment antwortete er angestrengt, die Hand, in der er die Zigarette hielt, zuckte, und er sah zu Per hoch.
    »Etwas darüber wissen …«, antwortete er verwirrt. »Also, dazu kann ich nichts sagen. Natürlich hat Barbro von Kunden erzählt, die streitsüchtig und aggressiv waren, aber Drohungen? Nein, nicht soweit ich weiß.«
    Er machte eine lahme Geste, wich ihrem Blick aus und starrte auf seine Hände und die Zigarette, von der langsam Rauch aufstieg. Per nickte, während er den Mann vor sich scharf musterte. Seine träge, fast apathische Haltung war seltsam, aber er hatte das schon oft gesehen, dieses häufig irrationale Benehmen von Menschen, die unter Schock standen oder sich hilflos fühlten.
    »Leider müssen wir Ihnen noch ein paar Routinefragen stellen. Wann haben Sie Ihre Frau zuletzt gesehen?« Per verspürte eine plötzliche Erschöpfung, spürte, wie seine Konzentration ihn im Stich ließ. Am liebsten wäre er zurück in die Stadt und mit Erik ins Dojo gefahren, um so lange zu trainieren, bis der ganze Scheiß vergessen war, in die Sauna und danach ein kaltes Bier trinken gegangen. Barbro würde wahrscheinlich sowieso wieder auftauchen.
    Jan Olof nickte, sein Gesicht war noch eine Nuance blasser geworden. Asche fiel von der Zigarette auf den Perserteppich, ohne dass er es zu bemerken schien.
    »Meine Frau sollte zu ihren Eltern nach Alingsås fahren, … ja, das hat sie immer für ein paar Tage um den Jahreswechsel herum getan. Weihnachten feierten wir fast immer im Ausland, so auch in diesem Jahr.«
    Jan Olofs Blick schweifte durch das Zimmer; seine Augen waren blutunterlaufen. Er räusperte sich und aschte in einen großen Aschenbecher, der vor ihm auf dem Tisch stand. Erika musterte seine starren, sparsamen Bewegungen. Sie kündeten von aufsteigender Panik, die er mit aller Macht zu unterdrücken versuchte. Und mit Alkohol betäubte, wenn sie ihrer Nase Glauben schenken durfte.
    »Barbro wollte ihr Auto von der Werkstatt abholen«, nahm

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